Häusliche Kreislaufwirtschaft
Häusliche Kreislaufwirtschaft
Hallo Leute,
unsere häusliche Kreislaufwirtschaft schließt sich - so rund anscheinend, dass ich das gerne berichten würde:
1. Biokohle: Bei uns fällt ziemlich viel Kleintierstreu (Sägespäne) an. Die stopfen wir in XXL-Suppendosen (1600 ml) und stellen sie einen Tag lang in unseren Pelletofen - zum Verkohlen wird so kein zusätzliches Brennmaterial benötigt und die entstehende Wärme geht in unseren Heißwasserkessel. (Wichtig: Deckel auflegen, damit das Ganze nicht anfängt zu brennen! Wir werden wohl noch etwas basteln, um das Gas noch mehr zur Ofenflamme zu führen, um eine vollständige Verbrennung zu gewährleisten.) Macht kaum Dreck und man bekommt schöne Kohlechips in wohl ganz brauchbarer Größe. Die feine Kohle (es entsteht mehr Kohle als Asche) aus dem Pelletofen wird natürlich auch verwendet. Groberes Material aus dem Garten soll den Weg auch noch gehen.
2. Fermentations-Trenntoilette: Aus dem Toilettenset von Triaterra und dem SEP-Trenneinsatz + Schlauch + Kanister (eigentlich für Komposttoilette, zB. Berger Biotechnik) habe ich einen Thron gebastelt, der einen geschlossenen Fermentationseimer hat plus Urintrennung (die Sache mit den Urinflaschen gefiel mir nicht...). Man klappt den Sitz seitlich weg (dabei leert sich auch der Schlauch vollständig), um an den Eimer-Deckel zu kommen für große Geschäfte. Bei kleinen Geschäften landet das Papier in einem separaten Eimerchen. Als Geruchsstopp habe ich ein abgeschnittenes Kondom zwischen Auslauf und Schlauch eingeschoben - klappt prima als Geruchsstopp, nur lässt es auch die Luft nicht gut genug aus dem Schlauch - gibt noch etwas Rückstau ins Becken, was ich noch lösen muss...
(Eine Verkleidung kommt danach natürlich auch noch davor)
3. Bokashi: Aus sogenannten Euro-Kisten (grauer Kunststoff, 60x40x30cm, stapelbar) habe ich einen Bokashi-Turm gebaut, der jetzt im Heizungskeller steht. In die untere, niedrigere, ist vorne ein Auslaufhahn eingebaut. Die anderen sind im Boden gelocht und die Öffnung vom Handgriff mit Gewebeklebeband zugeklebt. Die oberen Ränder sind mit Tesa-Moll P-Profil Dichtband abgeklebt für luftdichten Verschluss. Darein kam eine Mischung aus Kaninchenmist, Küchenabfällen, unsere Biokohle und natürlich EMs. Jetzt gärt es vor sich hin und ich bin gespannt...
4. Terra Preta: Und das alles zusammen kommt demnächst in die Wurmkompost-Phase - und dann bin ich gespannt, was mein Gemüsegarten dazu sagen wird - sollte zu Beginn der Pflanzsaison fertig sein!
So, jetzt versuch ich noch ein paar Fotos anzuhängen...
... sorry, das Foto vom Köhlern muss in eine extra-Datei, denn es gehen nur 3 Anhänge...
Schönen Gruß
Simone
unsere häusliche Kreislaufwirtschaft schließt sich - so rund anscheinend, dass ich das gerne berichten würde:
1. Biokohle: Bei uns fällt ziemlich viel Kleintierstreu (Sägespäne) an. Die stopfen wir in XXL-Suppendosen (1600 ml) und stellen sie einen Tag lang in unseren Pelletofen - zum Verkohlen wird so kein zusätzliches Brennmaterial benötigt und die entstehende Wärme geht in unseren Heißwasserkessel. (Wichtig: Deckel auflegen, damit das Ganze nicht anfängt zu brennen! Wir werden wohl noch etwas basteln, um das Gas noch mehr zur Ofenflamme zu führen, um eine vollständige Verbrennung zu gewährleisten.) Macht kaum Dreck und man bekommt schöne Kohlechips in wohl ganz brauchbarer Größe. Die feine Kohle (es entsteht mehr Kohle als Asche) aus dem Pelletofen wird natürlich auch verwendet. Groberes Material aus dem Garten soll den Weg auch noch gehen.
2. Fermentations-Trenntoilette: Aus dem Toilettenset von Triaterra und dem SEP-Trenneinsatz + Schlauch + Kanister (eigentlich für Komposttoilette, zB. Berger Biotechnik) habe ich einen Thron gebastelt, der einen geschlossenen Fermentationseimer hat plus Urintrennung (die Sache mit den Urinflaschen gefiel mir nicht...). Man klappt den Sitz seitlich weg (dabei leert sich auch der Schlauch vollständig), um an den Eimer-Deckel zu kommen für große Geschäfte. Bei kleinen Geschäften landet das Papier in einem separaten Eimerchen. Als Geruchsstopp habe ich ein abgeschnittenes Kondom zwischen Auslauf und Schlauch eingeschoben - klappt prima als Geruchsstopp, nur lässt es auch die Luft nicht gut genug aus dem Schlauch - gibt noch etwas Rückstau ins Becken, was ich noch lösen muss...
(Eine Verkleidung kommt danach natürlich auch noch davor)
3. Bokashi: Aus sogenannten Euro-Kisten (grauer Kunststoff, 60x40x30cm, stapelbar) habe ich einen Bokashi-Turm gebaut, der jetzt im Heizungskeller steht. In die untere, niedrigere, ist vorne ein Auslaufhahn eingebaut. Die anderen sind im Boden gelocht und die Öffnung vom Handgriff mit Gewebeklebeband zugeklebt. Die oberen Ränder sind mit Tesa-Moll P-Profil Dichtband abgeklebt für luftdichten Verschluss. Darein kam eine Mischung aus Kaninchenmist, Küchenabfällen, unsere Biokohle und natürlich EMs. Jetzt gärt es vor sich hin und ich bin gespannt...
4. Terra Preta: Und das alles zusammen kommt demnächst in die Wurmkompost-Phase - und dann bin ich gespannt, was mein Gemüsegarten dazu sagen wird - sollte zu Beginn der Pflanzsaison fertig sein!
So, jetzt versuch ich noch ein paar Fotos anzuhängen...
... sorry, das Foto vom Köhlern muss in eine extra-Datei, denn es gehen nur 3 Anhänge...
Schönen Gruß
Simone
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Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft
Die Antwort von Hernn Pieplow soll ich für ihn hier reinstellen:
Hallo Simone,
das Gute ist, dass Jeder seine eigenen Erfahrungen machen kann und es viele Lösungen und Varianten gibt, hygienisch und geruchsarm den Urin als Wertstoff zu gewinnen.
Ich nutze unter anderem meine Anatomie und sitze nur halb auf der Klobrille. Damit ist das Trennen mit einer dicht verschließbaren Weithalsflasche ohne ungewollte Verschmutzungen gleichzeitig möglich.
Für Frauen dürfte dafür die Pipinette die richtige ergonomische Form haben. Anschließend sammle ich den Urin in einem luftdichten 20 l Weithalskanister im Bad, der dann in ein luftdichtes Weithalsfass mit Ablasshahn im Garten entleert wird. Mit einer Gieskanne erfolgt dann die bedarfsgerechte Verteilung des Goldwassers in der richtigen Verdünnung in der Vegetationsperiode.
Ich habe damit in den letzen drei Jahren gute Erfahrungen gemacht.
Die üblen Gerüche stellen sich übrigens durch Ablagerungen erst mit der Zeit ein.
Ich möchte für mich so wenig wie möglich Verschmutzungen und Reinigungsaufwand haben.
Meine luft- und geruchsdichten Gefäße brauchen nicht gereinigt werden. Ich gebe dort nur hin- und wieder einen Schuss EMa hinein.
Viele Grüße Haiko Pieplow
Hallo Simone,
das Gute ist, dass Jeder seine eigenen Erfahrungen machen kann und es viele Lösungen und Varianten gibt, hygienisch und geruchsarm den Urin als Wertstoff zu gewinnen.
Ich nutze unter anderem meine Anatomie und sitze nur halb auf der Klobrille. Damit ist das Trennen mit einer dicht verschließbaren Weithalsflasche ohne ungewollte Verschmutzungen gleichzeitig möglich.
Für Frauen dürfte dafür die Pipinette die richtige ergonomische Form haben. Anschließend sammle ich den Urin in einem luftdichten 20 l Weithalskanister im Bad, der dann in ein luftdichtes Weithalsfass mit Ablasshahn im Garten entleert wird. Mit einer Gieskanne erfolgt dann die bedarfsgerechte Verteilung des Goldwassers in der richtigen Verdünnung in der Vegetationsperiode.
Ich habe damit in den letzen drei Jahren gute Erfahrungen gemacht.
Die üblen Gerüche stellen sich übrigens durch Ablagerungen erst mit der Zeit ein.
Ich möchte für mich so wenig wie möglich Verschmutzungen und Reinigungsaufwand haben.
Meine luft- und geruchsdichten Gefäße brauchen nicht gereinigt werden. Ich gebe dort nur hin- und wieder einen Schuss EMa hinein.
Viele Grüße Haiko Pieplow
Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft
... das mit dem Reinigungsaufwand mag schon noch ein Problem werden - Eimer, Brille, Schlauch, bin gespannt.
Aber es würde mich interessieren, wie das andere Frauen empfinden. Ich komme mit den Flaschen und Pipinetten eigentlich nur im Stehen klar, im Sitzen bekommt man sie halt nicht drunter, aber häufig kommen große und kleine Geschäfte im Sekundenwechsel durcheinander. Wie soll frau das mit Flasche hinkriegen?? Ich muss so schon auf der Brille immer etwas hin und her tanzen, damit der Urin wirklich vorne und das Geschäft hinten landet... Aber Aufstehen, Flasche drunter, Flasche weg, Setzen, Aufstehen im Sekundentakt? Eine Sache wäre vielleicht noch, eine Halterung für die Pipinette fest in den Sitz einzubauen statt der Trennbrille. Hat so was schon mal jemand ausprobiert? Das kommt mir gerade als vielleicht ganz probate Lösung...
Ciao
Simone
Aber es würde mich interessieren, wie das andere Frauen empfinden. Ich komme mit den Flaschen und Pipinetten eigentlich nur im Stehen klar, im Sitzen bekommt man sie halt nicht drunter, aber häufig kommen große und kleine Geschäfte im Sekundenwechsel durcheinander. Wie soll frau das mit Flasche hinkriegen?? Ich muss so schon auf der Brille immer etwas hin und her tanzen, damit der Urin wirklich vorne und das Geschäft hinten landet... Aber Aufstehen, Flasche drunter, Flasche weg, Setzen, Aufstehen im Sekundentakt? Eine Sache wäre vielleicht noch, eine Halterung für die Pipinette fest in den Sitz einzubauen statt der Trennbrille. Hat so was schon mal jemand ausprobiert? Das kommt mir gerade als vielleicht ganz probate Lösung...
Ciao
Simone
Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft
Liebe Simone,
seit jetzt 4 Wochen haben meine Freundin und ich uns an die Terra Preta Herstellung mit unserem Kot gemacht. Wir leben von März bis November auf einem FKK Campingplatz in Südwestfrankreich. Wir haben das Problem der Urinabtrennung auch für meine Freundin auf einfache Weise lösen können, indem wir den Eimer mit Deckel für den Kot in einen zweiten Eimer gestellt haben, welchen wir in den Sandboden (wir leben direkt hinter der Düne) bis fast zum Rand eingegraben haben. Wir haben hierfür mehrere Wechseleimer mit Deckel ca. 16 Liter Inhalt für je ca. 8 Euro gekauft, in denen der Wertstoff gut geschlossen reifen kann. Über unser Terrapreta-Klo haben wir ein nettes Häuschen aus gefundenen Materialien (Holz und Bambus) gebaut.
So machen wir unser "Geschäft" in der Hocke, so wie es in Frankreich lange Zeit üblich war und in vielen Ländern ist. Dabei pinkeln wir in der Hocke in eine Blumengießkanne, die einen nach oben offenen Schnabel hat (die hatten wir sogar zufällig bei ALDI erstanden). Dies klappt auch für meine Freundin ganz prima. Ich glaube in der Hocke ist es auch mit der Pipinette gut möglich. Aus der Blumengießkanne füllen wir den Urin in verschließbare Plastikkanister, um damit bei Gelegenheit zu düngen.
Wir sind ganz begeistert, wie unkompliziert und sauber die Veredelung unserer Exkremente mit dem Holzkohlestaub/EMa-Gemisch funktioniert. Wir sind Rentner über 60 und jetzt gespannt darauf, was unsere Kinder zu der Terra Preta Gewinnung durch Kot sagen werden, wenn sie uns im Sommer besuchen.
Mit herzlichem Gruß
Wulewuu
seit jetzt 4 Wochen haben meine Freundin und ich uns an die Terra Preta Herstellung mit unserem Kot gemacht. Wir leben von März bis November auf einem FKK Campingplatz in Südwestfrankreich. Wir haben das Problem der Urinabtrennung auch für meine Freundin auf einfache Weise lösen können, indem wir den Eimer mit Deckel für den Kot in einen zweiten Eimer gestellt haben, welchen wir in den Sandboden (wir leben direkt hinter der Düne) bis fast zum Rand eingegraben haben. Wir haben hierfür mehrere Wechseleimer mit Deckel ca. 16 Liter Inhalt für je ca. 8 Euro gekauft, in denen der Wertstoff gut geschlossen reifen kann. Über unser Terrapreta-Klo haben wir ein nettes Häuschen aus gefundenen Materialien (Holz und Bambus) gebaut.
So machen wir unser "Geschäft" in der Hocke, so wie es in Frankreich lange Zeit üblich war und in vielen Ländern ist. Dabei pinkeln wir in der Hocke in eine Blumengießkanne, die einen nach oben offenen Schnabel hat (die hatten wir sogar zufällig bei ALDI erstanden). Dies klappt auch für meine Freundin ganz prima. Ich glaube in der Hocke ist es auch mit der Pipinette gut möglich. Aus der Blumengießkanne füllen wir den Urin in verschließbare Plastikkanister, um damit bei Gelegenheit zu düngen.
Wir sind ganz begeistert, wie unkompliziert und sauber die Veredelung unserer Exkremente mit dem Holzkohlestaub/EMa-Gemisch funktioniert. Wir sind Rentner über 60 und jetzt gespannt darauf, was unsere Kinder zu der Terra Preta Gewinnung durch Kot sagen werden, wenn sie uns im Sommer besuchen.
Mit herzlichem Gruß
Wulewuu
Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft
Warum unbedingt trennen?
Ich denke schon länger darüber nach ob es unbedingt notwendig ist. Zum einen bin ich mir nicht sicher ob ich den ganzen Urin überhaupt im Garten loswerde, zum anderen ist es für Kinder recht schwierig zu trennen und auch andere werden durch das Trennen von der Benutzung der Komposttoilette abgehalten.
Ich bin mir bewusst, dass folgende Idee einen größeren Bedarf an Behältern erfordert, aber ist es nicht möglich díe Überschuessige Flüssigkeit im Eimer mittels Spänen, Stroh oder trockener Erde zu binden und diese dann mitzufermentieren und den Urin auf diese Weise dann zu kompostieren bzw vererden?
Das würde die Komposttoilette annehmbarer für Gäste und Skeptiker machen.
Ich denke schon länger darüber nach ob es unbedingt notwendig ist. Zum einen bin ich mir nicht sicher ob ich den ganzen Urin überhaupt im Garten loswerde, zum anderen ist es für Kinder recht schwierig zu trennen und auch andere werden durch das Trennen von der Benutzung der Komposttoilette abgehalten.
Ich bin mir bewusst, dass folgende Idee einen größeren Bedarf an Behältern erfordert, aber ist es nicht möglich díe Überschuessige Flüssigkeit im Eimer mittels Spänen, Stroh oder trockener Erde zu binden und diese dann mitzufermentieren und den Urin auf diese Weise dann zu kompostieren bzw vererden?
Das würde die Komposttoilette annehmbarer für Gäste und Skeptiker machen.
Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft
Hallo, zuerst mal danke für die Superidee mit den Suppendosen zur Holzkohlegewinnung. Wir wollten ähnliches in größerem Umfang mit Ölfässern probieren, um unseren ganzen Obstbaumschnitt umzusetzen. Dazu wird in den dichtschließenden Deckel des Fasses ein Rohr geschweißt, etwa einen Meter lang, um das entstehende Gas rauszulassen und abzufackeln und das Ganze in einem noch größeren Fass mit brennendem Reisig etc. einen halben Tag lang kräftig beheizt.
Zum Kompostklo: In der Reihe "Einfälle statt Abfälle" gibt es eine Bauanleitung für ein Kompostklo, wo nicht getrennt wird, sondern der Urin mit Holzspänen aufgesaugt und mit kompostiert. Alles fällt in einen Behälter auf einen eingebauten Rost. Fertiger Kompost fällt durch den Rost. Sollte trotzdem überschüssige Flüssigkeit durchlaufen kann das unten abgelassen werden.
Der Behälter hat unterhalb des Rostes eine Entnahmeklappe, wo man von außen drankommt.
Wir wollten dafür einen 800l IBC-Tank verwenden, leider muß der Bau noch ein wenig warten, denn wir wollten das Kompostklo direkt an unser Haus anbauen und das ist fürs nächste Jahr geplant.
Grüße von der Gärtnerin
Zum Kompostklo: In der Reihe "Einfälle statt Abfälle" gibt es eine Bauanleitung für ein Kompostklo, wo nicht getrennt wird, sondern der Urin mit Holzspänen aufgesaugt und mit kompostiert. Alles fällt in einen Behälter auf einen eingebauten Rost. Fertiger Kompost fällt durch den Rost. Sollte trotzdem überschüssige Flüssigkeit durchlaufen kann das unten abgelassen werden.
Der Behälter hat unterhalb des Rostes eine Entnahmeklappe, wo man von außen drankommt.
Wir wollten dafür einen 800l IBC-Tank verwenden, leider muß der Bau noch ein wenig warten, denn wir wollten das Kompostklo direkt an unser Haus anbauen und das ist fürs nächste Jahr geplant.
Grüße von der Gärtnerin
Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft
Ich habe mich seit Jahren mit Basteleien beschäftigt, wie ich ein Kompostklo so hinbekomme, daß es sowohl komfortabel, effizient als auch möglichst unaufwendig ist. Am meisten hat mich die Urintrennung genervt, und ich muß auch ehrlich sagen, daß ich nicht verstehe, daß so viele Basteleien um dieses Thema veranstaltet werden, denn alle Tiere, die im Stall in ihre Einstreu machen, trennen Urin und Kot auch nicht - und trotzdem wird aus dem Mist in erstaunlich schneller Zeit guter Kompost.
So habe ich inzwischen folgende Lösung: Klostuhl mit Eimer, im Eimer eine kompostierbare 20 l- Mülltüte, als erste Füllung ein wenig Holzfaser-Katzenklumpstreu, die dafür sorgt, daß am Boden nichts suppt, dann Sägespäne (grobe und feine gut gemischt). Nach jeder Sitzung streue ich auch mit dieser Sägespänemischung, und ich habe null Gestank (das einzige, was riecht, sind die Sägespäne, je nach Holzart), kann das Ganze im Kompost untermischen und muß nicht extra Kanister sammeln, um irgendwann mal den Urin verdünnt zu versprühen (da setze ich mir lieber Pflanzenjauchen an).
Nun hat mir eine Freundin ihr Terra Preta-Klo geschenkt, und ich war natürlich geneigt, mich dem Diktat der beiliegenden Urinbehälter zu beugen, aber finde das dann doch schon wieder nicht so praktisch. Es ist genausogut möglich, die "Zwischendurch-Pinkeleien" auf Laub-, Heu- oder Sägespänenhaufen zu sammeln und dann nach "Reifung" dem Kompost unterzumischen. Das Einzige, was ich jetzt ändern werde: Ich werde dieses TriaTerra-Pulver mit unter die Sägespäne mischen.
So habe ich inzwischen folgende Lösung: Klostuhl mit Eimer, im Eimer eine kompostierbare 20 l- Mülltüte, als erste Füllung ein wenig Holzfaser-Katzenklumpstreu, die dafür sorgt, daß am Boden nichts suppt, dann Sägespäne (grobe und feine gut gemischt). Nach jeder Sitzung streue ich auch mit dieser Sägespänemischung, und ich habe null Gestank (das einzige, was riecht, sind die Sägespäne, je nach Holzart), kann das Ganze im Kompost untermischen und muß nicht extra Kanister sammeln, um irgendwann mal den Urin verdünnt zu versprühen (da setze ich mir lieber Pflanzenjauchen an).
Nun hat mir eine Freundin ihr Terra Preta-Klo geschenkt, und ich war natürlich geneigt, mich dem Diktat der beiliegenden Urinbehälter zu beugen, aber finde das dann doch schon wieder nicht so praktisch. Es ist genausogut möglich, die "Zwischendurch-Pinkeleien" auf Laub-, Heu- oder Sägespänenhaufen zu sammeln und dann nach "Reifung" dem Kompost unterzumischen. Das Einzige, was ich jetzt ändern werde: Ich werde dieses TriaTerra-Pulver mit unter die Sägespäne mischen.
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- Beiträge: 188
- Registriert: So 26. Sep 2010, 21:00
Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft
Hallo Toto,
genauso kann man es machen. Der Nachteil ist das der Eimer mit Sägespänen und Urin in wenigen Tagen voll wird, während er mit getrennten Urin, etwa für 4-6 Wochen reicht. Meine Urinflaschen bringe ich täglich, pur gut verteilt auf Rasen, Wiese, Büsche Bäume oder verdpünnt auf Gemüseflächen.
Weiter So.
Gruß Marko
www.triaterra.de
genauso kann man es machen. Der Nachteil ist das der Eimer mit Sägespänen und Urin in wenigen Tagen voll wird, während er mit getrennten Urin, etwa für 4-6 Wochen reicht. Meine Urinflaschen bringe ich täglich, pur gut verteilt auf Rasen, Wiese, Büsche Bäume oder verdpünnt auf Gemüseflächen.
Weiter So.
Gruß Marko
www.triaterra.de
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- Beiträge: 2
- Registriert: So 1. Dez 2013, 07:42
Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft
Hallo Simone,
sehr beeindruckend, was du schon alles an Infrastruktur für eine ökologische Kreislaufwirtschaft erarbeitet hast! Mich interessiert vor allem die Pyrolyse-Technik. Wo bekomme ich diese Suppendosen? Sind sie frei von Farbbeschichtung oder anderen Verunreinigungen (Zinn schmilzt in jedem Ofenfeuer), die zu schädlichen Emissionen führen? Genial finde ich, dass du feinkörniges Pflanzenmaterial einsetzt, das keine anschliessende Zerkleinerung erfordert! Hast du Versuche mit Heu oder Stroh gemacht? Da wäre eine hohe Verdichtung sicher interessant, weil sonst ja kaum was in der Dose ist. Ich würde das Dosen-Verfahren gerne im Kaminofen ausprobieren.
Und weiss eigentlich jemand, warum es noch kein (grosstechnisches Pyrolyse-Kraftwerk gibt? Für die CO2-Sanierung bräuchte es ja riesige Mengen Pflanzenkohle bzw. Terra Preta!
Ich habe dazu ein wenig gerechnet. Die gesamte jährliche Holzernte in Deutschland ergäbe bei effizienter Pyrolyse "nur" etwa 10 Millionen Tonnen Kohlenstoff, also je Einwohner 0,13 Tonnen – 130 kg. Nach Wikipedia emittiert jeder Deutsche aber jährlich mit technischen Prozessen 2,6 Tonnen "Kohle", enthalten in 9,4 Tonnen CO2. EU-Stastistiken geben für Treihausgase insgesamt sogar über 11 Tonnen an.
Auf der Terrasse eine Hand voll Kohle produzieren fühlt sich sicher gut an, aber als Antwort auf "anthropogenen Klimawandel" brauchen wir noch andere Geräte... Radikale Abkehr vom Fossilienraub vor Allem.
Jetzt freue ich mich trotzdem auf meinen Terra-Preta-Einstieg!
Grüsse
Bernhard
sehr beeindruckend, was du schon alles an Infrastruktur für eine ökologische Kreislaufwirtschaft erarbeitet hast! Mich interessiert vor allem die Pyrolyse-Technik. Wo bekomme ich diese Suppendosen? Sind sie frei von Farbbeschichtung oder anderen Verunreinigungen (Zinn schmilzt in jedem Ofenfeuer), die zu schädlichen Emissionen führen? Genial finde ich, dass du feinkörniges Pflanzenmaterial einsetzt, das keine anschliessende Zerkleinerung erfordert! Hast du Versuche mit Heu oder Stroh gemacht? Da wäre eine hohe Verdichtung sicher interessant, weil sonst ja kaum was in der Dose ist. Ich würde das Dosen-Verfahren gerne im Kaminofen ausprobieren.
Und weiss eigentlich jemand, warum es noch kein (grosstechnisches Pyrolyse-Kraftwerk gibt? Für die CO2-Sanierung bräuchte es ja riesige Mengen Pflanzenkohle bzw. Terra Preta!
Ich habe dazu ein wenig gerechnet. Die gesamte jährliche Holzernte in Deutschland ergäbe bei effizienter Pyrolyse "nur" etwa 10 Millionen Tonnen Kohlenstoff, also je Einwohner 0,13 Tonnen – 130 kg. Nach Wikipedia emittiert jeder Deutsche aber jährlich mit technischen Prozessen 2,6 Tonnen "Kohle", enthalten in 9,4 Tonnen CO2. EU-Stastistiken geben für Treihausgase insgesamt sogar über 11 Tonnen an.
Auf der Terrasse eine Hand voll Kohle produzieren fühlt sich sicher gut an, aber als Antwort auf "anthropogenen Klimawandel" brauchen wir noch andere Geräte... Radikale Abkehr vom Fossilienraub vor Allem.
Jetzt freue ich mich trotzdem auf meinen Terra-Preta-Einstieg!
Grüsse
Bernhard
Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hab sehr interessiert (und auch etwas irritiert) den Beitrag von toto gelesen. Die Sache mit dem Kompost Klo finde ich saugut. Das mit dem Urin abtrennen eher lästig. Bisher hatte ich es für unverzichtbar gehalten, weil erst durch die Vermischung von Kot und Urin der Gestank zunimmt. Von den Plumpsklos, die ich bisher so besucht hatte, kann ich das auch bestätigen. Nun lese ich aber zu meiner Begeisterung, dass es durchaus auch mit ganz normalem Binden der Flüssigkeit mittels Sägespäne gehen würde? Also doch keine Trennung? Und wenn, dann nur in groben Zügen? Also das heißt bei dir Toto, keine nennenswerte Geruchsbildung auch wenn bei dir alles zusammen in einen Behälter geht? Das fänd ich saugut!
Gruß
Thomas
ich bin neu hier und hab sehr interessiert (und auch etwas irritiert) den Beitrag von toto gelesen. Die Sache mit dem Kompost Klo finde ich saugut. Das mit dem Urin abtrennen eher lästig. Bisher hatte ich es für unverzichtbar gehalten, weil erst durch die Vermischung von Kot und Urin der Gestank zunimmt. Von den Plumpsklos, die ich bisher so besucht hatte, kann ich das auch bestätigen. Nun lese ich aber zu meiner Begeisterung, dass es durchaus auch mit ganz normalem Binden der Flüssigkeit mittels Sägespäne gehen würde? Also doch keine Trennung? Und wenn, dann nur in groben Zügen? Also das heißt bei dir Toto, keine nennenswerte Geruchsbildung auch wenn bei dir alles zusammen in einen Behälter geht? Das fänd ich saugut!
Gruß
Thomas