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Thailand - Planung Farm Terra Preta - Infos/Hilfe gesucht

Verfasst: So 5. Okt 2014, 08:30
von maatini
hallo liebe "leut"

ich bin 60 jahre alt und habe aus gesundheitlichen gründen viele jahre in thailand gelebt

zur zeit bin ich wegen einer operation in deutschland

ich habe vor kurzem zum ersten mal über terra preta und "EM" gelesen - und dann auch den beitrag hier vom marko gelesen

http://www.terra-preta-forum.de/viewtopic.php?f=13&t=94

meine eigenen erfahrungen als sohn einer gärtnerfamilie und der kenntnisse der ländlichen menschen in thailand - hier ist ein karten link, wo meine tochter geboren wurde, wo die grosseltern ( thai farmer ) leben, die strassen ein ende haben und der national park beginnt und ich vorhabe, mein ganz persönliches farm projekt für mein lebensende zu starten

https://www.google.de/maps/place/Amphoe ... cfc8de5a00

ich habe mir die webseite der vorzeige farm in saraburi angesehen - für mein verständniss der thailandbevölkerung sind die schon ein wenig "abgehoben", da "königlich" protegiert...

wie dem auch sei - es müsste für mich doch möglich sein, dort "am ende der strassen"
eine kleine farm aufzuziehen, die zwar grundsätzlcih nach den prinzipien der terra preta und der EM kunde arbeitet, aber sich eben auch mit der ländlichen bevölkerung und den örtlichen umständen "arrangiert" ( grosse veränderungen nur in kleinen schritten )

ich muss mir also wissen aneignen und mir einen plan erarbeiten, wo und wie ich anfange

anfangen werde ich mit einem üblichen thailändischen farmgrundstück von 40m x 40m mit der möglichkeit, später auf 100 m x 100 m zu erweitern, wasser zugang aus dem naheliegenden stausee zu sichern und - ja, auf was muss ich noch achten?

mag mir jemand dabei helfen?
ich bin so lange aus dem gemüseanbau und "farming"raus - ich muss neu anfangen

man kann mich gerne auf meinem google account kontaktieren

martin.thailand@gmail.com

ich bin gespannt, ob dieses posting hier mir ein wenig unterstützung bringt

Re: Thailand - Planung Farm Terra Preta - Infos/Hilfe gesuch

Verfasst: Mi 8. Okt 2014, 12:24
von Erdgeist
Hallo @maatini

Das ist ein grosses Thema und ich bin nur ein kleiner Gaertner.lol!
Ein neuer Garten/Farm in einem anderen Klima ist immer ein fast kompletter Neuanfang; vieles ist anders und vieles funktioniert im neuen Klima dann nicht.Ich lebe momentan in meinem dritten Garten; in drei recht verschiedenen Klimas.Ich wuerde sagen:


WO FARMEN.
Rechtliche Lage abklaeren; normalerweise moechte man sein Recht auf die Bodennutzung auch langfristig gesichert haben.Beim Garten/Ackerbau geht es hauptsaechlich um location, location, und wieder location.Natuerlich kann man aus praktisch jedem Stueck Land etwas machen aber bei schwierigen Verhaeltnissen hat man weniger Alternativen und es ist auch muehevoller.Strassenzufahrt ist umso wichtiger, je mehr man Produkte abtransportieren will und je mehr Maschinen man einsetzen will.Der Zugang zu ausreichendem Wasser darf von keines Menschen Willkuer abhaengig sein.Idealerweise kommt man mit der direkt einfallenden Regenmenge aus.Genuegend Sonneneinstrahlung, und vor allem in den Tropen auch genuegend Lueftung des Platzes denn sonst hat man dann eine Schimmel- und Malaria-Brutstaette.Moderate Haenge sind schwieriger zu nutzen als ebene Flaechen; steile Haenge ueberhaupt nur eingeschraenkt nutzbar.Bevor man sich fuer einen Platz entscheidet diesen bei moeglichst verschiedenen und extremen Wetterbedingungen begehen um zu sehen wie er sich verhaelt.Merere Loecher graben, 1m tief oder so,um zu sehen was man fuer einen Boden hat(haben wird).Bei Staunaesse besser einen anderen Platz nehmen.Risiken durch lokale Naturkatastrophen abwaegen; soziale und politische Risken auch.


WAS FARMEN.
Am Besten das, was freiwillig und gern vor Ort waechst.Orientierung an der wilden Vegetation und an der indigenen Bevoelkerung; idealerweise an etwaigen vorhandenen Naturvoelkern.Selbst wenn diese keinen Ackerbau betreiben sind die von ihnen genutzten Wildpflanzen eine wertvolle Orientierungshilfe.Unser groesster Fehler ist, unsere eigenen Vorstellungen auf Biegen oder Brechen durchsetzen zu wollen.Der Natur sind unsere Vorstellungen egal.


WIE FARMEN.
Ein oft und heiss diskutiertes Thema.In den Tropen sind unsere klassischen Ackerbau-Methoden fast ausschliesslich ungeeignet.Der Versuch, diese dort gewaltsam umzusetzen, richtet seit Jahrhunderten unermesslichen Schaden im gesamten Tropenguertel an.Kompostierung zB geht in gemaessigten Breiten fast von selbst aber in den Tropen funktioniert sie oft nicht.Die aufgeschuettete Biomasse trocknet entweder aus oder sie fault.Hier kommt (Kohle)bokashierung[1] ins Spiel. Im Garten/Ackerbau werden fast ausnahmslos Niedrigpreis-Produkte geerntet; moeglichst niedriger Aufwand ist der Schluessel zum Erfolg.Je groesser die Flaeche desto wichtiger ist das.Beim WIE wuerde ich mich wieder an den Indigenen orientieren und ich wuerde auf jeden Fall das Waldgartenkonzept in Betracht ziehen.Ich wuerde auch in den ersten Jahren merere Dinge gleichzeitig ausprobieren um vor Ort zu sehen was funktioniert und was nicht.


[1]Bokashierung, mit oder ohne Holzkohle, ist ein Konzept; EM ist ein Produkt.Bokashieren kann man mit EM oder auch ohne.Tatsaechlich scheint in Japan jede Familie ihr eigenes Rezept fuer die Impfkultur zu haben oder zumindest gehabt zu haben.Die Familie des EM-Erfinders eingeschlossen.


Hier noch ein paar interessante Links:

http://www.ithaka-journal.net/terra-pre ... s-sudkorea
deutsch.Ein Schnappschuss aus Korea.

http://www.ithaka-journal.net/auf-den-s ... telamerika
deutsch.Impressionen aus Zentralamerika.

http://www.terrapretawiki.org/index.php ... al_Farming
deutsches transcript eines koreanischen Handbuches fuer natuerliches farming.

http://sam.vmicrobial.info/
english.Competent fundamental paper on Syntropic Antoxidative Microbes.Originally found linked at Marko Heckel's site, can't locate it there right now.IMHO a must-read.



Viele Gruesse!