Erfahrungsbericht: Kohlebokashi
Verfasst: Fr 16. Mai 2014, 03:07
Ich habe letzten Winter damit begonnen, mich mit 'Terra Preta' und 'Kohlebokashi' auseinanderzusetzen und brenne Holzkohle im Holzofen(Blechdose ~3 Ltr, 2mm stark,St 37/S220, elektrodenverschweisst) seit dem spaeten Winter. Was ich genau mache, ist zugeschnitten auf meine individuellen Rahmenbedingungen, kann aber durchaus auch fuer Andere informativen Wert haben. Der Bericht reflektiert den momentanen Status.
Primaere Anwendung ist die Bodenaufbereitung in meinem entstehenden Waldgarten (100+ m2). Der Boden ist sehr gut drainierend, enthaelt ca. 25-30 Vol% Steine ab 5 cm (bis 50 cm), darueber liegt eine sehr duenne Grasnarbe. Er wird per Hand 30 cm tief Stueckweise aufgegraben, dann Steine raus und Bokashi rein(~100 Ltr/m2). Dadurch soll der Boden das Wasser besser halten und natuerlich mit Humus angereichert werden. Neupflanzungen von Straeuchern und Baeumen erfolgen vorerst in Flecken von konventionell biologisch aufbereiteter Erde(Kompost und einjaehriger Pferdemist); das heisst, auch wenn etwas schiefgeht mit dem Bokashi hat die Erde einige Zeit um die Sache zu verdauen bevor die Wurzeln ins Bokashi muessen. Probeweise verwende ich auch im Gemuesegarten auf kleinen Flecken Bokashi.
Bisher habe ich Rasenschnitt von bis zu 5 Haushalten, Unkraut incl. Wurzeln, duerres altes Laub, frischen Pferdemist, und Pflegeschnitt von Wildland(Forstsense) in extrastarken schwarzen Plastiksaecken angesetzt, wie hier beschrieben:
http://terra-preta-forum.de/viewtopic.p ... a481a#p996
Bis jetzt habe ich 1500 Ltr angesetzt; davon sind 500 Ltr bereits im Boden und der zweite Batch von 500 Ltr folgt demnaechst nach. Der dritte Batch ist gerade voll geworden und die Fermentierzeit laeuft. Allerdings sind die Saecke eine Plage beim Befuellen und entleeren, und darum wechsle ich jezt zu Hardshell-containern:
Ich unterteile einen meiner beiden eingefassten und abgedeckten Kompostplaetze (1,5 x 1.0 x 1.0 m) durch zwei Trennwaende in drei Abteile a 0,5 x 1,0 x1,0 m, jedes innen verkleidet mit alter Plastikplane; und befuelle sie der Reihe nach indem ich das Material schichtenweise (~10 cm gestampft) einbringe und auf die gestampften Schichten abwechselnd Asche, Holzkohle(nominell 0/10 mm) und Impfloesung auftrage. Sowie ein Abteil voll ist beginne ich das Naechste. Die fertig fermentierten Abteile werden laufend entleert.
Zum Impfen verwende ich selbstgemaches Sauerkraut; ein Essloeffel Sauerkraut(saft) in 6 Ltr (emaillierter Topf) Naehrloesung ein bis zwei Wochen lang propagiert bei Temperaturen von mindestens +10*C. Die Abwesenheit von Photobakterien im Sauerkraut ist natuerlich ein Abstrich, aber dafuer kann ich das nur mit lokal verfuegbaren Mitteln machen (eine Vorliebe von mir). Fertiges Rezept fuer die Naehrloesung gibts dank Marko Heckel hier:
http://www.triaterra.de/epages/62153231 ... Vermehrung
Ich nehme einfach nur 300 gr Zucker(Gemisch aus Rohrzucker und Normalem), 12 gr Salz und ein Schuss Essig auf 6 Ltr chlorfreies Wasser(Leitungswasser auf ca 80-90*C erhitzen, Zucker & Salz rein, und ohne Deckel abkuehlen lassen). Nach dem Essigzusatz hat die Loesung pH5-5,5, sobald sie handwarm ist kommt ein oder zwei Essloeffel Sauerkraut(saft) hinein und so nach ein bis zwei Wochen Sauerkrautpropagierung faellt sie auf pH4 oder etwas weniger ab. Die fertige Loesung wird noch mit zwei Teilen Regenwasser verduennt und in die zu vergaehrende Biomasse eingebracht, etwa 10 Ltr auf 100 Ltr gestampftes Material. Nach einigen Wochen ist das fermentierte Kohlebokashi ebenfalls bei pH4 oder etwas darunter. Weisse nadelfoermige Pilzausbluehungen sind zu beobachten, Sickersaft entsteht mit der Sauerkrautmethode kaum. Sobald es in der Erde vergraben ist steigt der pH wieder; nach 30 Tagen in der Erde habe ich Bokashi aus frischem Pferdemist gemessen bei pH7. Regularis regularis waren zumindest in direkter Naehe, wenn nicht schon drinnen(hab dann nicht mehr allzuviel herumgegraben).
Das fertige Bokashi hat nach Stampfen und Fermentieren etwa ein Zehntel des Volumens des lose geschuetteten Ausgangsmaterials und eine geschaetzte Rohdichte von etwa 1 kg/Ltr. Das ist deutlich mehr als klassischer Kompost, wobei die Dichte sicher teilweise eine Folge des Hoeheren Wassergehaltes beim Bokashi ist.(Vgl.: beim kompostieren schwindet das Volumen um den Faktor 20 bis 30, je nach Haeckselgrad des Ausgangsmaterials). Selbst wenn das Bokashi beim anschliessenden Verereden mehr schwinden sollte als der Rohkompost, bleibt bei der Bokashimethode mehr zurueck als beim Kompostieren; vielleicht so 50-70% mehr. Der groesste Vorteil beim Bokashi ist fuer mich aber die Moeglichkeit ploetzlich anfallenden Rasenschnitt leicht und Geruchsfrei verarbeiten zu koennen (Rasenschnitt kompostieren ist nicht sehr leicht). Zwar riecht das fertige Bokashi beim Eingraben schon etwas streng, aber das ist nichts im Vergleich zu faulendem Rasenschnitt. Ausserdem ist der Geruch weg sobald es von Erde bedeckt ist und solange es im Sack/Container ist riecht es auch praktisch nicht.
Primaere Anwendung ist die Bodenaufbereitung in meinem entstehenden Waldgarten (100+ m2). Der Boden ist sehr gut drainierend, enthaelt ca. 25-30 Vol% Steine ab 5 cm (bis 50 cm), darueber liegt eine sehr duenne Grasnarbe. Er wird per Hand 30 cm tief Stueckweise aufgegraben, dann Steine raus und Bokashi rein(~100 Ltr/m2). Dadurch soll der Boden das Wasser besser halten und natuerlich mit Humus angereichert werden. Neupflanzungen von Straeuchern und Baeumen erfolgen vorerst in Flecken von konventionell biologisch aufbereiteter Erde(Kompost und einjaehriger Pferdemist); das heisst, auch wenn etwas schiefgeht mit dem Bokashi hat die Erde einige Zeit um die Sache zu verdauen bevor die Wurzeln ins Bokashi muessen. Probeweise verwende ich auch im Gemuesegarten auf kleinen Flecken Bokashi.
Bisher habe ich Rasenschnitt von bis zu 5 Haushalten, Unkraut incl. Wurzeln, duerres altes Laub, frischen Pferdemist, und Pflegeschnitt von Wildland(Forstsense) in extrastarken schwarzen Plastiksaecken angesetzt, wie hier beschrieben:
http://terra-preta-forum.de/viewtopic.p ... a481a#p996
Bis jetzt habe ich 1500 Ltr angesetzt; davon sind 500 Ltr bereits im Boden und der zweite Batch von 500 Ltr folgt demnaechst nach. Der dritte Batch ist gerade voll geworden und die Fermentierzeit laeuft. Allerdings sind die Saecke eine Plage beim Befuellen und entleeren, und darum wechsle ich jezt zu Hardshell-containern:
Ich unterteile einen meiner beiden eingefassten und abgedeckten Kompostplaetze (1,5 x 1.0 x 1.0 m) durch zwei Trennwaende in drei Abteile a 0,5 x 1,0 x1,0 m, jedes innen verkleidet mit alter Plastikplane; und befuelle sie der Reihe nach indem ich das Material schichtenweise (~10 cm gestampft) einbringe und auf die gestampften Schichten abwechselnd Asche, Holzkohle(nominell 0/10 mm) und Impfloesung auftrage. Sowie ein Abteil voll ist beginne ich das Naechste. Die fertig fermentierten Abteile werden laufend entleert.
Zum Impfen verwende ich selbstgemaches Sauerkraut; ein Essloeffel Sauerkraut(saft) in 6 Ltr (emaillierter Topf) Naehrloesung ein bis zwei Wochen lang propagiert bei Temperaturen von mindestens +10*C. Die Abwesenheit von Photobakterien im Sauerkraut ist natuerlich ein Abstrich, aber dafuer kann ich das nur mit lokal verfuegbaren Mitteln machen (eine Vorliebe von mir). Fertiges Rezept fuer die Naehrloesung gibts dank Marko Heckel hier:
http://www.triaterra.de/epages/62153231 ... Vermehrung
Ich nehme einfach nur 300 gr Zucker(Gemisch aus Rohrzucker und Normalem), 12 gr Salz und ein Schuss Essig auf 6 Ltr chlorfreies Wasser(Leitungswasser auf ca 80-90*C erhitzen, Zucker & Salz rein, und ohne Deckel abkuehlen lassen). Nach dem Essigzusatz hat die Loesung pH5-5,5, sobald sie handwarm ist kommt ein oder zwei Essloeffel Sauerkraut(saft) hinein und so nach ein bis zwei Wochen Sauerkrautpropagierung faellt sie auf pH4 oder etwas weniger ab. Die fertige Loesung wird noch mit zwei Teilen Regenwasser verduennt und in die zu vergaehrende Biomasse eingebracht, etwa 10 Ltr auf 100 Ltr gestampftes Material. Nach einigen Wochen ist das fermentierte Kohlebokashi ebenfalls bei pH4 oder etwas darunter. Weisse nadelfoermige Pilzausbluehungen sind zu beobachten, Sickersaft entsteht mit der Sauerkrautmethode kaum. Sobald es in der Erde vergraben ist steigt der pH wieder; nach 30 Tagen in der Erde habe ich Bokashi aus frischem Pferdemist gemessen bei pH7. Regularis regularis waren zumindest in direkter Naehe, wenn nicht schon drinnen(hab dann nicht mehr allzuviel herumgegraben).
Das fertige Bokashi hat nach Stampfen und Fermentieren etwa ein Zehntel des Volumens des lose geschuetteten Ausgangsmaterials und eine geschaetzte Rohdichte von etwa 1 kg/Ltr. Das ist deutlich mehr als klassischer Kompost, wobei die Dichte sicher teilweise eine Folge des Hoeheren Wassergehaltes beim Bokashi ist.(Vgl.: beim kompostieren schwindet das Volumen um den Faktor 20 bis 30, je nach Haeckselgrad des Ausgangsmaterials). Selbst wenn das Bokashi beim anschliessenden Verereden mehr schwinden sollte als der Rohkompost, bleibt bei der Bokashimethode mehr zurueck als beim Kompostieren; vielleicht so 50-70% mehr. Der groesste Vorteil beim Bokashi ist fuer mich aber die Moeglichkeit ploetzlich anfallenden Rasenschnitt leicht und Geruchsfrei verarbeiten zu koennen (Rasenschnitt kompostieren ist nicht sehr leicht). Zwar riecht das fertige Bokashi beim Eingraben schon etwas streng, aber das ist nichts im Vergleich zu faulendem Rasenschnitt. Ausserdem ist der Geruch weg sobald es von Erde bedeckt ist und solange es im Sack/Container ist riecht es auch praktisch nicht.