Keine Frage, persoenlichen Preferenzen sind die groesste Variable. Mein Vorschlag war auch sicher nicht als Norm oder Gesetz gemeint. Sorry, wenn es sich vielleicht so anhoerte.Jonas Léchot hat geschrieben: Ich würde nicht behaupten, dass sich Getreideanbau erst ab 200 m^2 lohnt, die Fläche die man dafür plant hängt meiner Meinung den individuellen Bedürfnissen ab.
Trotzdem moechte ich die Gelegenheit wahrnehmen um darauf hinzuweisen, dass die intensive Pflugwirtschaft der primaere Grund fuer die Desertifikation landwirtschaftlicher Flaechen ist (uebertroffen nur von neuzeitlichen Anwendungen der anorganischen Chemie).
Beispiele dafuer sind etwa:
>>die Geschichte des chinesischen Loess-Plateaus ab der Han-Dynastie
>>die verlassenen Staedte in der Gobi und der Takla-Makan
>>weite Teile des Vorderen Orients und des oestlichen Mittelmeeres
>>der amerikanische Mittlere Westen
Ein Beispiel fuer das Gegenteil waere etwa die Kultur der alten Amazonier: mehr als 1500 Jahre (in Worten: Tausendfuenfhundert Jahre) Landwirtschaft, und dabei den Boden nicht zerstoert sondern sogar noch aufgebaut. Und zwar mit Waldgaerten. Getreide spielte bei den Amazoniern mit grosser Sicherheit nur eine untergeordnete Rolle.
Getreide als primaeres Nahrungsmittel zu haben ist kein Diktat der Natur sondern eine kulturelle Entscheidung. Aber auch ganze Kulturen koennen falsch liegen. Anstatt jetzt auf ein Beispiel aus unserer juengeren Geschichte zu verweisen, nehmen wir doch einfach den chinesischen Schubkarren. Waehrend in Europa der Guetertransport ueber Land nach dem Verfall des roemischen Strassennetzes jahrhundertelang nur auf dem Ruecken von Mensch und Tier moeglich war, entwickelten die Chinesen etwa zeitgleich und in aehnlicher Situation (dem Verfall der Han-Dynastie) den chinesischen Schubkarren. Damit kann ein Mensch Lasten von mehreren hundert kg bis zu 50 km weit transportieren; und das auf schmalen Fusspfaden von maessiger Qualitaet. Das schlaegt auch heute noch jeden Fahrradanhaeger.
Wir koennen Brotgetreide weitgehend oder auch ganz ersetzen durch Baumfruechte, etwa Eicheln. Bitterstoffe und Ertrag als Probleme koennen geloest werden durch Zuechtung. So war es ja auch beim Getreide.
Dieser Vorschlag steht seit Hundert Jahren weitgehend unbeachtet im Raum.
Man kann uebrigens auch einen Waldgarten waehrend der ersten Jahre fuer einjaehrige Kulturen, auch Getreide, mitnutzen. In manchen Gegenden des Mittelmeeres wird traditionell Getreide in locker gepflanzten Hainen zusaetzlich kultiviert. Also das Analoge zu unseren Streuobstwiesen.
Viele Gruesse