Pflanzen gießen mit Urin
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Re: Pflanzen gießen mit Urin
Hier ist noch ein Foto meiner neu entwickelten Setzlings-"Technik". Als Topf dient ein PVC-Rohrsegment von einem Elektrikerrohr (hier 4 cm Durchmesser) mit ca. 15 cm Länge. Die Länge kann je nach Pflanzenart variieren, gewisse Pflanzen schlagen ihre Wurzeln schneller in die Tiefe als andere. Damit das Entfernen des Rohres beim Transplantieren kinderleicht ist, schneide (nicht sägen!) ich die Rohre mit einer Blechschere in zwei Teile. Diese werden mit 2 Gummibändern (z.B. aus einem alten Fahrradschlauch) zusammengehalten und mit Wurmkompost gefüllt. Der Wurmkompost bietet den jungen Pflanzen die grösste Oberfläche und beste Versorgung mit Nährstoffen und wachstumsfördernden Mikroorganismen.
Die methode ist von allen die ich bis jetzt gesehen und ausprobiert habe mit Abstand am besten und erlaubt stressfreies Transplantieren der Setzlinge.
Herzlicher Gruss,
Jonas
Die methode ist von allen die ich bis jetzt gesehen und ausprobiert habe mit Abstand am besten und erlaubt stressfreies Transplantieren der Setzlinge.
Herzlicher Gruss,
Jonas
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Hallo JonasJonas Léchot hat geschrieben:Hallo Erdgeist,
Vielmehr ist es dringend dass wir die Pyrolysetechnik auf die Haushaltsebene bringen, der vielversprechendste Ofen ist meiner Meinung nach der LuciaStove von Worldstove, der sehr effizient pyrolysiert.
................
Ich denke dass ein Zweikammersystem mit chronologisch versetzt laufenden Komposten am besten wäre.
.................
Viele Grüsse,
Jonas
Danke fuer den Hinweis auf den LuciaStove, der gefaellt mir auch. Ist aber ein anderes Thema.
Zwei unabhaengig beschickbare Reaktoren (vielleicht 2*400Ltr?) haben natuerlich den Vorteil,
dass man auch im Falle eines Fukushima-eventes kein ernsthaftes Problem hat. Man koennte auch
Gerueche und Wasserdampf mit einem oben aufsetzbaren Holzkohlefilter eliminieren. Aber das loest
nicht das Problem des Gasaustausches: der Kompost verbraucht Sauerstoff aus seiner Umgebung
und auch die Entstehung etwaiger giftiger Gase im Kompost muss zuverlaessig ausgeschlossen werden.
Das Problem des Gasaustausches und auch der Nutzwaermeaustrag koennten durchaus den Aufwand
multiplizieren.
Und das Schlimmste ist:
Wir wissen immer noch nicht ob wir von der Heizleistung einer Kerze oder eines Kaminofens sprechen.
Ohne eine grobe Vorstellung vom Output haben wir auch keine Vorstellung vom Verhaeltnis
Nutzen:Aufwand, Output:Input.
Wenn man mit den Eckdaten und Parametern nicht hinkommt dann koennte man sich auch ueberlegen,
den Kompost viel groesser zu machen (10m3 und mehr) und ihn in den Keller zu stellen. Ein vom
Wohnraum isolierter Gasaustausch nach aussen liesse sich mit vergleichsweise geringem Aufwand
arrangieren und die Waerme steigt fast von selbst nach oben in die Wohneben(n); man muss nur
etwas nachhelfen. Im Keller wuerde der Kompost windgeschuetzt stehen und viel waermer als bei
JeanPaine (vielleicht +5*C versus -10*C), koennte also bei gleicher Leistung viel kleiner sein,
wahrscheinlich halb so gross oder noch kleiner. Fast alle Verluste, auch die der Waermeleitung,
wuerden entfallen. Der Kompost koennte im Herbst geschuettet werden und einen Winter lang heizen.
Allerdings ist der Kellerkompost nicht so universal anwendbar wie ein Zimmer-Kompost; er braucht
spezielle bauliche Voraussetzungen.
Viele Gruesse
comment: wenn das Thema Kompostheizung vom Betreiber und/oder der Mehrheit der Nutzer hier im Forum
als unpassend oder stoehrend empfunden wird, dann koennen wir auch woanders hingehen und dort
weiterreden. Ansonsten waere vielleicht ein threadsplit sinnvoll.
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Re: Pflanzen gießen mit Urin
Wie gross der Komposter sein muss hängt von der Geschwindigkeit und der Urin/-Fäkalienmenge ab die er verwerten muss. Wie gesagt kann ich noch keine genauen Angaben dazu geben. Wenn man 4 Hartschaumplatten (60 x 125 cm) vertikal hinstellt und eine als Deckel darüber kriegt man schon ein ziemlich grosses Volumen (~390 L). Was für eine Leistung pro Volumen (also Watt pro Liter) so ein Kompost bei ~60°C hinkriegt weiss ich nicht. Wenn es aber so richtig dampft beim Deckel öffnen bin ich zuversichtlich, dass man damit sehr gut heizen kann. Eine Pelletheizung für ein Einfamilienhaus verbrennt ca. 2 Tonnen Holzpellets. Diese werden zu Asche, Rauch, Abgase und Wärme umgewandelt. Abgesehen von der Wärme sind die anderen Produkte ziemlich unbrauchbar… Beim Kompostieren werden ca. 2/3 des Kohlenstoffs veratmet (das C/N Verhältnis liegt am ende der Heissrotte bei ca. 10 wenn man mit 30 beginnt. Wenn also 330 kg Stroh pro Person kompostiert wird, werden davon ca. 220 kg in CO2 und Wärme veratmet. Das ist dann wie wenn man 220 kg Holzpellets ohne Rauch (d.h. sehr effizient, da Rauch nichts anderes als unverbrauchter Treibstoff ist) verbrennt. Ob das nun die heutigen Heizbedürfnisse vollständig ersetzt mag ich zu bezweifeln. Allerdings können wir die heutigen Bedürfnisse sowieso in Zukunft nicht decken. Eine nachhaltige Gesellschaft ist nur möglich wenn viele (wenn nicht alle) Sachen geändert werden. Die Häuser in Mittel-und Nordeuropa sind sehr ressourcenverschwendend trotz kostspieligen Isolationsmassnahmen, da sie die Sonnenwärme im Winter kaum nutzen. Direkte Sonnenstrahlung ist die günstigste und stärkste Energie überhaupt. Vielmehr könnte ich mir ein Haus mit angeschlossenem Gewächshaus vorstellen, das die Wärme im Wasser in Erde und Pflanzen (ev. auch Teich) speichert und die Kompostheizung für längere düstere Wintertage die Temperatur puffert. Technologien sind nur in ihrem vollständigen Kontext sinnvoll!
Ein Kompost der von einer Person mit Urin und Fäkalien versorgt wird braucht mindestens doppelt so viel Sauerstoff wie die Person selbst, da die Kohlenstoffmenge (=Kohlenhydrate) dem doppelten bis dreifachen an Kohlehydraten/Fetten entspricht, die eine Person pro Jahr Konsumiert. Der Grund für diese grössere Menge liegt in der Effizienz von Organismen allgemein (max. 30% nutzbare Energieausbeute).
"Giftgase" entstehen bei einem Kompost erst dann, wenn das verfügbare C/N Verhältnis zu tief ist (führt zu Ammoniak-Emissionen) oder schwefelhaltige flüchtige Verbindungen (z.B. H2S) bei Sauerstoffmangel. Ammoniak gast erst dann aus, wenn die Kohlenstoffquelle gegenüber der Stickstoffquelle (Urin) nicht genügend schnell abgebaut werden kann.
Falls du wünschst können wir auch ein neues Thema im Forum starten.
viele Grüsse,
Jonas
Ein Kompost der von einer Person mit Urin und Fäkalien versorgt wird braucht mindestens doppelt so viel Sauerstoff wie die Person selbst, da die Kohlenstoffmenge (=Kohlenhydrate) dem doppelten bis dreifachen an Kohlehydraten/Fetten entspricht, die eine Person pro Jahr Konsumiert. Der Grund für diese grössere Menge liegt in der Effizienz von Organismen allgemein (max. 30% nutzbare Energieausbeute).
"Giftgase" entstehen bei einem Kompost erst dann, wenn das verfügbare C/N Verhältnis zu tief ist (führt zu Ammoniak-Emissionen) oder schwefelhaltige flüchtige Verbindungen (z.B. H2S) bei Sauerstoffmangel. Ammoniak gast erst dann aus, wenn die Kohlenstoffquelle gegenüber der Stickstoffquelle (Urin) nicht genügend schnell abgebaut werden kann.
Falls du wünschst können wir auch ein neues Thema im Forum starten.
viele Grüsse,
Jonas
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Hallo,
zum Thema Pflanzen und Urin:
Schinus hat am 25. Feber 14 einen Versuch des Institut Weihenstephan angesprochen: Pflanzen, hier Stiefmütterchen wachsen kompakter durch Salzstress.
Etwas Ähnliches habe ich bei Tomaten im Topf erlebt. Zunächst mickerten Stecklinge in diesem Frühjahr etwas und bekamen gelbe Blätter. Also Nährstoffmangel. Die Erde war wohl nicht berühmt. Dann habe ich mit durchgezogener Pflanzenjauche gedüngt, die ca. 1:10 mit "Goldwasser" versetzt war. Innert rund 2-3 Wochen wurden die Blätter dunkel- fast etwas blaugrün und Blätter, Blattstengel und Triebe auffällig kompakt und fest. Die Blätter fühlten sich fast starr und steif an. Deutlich anders als bei labbrig hochgedüngten Pflanzen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass hier das Salz eine Rolle spielt. Unsere Ernährung ist ja allgemein recht salzreich, das bleibt natürlich im Goldwasser.
Ob die Pflanzen salzgestresst oder gesund sind, kann ich nicht sagen. Gestehe aber, dass mir dieser kräftig feste Wuchs sehr gut gefällt.
Jetzt nach dem Umtopfen wieder leicht verkrumpelte, chlorotische neue Blätter.
Noch kann ich den Versuch nicht so richtig wiederholen: Leider müffelt die Jauche, das ist auf der Terrasse nicht so angenehm. EMa und einzelne Kohlestücke haben das noch nicht geändert. Jetzt versuche ich es mal mit Kohlebrei. Wenn ich das Duftproblem lösen kann, starte ich die nächste Versuchsrunde. Vorteil wären Dünger und Kohle in die Töpfe...
Ob ich dann bald fertig gesalzene Tomaten ernten kann? :-)
Bei Interesse berichte ich mal.
Beste Grüße
Erdfreund
zum Thema Pflanzen und Urin:
Schinus hat am 25. Feber 14 einen Versuch des Institut Weihenstephan angesprochen: Pflanzen, hier Stiefmütterchen wachsen kompakter durch Salzstress.
Etwas Ähnliches habe ich bei Tomaten im Topf erlebt. Zunächst mickerten Stecklinge in diesem Frühjahr etwas und bekamen gelbe Blätter. Also Nährstoffmangel. Die Erde war wohl nicht berühmt. Dann habe ich mit durchgezogener Pflanzenjauche gedüngt, die ca. 1:10 mit "Goldwasser" versetzt war. Innert rund 2-3 Wochen wurden die Blätter dunkel- fast etwas blaugrün und Blätter, Blattstengel und Triebe auffällig kompakt und fest. Die Blätter fühlten sich fast starr und steif an. Deutlich anders als bei labbrig hochgedüngten Pflanzen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass hier das Salz eine Rolle spielt. Unsere Ernährung ist ja allgemein recht salzreich, das bleibt natürlich im Goldwasser.
Ob die Pflanzen salzgestresst oder gesund sind, kann ich nicht sagen. Gestehe aber, dass mir dieser kräftig feste Wuchs sehr gut gefällt.
Jetzt nach dem Umtopfen wieder leicht verkrumpelte, chlorotische neue Blätter.
Noch kann ich den Versuch nicht so richtig wiederholen: Leider müffelt die Jauche, das ist auf der Terrasse nicht so angenehm. EMa und einzelne Kohlestücke haben das noch nicht geändert. Jetzt versuche ich es mal mit Kohlebrei. Wenn ich das Duftproblem lösen kann, starte ich die nächste Versuchsrunde. Vorteil wären Dünger und Kohle in die Töpfe...
Ob ich dann bald fertig gesalzene Tomaten ernten kann? :-)
Bei Interesse berichte ich mal.
Beste Grüße
Erdfreund
Re: Pflanzen gießen mit Urin und die Kompostheizung
ich versuche mich kurz zu fassen. Aber ich hab mal angefangen mit einer Kompost Heizung in meinem Glashaus rumzubasteln. Als Vorbild dienten mir die Angaben und die Erfahrungen von Jonas Lechot. Mein Kompost Meiler besteht aus 4mm Hartschaum Platten, die ich liegend aufgestellt habe. Jonas schreibt bei vier Platten 60x125 von einem Volumen von knapp 400l. Eine der wenigen Dinge die ich nicht notiert habe, sind die Maße meiner Hartschaumplatten. Aber ich denke, dass das diese von Jonas angegebene Größe ist.
Das erste Problem für mich ist nun die Mengenangabe. Ich habe Stroh vom abgeernteten Feld geholt (vielen Dank dem Bauern unbekannterweise). Da es sich um etwas feuchtes Stroh handelte und es mir an einer geeigneten Waage fehlt, mache ich diese Mengenangaben in Volumen. Die erste Füllung dieses Meilers war also 4 Müllsäcke á 200l mit Stroh gefüllt. Dazu 3kg Holzkohlepulver, 3kg Biolit Gesteinsmehl, 5 Liter Urin und 10 Liter Wasser. Das Ganze am 22.7. gemischt und etwas eingetreten. Damit wird ein Meiler mit ca. 400l und einem Füllgut von ca. 800l etwa halb voll. Dies nur zur Verdeutlichung wie vage Zahlen sein können. Bis zum 31.7 hab ich nun täglich Urin zugegeben. Insgesamt ca 29 Liter. Dazu immer wieder etwas Wasser, insgesamt 44 Liter. Das Wasser deshalb, weil ich als Kompost Futter meine abgeernteten Kräuter und Gewürzpflanzen,sprich den Topfballen mit z.T. grünen Pflanzenteilen dazu gegeben habe und diese Erdballen oft recht trocken waren. Insgesamt waren es ca. 870 Liter erdige und krautige Kompostteile, die ich dazu gegeben habe. Dann war der Meiler voll. (Für Zahlenrechner bitte nicht über die Mengenangaben grübeln).
Zweites Problem war, dass ich zunächst kein geeignetes Thermometer hatte und so nur eine Handprobe wegen der Temperatur vornehmen konnte. Ab 25.7 wurde es warm in der Mitte, ab 26.7 heiß, aber noch mit der Hand auszuhalten.
Ab 1.8. hatte ich dann auch ein Fleischthermometer gekauft, das eine Einstichtiefe von 10cm hat. Also hab ich zwei Messtiefen gemacht. 10cm und 20cm (einen Topf als Messchacht eingegraben). Ich habe dann ab 1.8 lediglich Urin dazu gekippt. Bis 5.8. waren es 14 Liter. Die Temperatur stieg aber lediglich auf max 42 Grad (10cm) bzw. 48 Grad (20cm) an.
Am 6.8 hab ich dann in den bis dahin gesetzten Kompost nochmal 200 Liter Stroh in das erdige Kompostmaterial eingearbeitet und mit 6 Liter Urin sowie 20 Liter Wasser eingegossen. Seither bis heute nochmal 10 Liter Urin dazu gegeben. Die Temperatur steigt nun wieder von 38 Grad auf 40 Grad (10cm) bzw. 42 Grad auf 45 Grad (20cm). Weiter gehts aber leider nicht.
Nun will ich meine Freundin noch um weitere Urinspenden bitten, weil alleine bring ich das nicht zusammen. Ich kann mir vorstellen, dass der Urinanteil einfach zu gering ist. Oder aber der Kompostanteil (nicht strohiges Material) ist zu groß. Jedenfalls schafft es dieser Meiler nicht über 45 Grad.
Wenn jemand Ideen und Anregungen dazu hat, dann würde ich mich freuen. Ich gebe zu, dass das Ganze nicht gerade für den Heimgartengebrauch ist. Denn es sind ja so gut wie keine klassichen Küchenabfälle dabei. Auch keine Fäkalien. Trotzdem. Für mich wäre es eine geniale Möglichkeit Wärme im Glashaus zu gewinnen und gleichzeitig neue Erde zu erhalten.
Ich versuche noch ein paar Bilder dran zu hängen in der Hoffnung, dass das klappt.
Herzliche Grüße
Thomas
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Hallo Thomas !
Ich habe mal eine Frage an Dich. Warum willst Du denn mehr Temperatur erreichen ? Die Pflanzen vertragen doch nicht so viel und die Mikroorganismen auch nicht. Was willst Du denn damit erreichen mit der höheren Temperatur. Das interessiert sicher mehr.
lg. elis
Ich habe mal eine Frage an Dich. Warum willst Du denn mehr Temperatur erreichen ? Die Pflanzen vertragen doch nicht so viel und die Mikroorganismen auch nicht. Was willst Du denn damit erreichen mit der höheren Temperatur. Das interessiert sicher mehr.
lg. elis
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Hallo Thomas
Na, so etwa 50*C im Zentrum in ein paar Tagen und Anstarten nur mit Stroh und Urin, das ist doch schon ein guter Erfolg! Natuerlich geht es jetzt auch darum, wie lange die Temperatur gehalten werden kann nur mit Urinzugabe.
Nochmals:
Man darf nicht zu viel erwarten von so einer Niedrigpotential-Loesung. Bidlich gesprochen, um ein Zimmer damit zu heizen (ansatzweise) muss man das Zimmer auf einen Kompost stellen der etwa so gross ist wie das Zimmer selbst. Der wuerde dann wohl merere Monate brennen.
Alle Materialien, also auch Krautmasse und Wurzel-Topf-Erde, vorab durchmischen und auf einen Schlag einfuellen haette vielleicht ein noch ein paar Grad gebracht. Genau das ist auch eines der Probleme dabei: man muss die ganze Biomasse auf einmal haben(und verarbeiten).
Vielleicht koennte der Kompost etwas mehr Luft gebrauchen. Ich wuerde probieren, den Deckel diagonal aufzulegen; dann kann an den Ecken mehr Luft 'raus. Wenn, wie ich hoffe, von unten genug Luft eintreten kann dann waere ein groesserer Luft-Durchsatz die Folge. Ich wuerde das 48 Stunden lang probieren und einmal pro 12 Stunden die Temperatur messen(immer auf die gleiche Weise).
Viele Gruesse!
Na, so etwa 50*C im Zentrum in ein paar Tagen und Anstarten nur mit Stroh und Urin, das ist doch schon ein guter Erfolg! Natuerlich geht es jetzt auch darum, wie lange die Temperatur gehalten werden kann nur mit Urinzugabe.
Nochmals:
Man darf nicht zu viel erwarten von so einer Niedrigpotential-Loesung. Bidlich gesprochen, um ein Zimmer damit zu heizen (ansatzweise) muss man das Zimmer auf einen Kompost stellen der etwa so gross ist wie das Zimmer selbst. Der wuerde dann wohl merere Monate brennen.
Alle Materialien, also auch Krautmasse und Wurzel-Topf-Erde, vorab durchmischen und auf einen Schlag einfuellen haette vielleicht ein noch ein paar Grad gebracht. Genau das ist auch eines der Probleme dabei: man muss die ganze Biomasse auf einmal haben(und verarbeiten).
Vielleicht koennte der Kompost etwas mehr Luft gebrauchen. Ich wuerde probieren, den Deckel diagonal aufzulegen; dann kann an den Ecken mehr Luft 'raus. Wenn, wie ich hoffe, von unten genug Luft eintreten kann dann waere ein groesserer Luft-Durchsatz die Folge. Ich wuerde das 48 Stunden lang probieren und einmal pro 12 Stunden die Temperatur messen(immer auf die gleiche Weise).
Viele Gruesse!
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Guten morgen Elis,
mit diesem Thermokomposter möchte ich gerne den Vorgang der Heissrotte ausprobieren. Die Idee kommt aus diesem Forum und da von Jonas Lechot, der das schonmal hier irgendwo zum Thema gemacht hatte und mit Erdgeist an dieser Stelle sehr intensiv diskutierte. Sollte ich auf diese Weise IN meinen Glashäusern kompostieren können und sollte diese Kompostheizung tatsächlich Wärme abgeben, sähe ich die Möglichkeit, diese Wärme als wunderbaren Nebeneffekt zur zusätzlichen Heizung für meine Glashäuser (im Winter natürlich) zu nutzen. Gleichzeitig könnte ich sterilisierten Kompost erhalten, der dann - Jonas schreibt von ca. 60Grad - thermisch behandelt ist und somit die meisten Samen und auch die pflanzenschädlichen Klein- und Mikroleben erstmal absterben. Danach kann ein Topfpflanzengärtner wie ich dieses Ergebnis wieder als Topferde verwenden, oder man lässt das Ganze draußen noch ein paar Monate reifen und mit Bodenleben besiedeln. Das ist die Idee.
Ich glaube, deine Frage ging eher in Richtung Hochbeet, oder? Das wär allerdings auch eine gute Idee stell ich mir vor. Ähnlich wie früher die sogenannten Mistbeete, wo wir unten Mist (meist Pferdemist) eingebracht hatten, dann Erde drauf und dann gepflanzt. Wenn dann die Mistbeet Fenster drüber kamen, dann war es für die jungen Pflanzen wunderbar warm. So ähnlich könnte das hier auch funktionieren kann ich mir vorstellen. Und dann wären diese 40Grad durchaus ausreichend oder gar ein wenig hoch, da stimm ich mit dir überein.
Herzliche Grüße
Thomas
mit diesem Thermokomposter möchte ich gerne den Vorgang der Heissrotte ausprobieren. Die Idee kommt aus diesem Forum und da von Jonas Lechot, der das schonmal hier irgendwo zum Thema gemacht hatte und mit Erdgeist an dieser Stelle sehr intensiv diskutierte. Sollte ich auf diese Weise IN meinen Glashäusern kompostieren können und sollte diese Kompostheizung tatsächlich Wärme abgeben, sähe ich die Möglichkeit, diese Wärme als wunderbaren Nebeneffekt zur zusätzlichen Heizung für meine Glashäuser (im Winter natürlich) zu nutzen. Gleichzeitig könnte ich sterilisierten Kompost erhalten, der dann - Jonas schreibt von ca. 60Grad - thermisch behandelt ist und somit die meisten Samen und auch die pflanzenschädlichen Klein- und Mikroleben erstmal absterben. Danach kann ein Topfpflanzengärtner wie ich dieses Ergebnis wieder als Topferde verwenden, oder man lässt das Ganze draußen noch ein paar Monate reifen und mit Bodenleben besiedeln. Das ist die Idee.
Ich glaube, deine Frage ging eher in Richtung Hochbeet, oder? Das wär allerdings auch eine gute Idee stell ich mir vor. Ähnlich wie früher die sogenannten Mistbeete, wo wir unten Mist (meist Pferdemist) eingebracht hatten, dann Erde drauf und dann gepflanzt. Wenn dann die Mistbeet Fenster drüber kamen, dann war es für die jungen Pflanzen wunderbar warm. So ähnlich könnte das hier auch funktionieren kann ich mir vorstellen. Und dann wären diese 40Grad durchaus ausreichend oder gar ein wenig hoch, da stimm ich mit dir überein.
Herzliche Grüße
Thomas
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Guten morgen Erdgeist,
danke für deine Einschätzung. Meine etwas verhaltene Reaktion liegt wiederum eher an den Erwartungen, mit denen ich in diesen Versuch gestartet bin. Jonas hat an anderer Stelle mal von Temeraturen um die 60 Grad geschrieben und das fänd ich dann wirklich gewinnbringend heiß. Hier ein Foto, das über die Dimension des Glashauses eine Vorstellung machen soll. Natürlich ist mir klar, mit so einem Meiler nicht ein Gewächshaus dieser Dimension komplett heizen zu können. Vielmehr ist meine Idee, dass ich sechs oder sieben solcher Meiler zwischen die Pflanzen stelle, die dann im Herbst wieder im Gewächshaus stehen. Diese Meiler sollen dann mit Kompostmaterial befüllt werden und heizen.
Du hast sicherlich recht, dass es besser wäre, das erdige und krautige Material mit Stroh zu mischen und auf einmal in den Komposter zu geben. Allerdings muss ich sehen, dass ich praxisnah bleibe. Und das ist diese Vorgehensweise für mich leider garnicht. Es fällt immer wieder Kompostmaterial an, aber nicht auf Einmal. Überhaupt ist die Beschickung ein Problem, das ich auch noch nicht so recht gelöst habe. Nichtmal gedanklich gelöst. Denn im Sommer/ Herbst fällt viel Kompostmaterial an, im Winter dagegen weniger. Da stellt sich für mich auch die Frage, wie lange so ein Komposter heizt. Geht das über eine Woche oder mehrere? Geht das vielleicht sogar über ein oder zwei Monate? Keine Ahnung. Wenn ich das Kompostmaterial zwischenlagere, dann stört es wenn die Pflanzen im Herbst ins Haus kommen. Außerdem ist das heiße Glashaus im Sommer keine ideale Kompostmasse Lagerstätte. Also müsste ich das Ganze draußen lagern und da habe ich keine geeigneten Flächen zur Verfügung.
Wie gesagt, ich verspreche mir keine komplett Heizung mit diesem System. Aber eine Heizunterstützung, idealerweise in den Monaten Dezember bis Februar wäre himmlisch!
Dein Hinweis mit der Durchlüftung ist sehr berechtigt, danke dafür. Allerdings würde ich die Luft eher unten einführen, damit ein Durchzug entstehen kann. Ich glaube, Jonas hat davon schon gesprochen. Vielleicht hebe ich die Platten ein wenig an, sodass am Boden ein Spalt entsteht? Dann kann man oben ja die Platten mal diagonal legen, obwohl die sowieso an zwei der Seitenwände je ca 5cm Lücke aufweisen. Ideal wären Äste gewesen, die man am Boden einlegt, auf diese Äste die Seitenwände stellt und dann erst befüllt. Dann hat man unten eine luftige Lage aus Ästen, die von der Seite Luft bekommen und das Ganze kann dann nach oben steigen. Das werde ich im nächsten Versuch mal ausprobieren.
Mich würde aber interessieren, wie hoch die Temperatur gehen kann und vor allem wie lange die Temperatur dann gehalten wird. Jonas hat von Abhängigkeit des C/N Verhältnisses gesprchen, bis das eben bei etwa 10 ist. Aber wann das der Fall ist, kann ich ja nicht messen, oder? Übrigens der Geruch oder der Duft dieses Kompost Meilers ist angenehm erdig. Nichts von irgendwelchen Urin Ammoniak Dämpfen oder ähnlichem.
Herzliche Grüße
Thomas
danke für deine Einschätzung. Meine etwas verhaltene Reaktion liegt wiederum eher an den Erwartungen, mit denen ich in diesen Versuch gestartet bin. Jonas hat an anderer Stelle mal von Temeraturen um die 60 Grad geschrieben und das fänd ich dann wirklich gewinnbringend heiß. Hier ein Foto, das über die Dimension des Glashauses eine Vorstellung machen soll. Natürlich ist mir klar, mit so einem Meiler nicht ein Gewächshaus dieser Dimension komplett heizen zu können. Vielmehr ist meine Idee, dass ich sechs oder sieben solcher Meiler zwischen die Pflanzen stelle, die dann im Herbst wieder im Gewächshaus stehen. Diese Meiler sollen dann mit Kompostmaterial befüllt werden und heizen.
Du hast sicherlich recht, dass es besser wäre, das erdige und krautige Material mit Stroh zu mischen und auf einmal in den Komposter zu geben. Allerdings muss ich sehen, dass ich praxisnah bleibe. Und das ist diese Vorgehensweise für mich leider garnicht. Es fällt immer wieder Kompostmaterial an, aber nicht auf Einmal. Überhaupt ist die Beschickung ein Problem, das ich auch noch nicht so recht gelöst habe. Nichtmal gedanklich gelöst. Denn im Sommer/ Herbst fällt viel Kompostmaterial an, im Winter dagegen weniger. Da stellt sich für mich auch die Frage, wie lange so ein Komposter heizt. Geht das über eine Woche oder mehrere? Geht das vielleicht sogar über ein oder zwei Monate? Keine Ahnung. Wenn ich das Kompostmaterial zwischenlagere, dann stört es wenn die Pflanzen im Herbst ins Haus kommen. Außerdem ist das heiße Glashaus im Sommer keine ideale Kompostmasse Lagerstätte. Also müsste ich das Ganze draußen lagern und da habe ich keine geeigneten Flächen zur Verfügung.
Wie gesagt, ich verspreche mir keine komplett Heizung mit diesem System. Aber eine Heizunterstützung, idealerweise in den Monaten Dezember bis Februar wäre himmlisch!
Dein Hinweis mit der Durchlüftung ist sehr berechtigt, danke dafür. Allerdings würde ich die Luft eher unten einführen, damit ein Durchzug entstehen kann. Ich glaube, Jonas hat davon schon gesprochen. Vielleicht hebe ich die Platten ein wenig an, sodass am Boden ein Spalt entsteht? Dann kann man oben ja die Platten mal diagonal legen, obwohl die sowieso an zwei der Seitenwände je ca 5cm Lücke aufweisen. Ideal wären Äste gewesen, die man am Boden einlegt, auf diese Äste die Seitenwände stellt und dann erst befüllt. Dann hat man unten eine luftige Lage aus Ästen, die von der Seite Luft bekommen und das Ganze kann dann nach oben steigen. Das werde ich im nächsten Versuch mal ausprobieren.
Mich würde aber interessieren, wie hoch die Temperatur gehen kann und vor allem wie lange die Temperatur dann gehalten wird. Jonas hat von Abhängigkeit des C/N Verhältnisses gesprchen, bis das eben bei etwa 10 ist. Aber wann das der Fall ist, kann ich ja nicht messen, oder? Übrigens der Geruch oder der Duft dieses Kompost Meilers ist angenehm erdig. Nichts von irgendwelchen Urin Ammoniak Dämpfen oder ähnlichem.
Herzliche Grüße
Thomas
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Es gibt das Kompostkreuz:
Es wird gebildet durch eine Achse[sauer-alkalisch] und eine zweite Achse[C-N].
Das Milieu des Kompostostes sollte sich ziemlich im Zentrum des Kreuzes befinden. Das bedeutet auf der Achse [sauer-alkalisch] neutral (pH7); auf der Kohlenstoff-Stickstoff-Achse [C-N] ein Verhaeltnis von C:N=30:1 oder 25:1 im Ausgangsmaterial. Man kann zwar den pH-Wert messen aber C und N zu rechnen ist etwas komplex wenn man die C und N Gehalte der verschiedenen Materialien kennt(da man sie auf die tatsaechliche Feuchtigkeit der Materialen korrigieren muss u.a.) und es ist sehr komplex wenn man diese Gehalte erst stoechiometrisch errechnen muss. Mein Tip: vergiss es.
Trockene, holzige Materialien sind eher C-lastig und gruene, krautige haben eher mehr N. Der Kompost wird in der Praxis normalerweise nach Nase und Auge eingeschaetzt. Nass und faulig wird normalerweise mit dem Quadranten [sauer und N] assoziiert und eher trocken und schimmlig mit [alkalisch und C].Konsistenz wie ein feuchter Schwamm ist optimal.
Grosse Komposte bringen hoehere Temperaturen als kleine(und laengere Laufzeiten). Das kann die Isolierung nur teilweise kompensieren. Fuer die ProzessBILANZ, also Waermemenge u.a., ist die Masse (kg,t) relevant. Fuer den ProzessABLAUF, also Temperatur und Geschwindigkeit, ist die Scheuttdichte ausschlaggebend. Weder zu locker noch zu dicht. Daher werden Komposte auch ab und zu umgesetzt damit sie wieder locker geschuettet sind und eine Zeit lang durchlueftet werden. Denn bei der Verrottung werden die Stengel etc. weich und die Masse setzt sich durch ihr Eigengewicht und wird dichter.
Je heisser, desto schneller ist die Heissrotte. In einem Kompost mit etwa 1 m3 Volumen sind die 60*C von Jonas schon ein ziemlicher Spitzenwert; realistischere Erwartungen sind so 50-55*C im Zentrum. Die zu erwartende Dauer der Heissrotte ist fuer einen so kleinen Kompost 4-8 Wochen.
Wir wollen eine hohe Temperatur erreichen und die auch moeglichst lange erhalten. Wir koennen N nachtraeglich zufuehren durch Urin.
Und jetzt wird es interessant:
Wenn wir einen Weg finden um auch C nachtraeglich in fluessiger Form zuzufuehren, dann koennen wir die Heissrotte verlaengern und auch vielleicht etwas intensivieren. Wir koennten auf einem Substrat von kleingebrochenen Zweigen arbeiten(Rasenmaehergehaeckselt und mit normaler Biomasse eingemischt); die verrotten recht langsam und brauchen Zeit bis sie nachgeben und sich verdichten und wir haetten laengere Zeit gute Durchlueftung auch ohne Umsetzen. Und staendig Urin und die imaginaeren C-Loesung nachschuetten.
Oder auf einem Substrat aus grobkoerniger Holzkohle arbeiten.
Science fiction.
Es wird gebildet durch eine Achse[sauer-alkalisch] und eine zweite Achse[C-N].
Das Milieu des Kompostostes sollte sich ziemlich im Zentrum des Kreuzes befinden. Das bedeutet auf der Achse [sauer-alkalisch] neutral (pH7); auf der Kohlenstoff-Stickstoff-Achse [C-N] ein Verhaeltnis von C:N=30:1 oder 25:1 im Ausgangsmaterial. Man kann zwar den pH-Wert messen aber C und N zu rechnen ist etwas komplex wenn man die C und N Gehalte der verschiedenen Materialien kennt(da man sie auf die tatsaechliche Feuchtigkeit der Materialen korrigieren muss u.a.) und es ist sehr komplex wenn man diese Gehalte erst stoechiometrisch errechnen muss. Mein Tip: vergiss es.
Trockene, holzige Materialien sind eher C-lastig und gruene, krautige haben eher mehr N. Der Kompost wird in der Praxis normalerweise nach Nase und Auge eingeschaetzt. Nass und faulig wird normalerweise mit dem Quadranten [sauer und N] assoziiert und eher trocken und schimmlig mit [alkalisch und C].Konsistenz wie ein feuchter Schwamm ist optimal.
Grosse Komposte bringen hoehere Temperaturen als kleine(und laengere Laufzeiten). Das kann die Isolierung nur teilweise kompensieren. Fuer die ProzessBILANZ, also Waermemenge u.a., ist die Masse (kg,t) relevant. Fuer den ProzessABLAUF, also Temperatur und Geschwindigkeit, ist die Scheuttdichte ausschlaggebend. Weder zu locker noch zu dicht. Daher werden Komposte auch ab und zu umgesetzt damit sie wieder locker geschuettet sind und eine Zeit lang durchlueftet werden. Denn bei der Verrottung werden die Stengel etc. weich und die Masse setzt sich durch ihr Eigengewicht und wird dichter.
Je heisser, desto schneller ist die Heissrotte. In einem Kompost mit etwa 1 m3 Volumen sind die 60*C von Jonas schon ein ziemlicher Spitzenwert; realistischere Erwartungen sind so 50-55*C im Zentrum. Die zu erwartende Dauer der Heissrotte ist fuer einen so kleinen Kompost 4-8 Wochen.
Wir wollen eine hohe Temperatur erreichen und die auch moeglichst lange erhalten. Wir koennen N nachtraeglich zufuehren durch Urin.
Und jetzt wird es interessant:
Wenn wir einen Weg finden um auch C nachtraeglich in fluessiger Form zuzufuehren, dann koennen wir die Heissrotte verlaengern und auch vielleicht etwas intensivieren. Wir koennten auf einem Substrat von kleingebrochenen Zweigen arbeiten(Rasenmaehergehaeckselt und mit normaler Biomasse eingemischt); die verrotten recht langsam und brauchen Zeit bis sie nachgeben und sich verdichten und wir haetten laengere Zeit gute Durchlueftung auch ohne Umsetzen. Und staendig Urin und die imaginaeren C-Loesung nachschuetten.
Oder auf einem Substrat aus grobkoerniger Holzkohle arbeiten.
Science fiction.