Marko Heckel schreibt hier auf einer der Info-Seiten:
Das "langfristig" ist nachvollziehbar. Biologische Vorgänge benötigen ihre Zeit. Wenn man schon zur Erzeugung von vollausgereiftem Kompost in der Sonderzone Kompostmiete bis zu zwei Jahre veranschlägt, dann muss man für nachhaltige Positiv-Änderungen im Boden sicher in Zeiträumen denken, die nicht kleiner sind.Der einzige Nachteil von EM ist, dass es regelmäßig und langfristig angewendet werden muss damit es wirken kann.
Ich habe aber noch keine Antwort auf die Frage des "regelmäßig" gefunden. Verständlich ist, wenn man zur Einleitung der Gesundung des Bodens eine entsprechende Initialisierung setzt, die bei einseitigen, verarmten oder gar toten Böden um so massiver erfolgen müsste.
Ansonsten haben doch aber die Mikroorgansimen die Fähigkeit, sich zu reproduzieren, wenn sie sich in ihrem urnatürlichen Milieu wiederfinden und ihre Lebensbedingungen ihren Erwartungen entsprechen. Eine (ermöglichte) Eigenreproduktion ist hinsichtlich Nachhaltigkeit sicher höher zu bewerten, als wenn der Mensch Boden und Pflanzen versorgen, düngen, behandeln muss - zumal es ja wenige bis gar keine Menschen gibt, die die Komplexitäten, die im Boden ablaufen, wirklich und vollständig verstanden haben und die Natur verbessern können.
Wenn ich also neben einer Initialisierung meinen Boden naturnah bewirtschafte (Vielfalt über Mischkulturen und Fruchtfolge statt Monowirtschaft, durchgehende Bodenbedeckung mit Pflanzen oder wenigstens Mulch, minimalinvasive Bodenbearbeitung, Biomassezuführung per Gründüngung und Kompost u.a.) ... woraus würde sich dann eine Notwendigkeit ableiten lassen, regelmäßig mit EM zu gießen?
Nebenbei variieren dann gegebene Anwendungsempfehlungen von zweimal im Jahr bis zweiwöchentlich, die Anwendungsmenge bzw. Verdünnung ist dann auch unterschiedlich - der Plan hinsichtlich des Bodens scheint damit nicht wirklich klar. Sicher wird man mit einer Überversorgung mit EM keinen Schaden anrichten. In der hobbygesteuerten Blumentopfgärtnerei ist es nicht so maßgeblich, aber wenn man seine Kenntnisse und Arbeitsmethoden auf hektargroße Flächen überträgt, spielen spätestens da auch eigenwirtschaftliche Interessen, also die Kosten, auch eine Rolle.
Wer also kann mir das fehlende Bausteinchen für meine Überlegungen liefern?
Mit freundlichem Glück Auf!
ebs