Pflanzen gießen mit Urin
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Re: Pflanzen gießen mit Urin
Hallo Thomas,
das Material hatte ich zuerst als einen gewöhnlichen Haufen, dann habe ich gemerkt dass es im innern angefangen hat, heiss zu werden. Die Küchenabfälle habe ich jeweils mit Sägespänen, Kohle und Gesteinsmehl gemischt durch den Häcksler gelassen, der hat das ganze prima durchgemischt und geschreddert. Dies habe ich immer dann gemacht, wenn der 10 L Sammeleimer voll war. Der Nachteil eines Komposttumblers ist der Preis und das begrenzte Fassungsvermögen, allerdings könnte man durch das rotieren die Wärme für Heizzwecke gleichmässiger entziehen. Was aber bei so einem Kompost-Turm passiert ist, dass der heisse Dampf oben akkumuliert, da er dort nicht entweichen kann. Indem man den Deckel öffnet entweicht ein Teil des heissen Dampfes. Wenn die Temperatur erreicht ist, kann man sehr einfach die neue Ladung Küchenabfälle und holziges Material beigeben. Die wird dann von unten her vorgeheizt und dann von den Mikroorganismen kolonisiert. Die aeroben Bedingungen sind meiner Meinung nach nur durch diesen thermophilen Pilz möglich, der stützt mit den Hyphen das ganze Material um den Luftstrom hindurch zu gewähren. Dieser Pilz ist womöglich auch äusserst wichtig für die Verteilung der Nährstoffe über die Hyphen. Die verschiedenen Abfälle (Küchenabfälle, Fäkalien, Urin, Holz/Stroh) haben für sich unbalancierte Nährstoffzusammensetzungen und diese von Anfang an für Mikroorganismen homogen zu mischen würde heissen alles durch einen Mixer zu lassen der daraus einen Brei macht. Die Sauerstoffversorgung wäre damit hin. Es muss also ein Pilz sein, der das Ökosystem zusammenhält. EM habe ich keine hinzugegeben, ich denke die würden da nicht viel helfen, die können ja keine Cellulose abbauen und sind auf Einfachzucker angewiesen. Selbstverständlich überleben die bei 60°C auch nicht.
Bei diesem Kompostturm kommt die Luft primär von unten, weil dort Kalte Luft ins Material diffundieren kann. Die unterste Schicht sollte also nicht verdichtet sein. Wie genau die Luft durch das Material fliesst kann ich nicht sagen, ich habe einfach festgestellt, dass es unglaublich heiss ist und dass das Material durch diesen Pilz stabilisiert wird und somit nicht in einen anaeroben Haufen kollabiert.
@Isidora: Geruchsbelastung ist bei einem "kochenden" Kompost kein Thema. Einzig bei der ungenauen Dosierung von Urin kann zeitweise etwas Ammoniak bemerkbar sein. Wenn man das richtige C/N-Verhältnis einstellt geht alles prima. Deshalb muss man etwas Sägespäne oder Stroh den Küchenabfällen hinzugeben, damit die Feuchtigkeit aufgenommen wird und zugleich das C/N Verhältnis erhöht (mehr "Brennstoff"). Das C/N Verhältnis ist in etwa wie das Kohlenhydrate/Protein Verhältnis.
Herzliche Grüsse
Jonas
das Material hatte ich zuerst als einen gewöhnlichen Haufen, dann habe ich gemerkt dass es im innern angefangen hat, heiss zu werden. Die Küchenabfälle habe ich jeweils mit Sägespänen, Kohle und Gesteinsmehl gemischt durch den Häcksler gelassen, der hat das ganze prima durchgemischt und geschreddert. Dies habe ich immer dann gemacht, wenn der 10 L Sammeleimer voll war. Der Nachteil eines Komposttumblers ist der Preis und das begrenzte Fassungsvermögen, allerdings könnte man durch das rotieren die Wärme für Heizzwecke gleichmässiger entziehen. Was aber bei so einem Kompost-Turm passiert ist, dass der heisse Dampf oben akkumuliert, da er dort nicht entweichen kann. Indem man den Deckel öffnet entweicht ein Teil des heissen Dampfes. Wenn die Temperatur erreicht ist, kann man sehr einfach die neue Ladung Küchenabfälle und holziges Material beigeben. Die wird dann von unten her vorgeheizt und dann von den Mikroorganismen kolonisiert. Die aeroben Bedingungen sind meiner Meinung nach nur durch diesen thermophilen Pilz möglich, der stützt mit den Hyphen das ganze Material um den Luftstrom hindurch zu gewähren. Dieser Pilz ist womöglich auch äusserst wichtig für die Verteilung der Nährstoffe über die Hyphen. Die verschiedenen Abfälle (Küchenabfälle, Fäkalien, Urin, Holz/Stroh) haben für sich unbalancierte Nährstoffzusammensetzungen und diese von Anfang an für Mikroorganismen homogen zu mischen würde heissen alles durch einen Mixer zu lassen der daraus einen Brei macht. Die Sauerstoffversorgung wäre damit hin. Es muss also ein Pilz sein, der das Ökosystem zusammenhält. EM habe ich keine hinzugegeben, ich denke die würden da nicht viel helfen, die können ja keine Cellulose abbauen und sind auf Einfachzucker angewiesen. Selbstverständlich überleben die bei 60°C auch nicht.
Bei diesem Kompostturm kommt die Luft primär von unten, weil dort Kalte Luft ins Material diffundieren kann. Die unterste Schicht sollte also nicht verdichtet sein. Wie genau die Luft durch das Material fliesst kann ich nicht sagen, ich habe einfach festgestellt, dass es unglaublich heiss ist und dass das Material durch diesen Pilz stabilisiert wird und somit nicht in einen anaeroben Haufen kollabiert.
@Isidora: Geruchsbelastung ist bei einem "kochenden" Kompost kein Thema. Einzig bei der ungenauen Dosierung von Urin kann zeitweise etwas Ammoniak bemerkbar sein. Wenn man das richtige C/N-Verhältnis einstellt geht alles prima. Deshalb muss man etwas Sägespäne oder Stroh den Küchenabfällen hinzugeben, damit die Feuchtigkeit aufgenommen wird und zugleich das C/N Verhältnis erhöht (mehr "Brennstoff"). Das C/N Verhältnis ist in etwa wie das Kohlenhydrate/Protein Verhältnis.
Herzliche Grüsse
Jonas
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Hallo Jonas!Jonas Léchot hat geschrieben:Hallo zusammen!
der Winter ist (zumindest voraussichtlich) vorbei und ich hab's leider mit der Kompostheizung nicht rechtzeitig geschafft.
Das ist natuerlich klar, dass so etwas nicht an ein paar Sonntagen bis zur Anwendungsreife
entwickelbar ist. In jedem Fall, den Heizkompost IN den zu heizenden Raum zu stellen ist eine
ausserst noble Idee. Bevor man da aber ueber Einzelheiten redet, eine Frage:
Ist die Sache als quelloffene altruistische Entwicklung gedacht oder mit Gedanken an Patentierung?
Viele Gruesse
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Re: Pflanzen gießen mit Urin
Hallo Thomas,
um wahrhaftig nachhaltig zu leben, müssen wir in Zukunft 1) transparente Dächer haben, denn die Sonne ist mit abstand die leistungsfähigste Wärmequelle und 2) weg von Kohlenstoffverschwendenden Steinzeittechnologien hin zu effizienten Technologien wie Kompostheizung und Pyrolyse. All diese Ideen und konkreten low-tech "Geräte" sollten allen Menschen zur Verfügung stehen und äusserst Kostengünstig sein. Ich halte gar nichts von Leuten die erst mal was mässig tolles erfinden und dann noch Lizenzgebühren von den Konsumenten verlangen. Richtig elegante Technologie braucht keine externe Finanzierung sondern finanziert sich selbst durch den hohen Nettogewinn an Ressourcen.
Wie wärs mit einer Heizung für ein Familienhaus, die unter 500 € (oder sogar weniger) kostet und dabei erst noch die ganzen Kanalisationskosten eliminiert? Geschweige denn die beträchtliche Kompostgeneration für einen prächtigen Garten. Das ist echte Ökonomie, also vom Griechischen übersetzt heisst das in etwa "Haushalt".
Herzliche Grüsse
Jonas
um wahrhaftig nachhaltig zu leben, müssen wir in Zukunft 1) transparente Dächer haben, denn die Sonne ist mit abstand die leistungsfähigste Wärmequelle und 2) weg von Kohlenstoffverschwendenden Steinzeittechnologien hin zu effizienten Technologien wie Kompostheizung und Pyrolyse. All diese Ideen und konkreten low-tech "Geräte" sollten allen Menschen zur Verfügung stehen und äusserst Kostengünstig sein. Ich halte gar nichts von Leuten die erst mal was mässig tolles erfinden und dann noch Lizenzgebühren von den Konsumenten verlangen. Richtig elegante Technologie braucht keine externe Finanzierung sondern finanziert sich selbst durch den hohen Nettogewinn an Ressourcen.
Wie wärs mit einer Heizung für ein Familienhaus, die unter 500 € (oder sogar weniger) kostet und dabei erst noch die ganzen Kanalisationskosten eliminiert? Geschweige denn die beträchtliche Kompostgeneration für einen prächtigen Garten. Das ist echte Ökonomie, also vom Griechischen übersetzt heisst das in etwa "Haushalt".
Herzliche Grüsse
Jonas
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Das waere super! Unter zwei Voraussetzungen.Erstens, wir muessen die Sache bis zurJonas Léchot hat geschrieben: Wie wärs mit einer Heizung für ein Familienhaus, die unter 500 € (oder sogar weniger) kostet und dabei erst noch die ganzen Kanalisationskosten eliminiert? ...
Anwendungsreife entwickeln; und zweitens, es muss dann auch von den Leuten angewendet werden. So
wird zB urbanes gaertnern von keinerlei patentlichen oder anderen Privilegien behindert und kostet auch
fast nichts; trotzdem macht es fast niemand. Wieder tangentieren wir die Frage, warum unsere Welt
so ist wie sie ist und nicht so wie wir sie haben wollen.
Ich habe mir die JeanPaine-Meiler angesehen; um in unseren Breiten wintertauglich zu sein muessen
die etliche Tonnen Holzhackschnitzel enthalten. Da stellt sich schon die Frage ob es nicht sinnvoller
ist, einen kleinen Teil davon als Brennholz zu verheizen und sich das energieaufwaendige Haeckseln
zu ersparen, ganz abgesehen vom Platz den ein JeanPaine-Meiler braucht.(Jean Paine hatte die Schnitzel
schon als Nebenprodukt seiner Foersteraktivitaeten)
Wenn wir aber den Kompost in das Haus stellen dann kann er schlagartig viel kleiner sein und trotzdem
funktionieren. Das ist tatsaechlich eine sehr gute Idee.
Natuerlich muessen wir die Heissphase intensivieren und die Nachkompostierung ausserhalb des Hauses
machen. So ergibt sich, etwa in einer Turm-Anordnung, folgender Ablauf:
>>Material oben einfuellen >>ein paar Wochen Heissphase >>im unteren Teil des Turmes noch ein paar
Wochen Nach-Phase >>Materialaustrag, etwa durch ein Ruettelsieb unten.
Im oberen Teil des Turmes sind durchaus staendige Temperaturen von ~50*C zu erwarten, die allerdings
durch den Nutzwaermeaustrag sinken; Annahme: bis auf ~40*C moeglich. Die Kernfrage ist jetzt ob sich
in einem Kompost(turm) von 400-800 Liter Nutzvolumen eine Nutzwaermemenge generieren laesst, die
zumindest fuer eine Zusatzheizung ausreichend ist.
Wenn ja, dann muessen wir:
--den Nutzwaermeaustrag optimieren und steuerbar machen
--uns ueber den Gasaustausch des Kompostes Gedanken machen; ideal waere geschlossener Gaskreislauf im Raum
--die Materialversorgung fuer breite Anwendung bedenken
--eine Loesung fuer die Materiallogistik, insbesondere fuer die Nachkompostierung ausserhalb des
beheizten Raumes, vorschlagen
--die Kosten abschaetzen; wenn wir die oberen Punkte gut loesen koennen dann werden die Kosten
wahrscheinlich sehr gering und attraktiv sein.
Viele Gruesse
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Guten morgen Jonas,
im Moment werde ich von meinen Pflanzen recht eingespannt, deshalb hab ich wenig Zeit und Muße über andere Dinge als den täglichen Ablauf in meiner Gärtnerei nachzudenken. Aber um Nachhaltigkeit gehts natürlich auch in meinen Gedanken. Ich sage bewusst nicht in meinem Leben, weil ich noch weit davon entfernt bin, die Energieverschwenderische Lebensweise mit der ich ja immerhin groß geworden bin, hinter mich zu lassen. Also nehme ich derzeit immer noch wahr und versuche in kleinen Schritten zu handeln. Ja, die Idee mit der Kompost Heizung finde ich wirklich sehr gut und Erdgeist hat ja schon einige Denkansätze dazu geliefert. Du hattest mir von deiner Idee von dem Tumbler ja schon an anderer Stelle erzählt. Das finde ich nach wie vor sehr interessant.
Im Moment hats mir aber dein Turm angetan. Weil der so genial einfach zu sein scheint und so erfolgreiche Dienste leistet. Die Frage mit den EMs hab ich deshalb gestellt, weil mir diese Mikroorganismen immer noch ein Rätsel sind. Dass die (fast) alle anaerob zu arbeiten scheinen, hab ich inzwischen verinnerlicht. Milchsaure Vergärung wie Sauerkraut - damit kann ich was anfangen. Dass in dieser Mischung von Organismen auch Bakterien dabei sein sollen, die selbst Brenntemperaturen von Keramiköfen überstehen, hab ich in einem EM Magazin gelesen und sprengt meine Vorstellungskraft, was Mikroorganismen zu leisten in der Lage sein sollen. Also jenseits der 50Grad Kerntemperatur im Kompost. Auch ist mir der Sinn von Bokashi noch nicht so ganz klar. Fermentierte Küchenabfälle, die jedoch nicht vererden. Erst wenn sie in die Erde eingebracht werden. Dann jedoch könnte ich sie gleich kompostieren. Das wäre ein Arbeitsschritt weniger. Der Vorteil der Fermentation scheint mir, dass mögliche aerobe Mikroorganismen, die für uns Menschen schädlich sein können, auf diese Weise abgetötet werden. Dann würde dieser Zwischenschritt sehr großen Sinn ergeben.
Ansonsten bin ich lieber der klassische Kompost Fan. Ich möchte deine Idee gerne aufgreifen. Dazu bau ich mir aus alten Paletten einen Rahmen und kleide die innen mit Styropor o.ä. Dämmaterial aus. Danach füll ich mit Schnittgut und Küchenabfällen. Allerdings häcksel ich nichts. Zum Einen hab ich kein derartiges Gerät, zum Anderen bin ich wie Erdgeist der Meinung, dass das Häckseln wieder eine Art Energieveränderung des Kompostes darstellt. Ich muss danach halt sieben. Auch Energieaufwändig, zugegeben.
Dein Turm ist relativ schmal, aber hoch. Glaubst du, dass das mit einem Breiten und eher flachen Turm auch geht (ca. 100cmx80cmx80cm)? So würde ich es gerne probieren. Allerdings erst, wenn meine Saison vorüber ist. Ich werd jedenfalls weiter berichten und sehr interessiert die Diskussionen und Vorschläge hier verfolgen.
Herzliche Grüße
Thomas
im Moment werde ich von meinen Pflanzen recht eingespannt, deshalb hab ich wenig Zeit und Muße über andere Dinge als den täglichen Ablauf in meiner Gärtnerei nachzudenken. Aber um Nachhaltigkeit gehts natürlich auch in meinen Gedanken. Ich sage bewusst nicht in meinem Leben, weil ich noch weit davon entfernt bin, die Energieverschwenderische Lebensweise mit der ich ja immerhin groß geworden bin, hinter mich zu lassen. Also nehme ich derzeit immer noch wahr und versuche in kleinen Schritten zu handeln. Ja, die Idee mit der Kompost Heizung finde ich wirklich sehr gut und Erdgeist hat ja schon einige Denkansätze dazu geliefert. Du hattest mir von deiner Idee von dem Tumbler ja schon an anderer Stelle erzählt. Das finde ich nach wie vor sehr interessant.
Im Moment hats mir aber dein Turm angetan. Weil der so genial einfach zu sein scheint und so erfolgreiche Dienste leistet. Die Frage mit den EMs hab ich deshalb gestellt, weil mir diese Mikroorganismen immer noch ein Rätsel sind. Dass die (fast) alle anaerob zu arbeiten scheinen, hab ich inzwischen verinnerlicht. Milchsaure Vergärung wie Sauerkraut - damit kann ich was anfangen. Dass in dieser Mischung von Organismen auch Bakterien dabei sein sollen, die selbst Brenntemperaturen von Keramiköfen überstehen, hab ich in einem EM Magazin gelesen und sprengt meine Vorstellungskraft, was Mikroorganismen zu leisten in der Lage sein sollen. Also jenseits der 50Grad Kerntemperatur im Kompost. Auch ist mir der Sinn von Bokashi noch nicht so ganz klar. Fermentierte Küchenabfälle, die jedoch nicht vererden. Erst wenn sie in die Erde eingebracht werden. Dann jedoch könnte ich sie gleich kompostieren. Das wäre ein Arbeitsschritt weniger. Der Vorteil der Fermentation scheint mir, dass mögliche aerobe Mikroorganismen, die für uns Menschen schädlich sein können, auf diese Weise abgetötet werden. Dann würde dieser Zwischenschritt sehr großen Sinn ergeben.
Ansonsten bin ich lieber der klassische Kompost Fan. Ich möchte deine Idee gerne aufgreifen. Dazu bau ich mir aus alten Paletten einen Rahmen und kleide die innen mit Styropor o.ä. Dämmaterial aus. Danach füll ich mit Schnittgut und Küchenabfällen. Allerdings häcksel ich nichts. Zum Einen hab ich kein derartiges Gerät, zum Anderen bin ich wie Erdgeist der Meinung, dass das Häckseln wieder eine Art Energieveränderung des Kompostes darstellt. Ich muss danach halt sieben. Auch Energieaufwändig, zugegeben.
Dein Turm ist relativ schmal, aber hoch. Glaubst du, dass das mit einem Breiten und eher flachen Turm auch geht (ca. 100cmx80cmx80cm)? So würde ich es gerne probieren. Allerdings erst, wenn meine Saison vorüber ist. Ich werd jedenfalls weiter berichten und sehr interessiert die Diskussionen und Vorschläge hier verfolgen.
Herzliche Grüße
Thomas
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Kleine Mengen kann man mit einem Kuechenbeil am Hackstock haeckseln. Aber aufpassen auf die eigenen Finger!
Eine Anregung zu Jonas' innovativer Turm-Anordnung:
An den Ecken vertikale L-Profile, kombiniert mit 2-3 horizontalen Gurtungen, etwa aus Draht oder aehnlichem.
Viele Gruesse!
Eine Anregung zu Jonas' innovativer Turm-Anordnung:
An den Ecken vertikale L-Profile, kombiniert mit 2-3 horizontalen Gurtungen, etwa aus Draht oder aehnlichem.
Viele Gruesse!
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Hallo Schinus !
Du schreibst, das Du von Kompost mehr hältst als von Bokashi.
Durch Bokashi stärkst Du viel mehr das Bodenleben und fütterst die Würmer als mit fertigen Kompost. Die Würmer sind ja im Komposthaufen bis alles umgesetzt ist, dann verschwinden sie und suchen sich wo anders Arbeit, wo es was zu fressen gibt. Wenn Du das Bokashi in den Boden eingräbst, dann förderst Du das Bodenleben im Boden direkt und fütterst die wertvollen Regenwürmer und auch die Kompostwürmer die den wertvollen Wurmhumus produzieren. Ich arbeite ja schon seit 2005 mit EM im Garten und natürlich auch mit Bokashi jedweder Art. Jetzt schon mit Holzkohle. Kompost ist gut, Bokashi ist noch besser und das Bokashi mit Holzkohle (Terra-Preta) ist das allerbeste. Habe ich festgestellt. Seit ich so viel mulche auch auf den Beeten im Gemüsegarten habe viele viele von den kleinen Kompostwürmern. Darüber freue ich mich riesig. Wenn ich was einsetze muß ich schon aufpassen, das ich keinen Wurm verletze, soviel sind es schon. Ich brauch auch nicht mehr hacken, brauche viel weniger gießen. Da kann der Kompost nicht hin. Ich kenne schon etliche Gärtnereien, die mit der EM-Technlogie arbeiten und sehr zufrieden damit sind. Zur Schädlingsvermeidung nehme ich das Scharfe Blond, so heißt es bei den Chiemgauern, sonst wird es auch EM 5 genannt. Damit sprühe ich immer mal meine Pflanzen ein, dann habe ich keine Probleme mit der Möhrenfliege, Zwiebelfliege. Man muß sich halt von den geschleckten Beeten verabschieden, aber das sieht ja auch sauber aus finde ich.
Die Fermentation verändert ja auch den Kohl zu Sauerkraut, das ist hinterher auch wertvoller als vorher. Das macht auch das Bokashi.
lg. elis
Du schreibst, das Du von Kompost mehr hältst als von Bokashi.
Durch Bokashi stärkst Du viel mehr das Bodenleben und fütterst die Würmer als mit fertigen Kompost. Die Würmer sind ja im Komposthaufen bis alles umgesetzt ist, dann verschwinden sie und suchen sich wo anders Arbeit, wo es was zu fressen gibt. Wenn Du das Bokashi in den Boden eingräbst, dann förderst Du das Bodenleben im Boden direkt und fütterst die wertvollen Regenwürmer und auch die Kompostwürmer die den wertvollen Wurmhumus produzieren. Ich arbeite ja schon seit 2005 mit EM im Garten und natürlich auch mit Bokashi jedweder Art. Jetzt schon mit Holzkohle. Kompost ist gut, Bokashi ist noch besser und das Bokashi mit Holzkohle (Terra-Preta) ist das allerbeste. Habe ich festgestellt. Seit ich so viel mulche auch auf den Beeten im Gemüsegarten habe viele viele von den kleinen Kompostwürmern. Darüber freue ich mich riesig. Wenn ich was einsetze muß ich schon aufpassen, das ich keinen Wurm verletze, soviel sind es schon. Ich brauch auch nicht mehr hacken, brauche viel weniger gießen. Da kann der Kompost nicht hin. Ich kenne schon etliche Gärtnereien, die mit der EM-Technlogie arbeiten und sehr zufrieden damit sind. Zur Schädlingsvermeidung nehme ich das Scharfe Blond, so heißt es bei den Chiemgauern, sonst wird es auch EM 5 genannt. Damit sprühe ich immer mal meine Pflanzen ein, dann habe ich keine Probleme mit der Möhrenfliege, Zwiebelfliege. Man muß sich halt von den geschleckten Beeten verabschieden, aber das sieht ja auch sauber aus finde ich.
Die Fermentation verändert ja auch den Kohl zu Sauerkraut, das ist hinterher auch wertvoller als vorher. Das macht auch das Bokashi.
lg. elis
Re: Pflanzen gießen mit Urin
Liebe elis,
vielen Dank für deine erklärenden Hinweise. Damit ich mich aber nicht falsch ausdrücke. Es ist nicht so, dass ich von Kompost mehr halte als von Bokashi. Mir ist das arbeiten mit Kompost nur viel vertrauter. Aber ich lerne jeden Tag Neues dazu. Um das Erlernte für mich anwendungsreif zu machen, dauert es immer ein wenig. Bei mir lagert mein Bokashi in Säcken im kalten Keller und reift vor sich hin. Ich möchte ihn gerne zu den Kartoffeln geben und vor allem bei Kübelpflanzen ausprobieren. Da bin ich schon sehr gespannt. Den Umgang mit Kompost kenne ich ja schon, mit Bokashi aber nicht. Ich glaub, ich versuche Abläufe in der Natur immer logisch verstehen zu wollen. Da ist mir Bokashi ein Rätsel. Aber, wie gesagt, es ist nicht so, dass ich nichts davon halte!
Herzlichen Glückwunsch übrigens zu deinem überaus reichhaltigen und üppigen Gemüsebeet.
Herzliche Grüße
Thomas
vielen Dank für deine erklärenden Hinweise. Damit ich mich aber nicht falsch ausdrücke. Es ist nicht so, dass ich von Kompost mehr halte als von Bokashi. Mir ist das arbeiten mit Kompost nur viel vertrauter. Aber ich lerne jeden Tag Neues dazu. Um das Erlernte für mich anwendungsreif zu machen, dauert es immer ein wenig. Bei mir lagert mein Bokashi in Säcken im kalten Keller und reift vor sich hin. Ich möchte ihn gerne zu den Kartoffeln geben und vor allem bei Kübelpflanzen ausprobieren. Da bin ich schon sehr gespannt. Den Umgang mit Kompost kenne ich ja schon, mit Bokashi aber nicht. Ich glaub, ich versuche Abläufe in der Natur immer logisch verstehen zu wollen. Da ist mir Bokashi ein Rätsel. Aber, wie gesagt, es ist nicht so, dass ich nichts davon halte!
Herzlichen Glückwunsch übrigens zu deinem überaus reichhaltigen und üppigen Gemüsebeet.
Herzliche Grüße
Thomas
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Re: Pflanzen gießen mit Urin
Hallo Erdgeist,
ja, die Frage weshalb nicht mehr Leute das machen, was sie aus eigenem Interesse machen sollten ist schon fragwürdig. Der Jean Pain Meiler ist schon ziemlich Aufwendig zum bauen, die Grösste Behinderung dabei sehe ich nicht primär in der Holzschnitzelmenge und der Dimension (wobei so viel Platz für viele Leute nicht realistisch ist), sondern in der grossen Menge Plastikröhre die darin verlegt wird um Wasser durch zu pumpen. Der unkomplizierteste Wärmetausch funktioniert über das Entlassen des im oberen Teil akkumulierten Dampfes. Wenn die generierte Wärme zum Heizen nicht ausreicht, dann müssen wir an den paar kalten Tagen zu intelligenteren Methoden als Holz VERbrennen greifen. Holz verbrennen ist ziemlich steinzeitmässige Technologie die wir uns heute nicht mehr erlauben können. Endprodukte dabei sind Asche und Rauch und noch etwas Wärme. Vielmehr ist es dringend dass wir die Pyrolysetechnik auf die Haushaltsebene bringen, der vielversprechendste Ofen ist meiner Meinung nach der LuciaStove von Worldstove, der sehr effizient pyrolysiert.
Anstatt Holzschnitzel sollten wir für die Kompostheizung vielmehr Stroh verwenden. Um 300 kg Stroh pro Person und Jahr zur Verfügung zu Stellen benötigen wir aber anderes Getreide. Die Grüne Revolution hat dem Getreide das Stroh und die Wurzeln zu Gunsten der Stärke in den Körnern weggezüchtet. Das hat die Pflanzen zwar weniger windwurfgefährdet gemacht, aber die Anfälligkeit auf Krankheiten gesteigert. Das einzige Mass das in Zukunft zählen wird ist nicht etwa Kornertrag, sondern gesamte Biomassenproduktion! Wenn man alles durchrechnet müssen unsere Kulturpflanzen mindestens doppelt so viele Kalorien in für uns nicht essbarer Form als Kalorien in essbarer Form produzieren. Diese werden benötigt, um unsere (chemisch) oxidierten Abfälle (Urin, Fäkalien) wieder in eine reduzierte, organische Form zu bringen. Wenn diese nicht essbaren Kalorien fehlen, fällt problematischer Abfall an und wir schwimmen im Dreck.
Die Idee mit dem Rüttelsieb finde ich gut, allerdings habe ich festgestellt, dass das sich abkühlende Material äusserst schlecht sieben lässt, es ist eben kein bakterieller Kompost sondern ein Pilzkompost, der voller Hyphen ist. Diese Hyphen halten das ganze Material wie ein Cake zusammen. Ich denke dass ein Zweikammersystem mit chronologisch versetzt laufenden Komposten am besten wäre. Während der eine am Abkühlen ist, läuft der andere schon auf Hochtouren. Der sich abkühlende wird dann den Würmern Verfüttert. Den Wurmkompost könnte, man ebenfalls mit Styropor isoliert, aussen installieren. Auch ist zu beachten dass das Volumen durch die Kompostierung etwas abnimmt, das heisst dass der Wurmkomposter nicht wahnsinnig viel Kapazität haben muss, da sollte 1 m^3 pro Person längst ausreichen. Zum Wurmkompost ernten ist so ein Stapelbeckensystem am besten.
Viele Grüsse,
Jonas
ja, die Frage weshalb nicht mehr Leute das machen, was sie aus eigenem Interesse machen sollten ist schon fragwürdig. Der Jean Pain Meiler ist schon ziemlich Aufwendig zum bauen, die Grösste Behinderung dabei sehe ich nicht primär in der Holzschnitzelmenge und der Dimension (wobei so viel Platz für viele Leute nicht realistisch ist), sondern in der grossen Menge Plastikröhre die darin verlegt wird um Wasser durch zu pumpen. Der unkomplizierteste Wärmetausch funktioniert über das Entlassen des im oberen Teil akkumulierten Dampfes. Wenn die generierte Wärme zum Heizen nicht ausreicht, dann müssen wir an den paar kalten Tagen zu intelligenteren Methoden als Holz VERbrennen greifen. Holz verbrennen ist ziemlich steinzeitmässige Technologie die wir uns heute nicht mehr erlauben können. Endprodukte dabei sind Asche und Rauch und noch etwas Wärme. Vielmehr ist es dringend dass wir die Pyrolysetechnik auf die Haushaltsebene bringen, der vielversprechendste Ofen ist meiner Meinung nach der LuciaStove von Worldstove, der sehr effizient pyrolysiert.
Anstatt Holzschnitzel sollten wir für die Kompostheizung vielmehr Stroh verwenden. Um 300 kg Stroh pro Person und Jahr zur Verfügung zu Stellen benötigen wir aber anderes Getreide. Die Grüne Revolution hat dem Getreide das Stroh und die Wurzeln zu Gunsten der Stärke in den Körnern weggezüchtet. Das hat die Pflanzen zwar weniger windwurfgefährdet gemacht, aber die Anfälligkeit auf Krankheiten gesteigert. Das einzige Mass das in Zukunft zählen wird ist nicht etwa Kornertrag, sondern gesamte Biomassenproduktion! Wenn man alles durchrechnet müssen unsere Kulturpflanzen mindestens doppelt so viele Kalorien in für uns nicht essbarer Form als Kalorien in essbarer Form produzieren. Diese werden benötigt, um unsere (chemisch) oxidierten Abfälle (Urin, Fäkalien) wieder in eine reduzierte, organische Form zu bringen. Wenn diese nicht essbaren Kalorien fehlen, fällt problematischer Abfall an und wir schwimmen im Dreck.
Die Idee mit dem Rüttelsieb finde ich gut, allerdings habe ich festgestellt, dass das sich abkühlende Material äusserst schlecht sieben lässt, es ist eben kein bakterieller Kompost sondern ein Pilzkompost, der voller Hyphen ist. Diese Hyphen halten das ganze Material wie ein Cake zusammen. Ich denke dass ein Zweikammersystem mit chronologisch versetzt laufenden Komposten am besten wäre. Während der eine am Abkühlen ist, läuft der andere schon auf Hochtouren. Der sich abkühlende wird dann den Würmern Verfüttert. Den Wurmkompost könnte, man ebenfalls mit Styropor isoliert, aussen installieren. Auch ist zu beachten dass das Volumen durch die Kompostierung etwas abnimmt, das heisst dass der Wurmkomposter nicht wahnsinnig viel Kapazität haben muss, da sollte 1 m^3 pro Person längst ausreichen. Zum Wurmkompost ernten ist so ein Stapelbeckensystem am besten.
Viele Grüsse,
Jonas
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Re: Pflanzen gießen mit Urin
Hallo Thomas,
dass die Photosynthesebakterien im EM (Rhodopseudomonas palustris) einen Keramikofen überleben ist auszuschliessen, bei diesen Temperaturen werden die wie jede andere Biomasse zu Kohle oder Asche. Die Bokashi-Technik dient dazu, Küchenabfälle durch Milchsäuregärung zu konservieren, damit ist aber noch nichts vererdet. Ich habe bisweilen nach vielen Bokashi-Ansätzen noch nie ein Bokashi erhalten, das nicht übel nach verfaulten Küchenabfällen stinkt, auch wenn der pH auf ca. 4 gesunken ist.
Mein isolierter Kompost ist aus Standard Styroporplatten (4 cm Stärke) gemacht. Die Platten auf dem Foto sind 1 m hoch und 50 cm breit. Mittlerweile habe ich ein grösseres Modell daneben, welches aus Hartschaum-Styropor ist. Diese Platten sind dann 60 cm auf 125 cm hoch und ebenfalls 4 cm stark. Das gibt ein Fassungsvolumen von 390 L, also eine ganze Menge Material die da reinpasst. Wichtig ist dass der Deckel oben drauf schön abdichtet, so kann die Wärme kaum entweichen.
Ich habe auch eine niedrige aber flächige Version ausgetestet, die scheint aber nicht so gut wie die vertikale Version zu funktionieren. Vermutlich liegt das daran, dass die akkumulierende Wärme vertikal besser gespeichert wird. Wichtig ist, dass von unten her Luft eindringen kann. Der Raum zwischen Kompost und Deckel füllt sich mit Dampf, sobald der Prozess richtig abläuft. Dieser steigende Dampf heizt das neue Material oben drauf ein, damit die Thermophilen Organismen (besonders dieser Pilz) von unten her kommen können.
Der Häcksler ist nicht notwendig, aber macht die Arbeit etwas einfacher. Wenn man die Küchenabfälle vorerst etwas zerschneidet reicht es aus, da diese vom Dampf "gekocht" werden und gar nicht erst vergammeln können. Der Pilz mit seinem Hyphennetz kann dann die Küchenabfallteile aerob zersetzen im Gegensatz zu Bakterien, welche keinen "Schnorchel" (Hyphennetz) haben.
Der Vorteil von Bokashi könnte sein, dass das Bodenleben von mehr Nahrung profitiert als wenn die Nahrung bereits aerob kompostiert wurde. Allerdings besteht die Gefahr dabe, dass sich unerwünschte Organismen wie z.B. Maulwurfsgrillen stärker vermehren. Ein weiterer Nachteil der "on-site"-Vererdung durch einbringen von Bokashi ist dass man mit der generierten Erde keine Setzlinge aufziehen kann. Das separate Kompostieren und Wurmkompostieren erlaubt es, Setzlingserde von höchster Qualität (reiner Wurmkompost) in grossen Mengen zu generieren, um Somit einen zeitlichen Vorsprung auf die Saison zu gewinnen. So kann man besonders die Wärmeliebenden Pflanzen bereits im Frühjahr in Rohrsegmenten aufziehen, damit sie Ende April/Anfangs Mai als grosse Setzlinge ausgepflanzt werden können, um die wärmescheuenden Pflanzen wie etwa sämtliche Winter-Blattgemüse zu Beschatten. Zudem gewinnt man bei der Bokashimethode keine Wärme, diese geht beim Vererden verdünnt in die Luft und wir spüren davon nichts. Auch sehe ich grosse Probleme, Urin und Fäkalien unter anaeroben Bedingungen in eine reduzierte, organische Form zu Bringen, die nicht sofort in Form von Ammoniak u.ä. in die Luft entweicht. Bezüglich Hygienisierung von Pathogenen denke ich dass 60°C während mind. 1 Woche mehr als genug sind um alle abzutöten. An der Terra Preta Sanitation Konferenz letzten August in Hamburg wurde jedoch gezeigt, dass eine kombinierte "Milchsäuregärung" und anschliessende Wurmkompostierung von Fäkalien effizient Ascaris-Wurmeier inaktiviert. Ein konsistenter Heissrottekompost tut dies jedoch auch, und wenn er denn noch so einfach ist ohne regelmässiges Wenden macht er den schwierigen Fermentationsprozess hinfällig.
Das Häckseln an und für sich ist keine Energieveränderung des Kompostes, allerdings steigt damit der Energiebedarf auf der "Aufwand"-Seite der Kompostieraktion. Wie gesagt können Küchenabfälle und kleines Schnittgut von Hand vorzerkleinert werden, z.B. mit einer Heckenschere. Der weitere grosse Vorteil von Stroh gegenüber Holzhackschnitzeln als Kohlenstoffquelle ist, dass Stroh wenig bis gar nicht zerkleinert werden muss, damit es funktioniert. Ganze Äste allerdings sind nicht verwendbar für die Kompostierung. Die Ergänzung von Erdgeist mit den vertikalen L-Profilen ist gut, allerdings müssen die Styroporflächen ebenfalls gestützt werden, sonst werden sie etwas durchgebogen. Das könnte man durch ein X zwischen den Kanten bewerkstelligen. Um das Material dem Komposter zu entnehmen wäre es am einfachsten, wenn man eine Platte von Aussen her entfernen könnte. Das ginge mit ein Paar Scharnier-Gelenken im Rahmen.
Herzliche Grüsse,
Jonas
dass die Photosynthesebakterien im EM (Rhodopseudomonas palustris) einen Keramikofen überleben ist auszuschliessen, bei diesen Temperaturen werden die wie jede andere Biomasse zu Kohle oder Asche. Die Bokashi-Technik dient dazu, Küchenabfälle durch Milchsäuregärung zu konservieren, damit ist aber noch nichts vererdet. Ich habe bisweilen nach vielen Bokashi-Ansätzen noch nie ein Bokashi erhalten, das nicht übel nach verfaulten Küchenabfällen stinkt, auch wenn der pH auf ca. 4 gesunken ist.
Mein isolierter Kompost ist aus Standard Styroporplatten (4 cm Stärke) gemacht. Die Platten auf dem Foto sind 1 m hoch und 50 cm breit. Mittlerweile habe ich ein grösseres Modell daneben, welches aus Hartschaum-Styropor ist. Diese Platten sind dann 60 cm auf 125 cm hoch und ebenfalls 4 cm stark. Das gibt ein Fassungsvolumen von 390 L, also eine ganze Menge Material die da reinpasst. Wichtig ist dass der Deckel oben drauf schön abdichtet, so kann die Wärme kaum entweichen.
Ich habe auch eine niedrige aber flächige Version ausgetestet, die scheint aber nicht so gut wie die vertikale Version zu funktionieren. Vermutlich liegt das daran, dass die akkumulierende Wärme vertikal besser gespeichert wird. Wichtig ist, dass von unten her Luft eindringen kann. Der Raum zwischen Kompost und Deckel füllt sich mit Dampf, sobald der Prozess richtig abläuft. Dieser steigende Dampf heizt das neue Material oben drauf ein, damit die Thermophilen Organismen (besonders dieser Pilz) von unten her kommen können.
Der Häcksler ist nicht notwendig, aber macht die Arbeit etwas einfacher. Wenn man die Küchenabfälle vorerst etwas zerschneidet reicht es aus, da diese vom Dampf "gekocht" werden und gar nicht erst vergammeln können. Der Pilz mit seinem Hyphennetz kann dann die Küchenabfallteile aerob zersetzen im Gegensatz zu Bakterien, welche keinen "Schnorchel" (Hyphennetz) haben.
Der Vorteil von Bokashi könnte sein, dass das Bodenleben von mehr Nahrung profitiert als wenn die Nahrung bereits aerob kompostiert wurde. Allerdings besteht die Gefahr dabe, dass sich unerwünschte Organismen wie z.B. Maulwurfsgrillen stärker vermehren. Ein weiterer Nachteil der "on-site"-Vererdung durch einbringen von Bokashi ist dass man mit der generierten Erde keine Setzlinge aufziehen kann. Das separate Kompostieren und Wurmkompostieren erlaubt es, Setzlingserde von höchster Qualität (reiner Wurmkompost) in grossen Mengen zu generieren, um Somit einen zeitlichen Vorsprung auf die Saison zu gewinnen. So kann man besonders die Wärmeliebenden Pflanzen bereits im Frühjahr in Rohrsegmenten aufziehen, damit sie Ende April/Anfangs Mai als grosse Setzlinge ausgepflanzt werden können, um die wärmescheuenden Pflanzen wie etwa sämtliche Winter-Blattgemüse zu Beschatten. Zudem gewinnt man bei der Bokashimethode keine Wärme, diese geht beim Vererden verdünnt in die Luft und wir spüren davon nichts. Auch sehe ich grosse Probleme, Urin und Fäkalien unter anaeroben Bedingungen in eine reduzierte, organische Form zu Bringen, die nicht sofort in Form von Ammoniak u.ä. in die Luft entweicht. Bezüglich Hygienisierung von Pathogenen denke ich dass 60°C während mind. 1 Woche mehr als genug sind um alle abzutöten. An der Terra Preta Sanitation Konferenz letzten August in Hamburg wurde jedoch gezeigt, dass eine kombinierte "Milchsäuregärung" und anschliessende Wurmkompostierung von Fäkalien effizient Ascaris-Wurmeier inaktiviert. Ein konsistenter Heissrottekompost tut dies jedoch auch, und wenn er denn noch so einfach ist ohne regelmässiges Wenden macht er den schwierigen Fermentationsprozess hinfällig.
Das Häckseln an und für sich ist keine Energieveränderung des Kompostes, allerdings steigt damit der Energiebedarf auf der "Aufwand"-Seite der Kompostieraktion. Wie gesagt können Küchenabfälle und kleines Schnittgut von Hand vorzerkleinert werden, z.B. mit einer Heckenschere. Der weitere grosse Vorteil von Stroh gegenüber Holzhackschnitzeln als Kohlenstoffquelle ist, dass Stroh wenig bis gar nicht zerkleinert werden muss, damit es funktioniert. Ganze Äste allerdings sind nicht verwendbar für die Kompostierung. Die Ergänzung von Erdgeist mit den vertikalen L-Profilen ist gut, allerdings müssen die Styroporflächen ebenfalls gestützt werden, sonst werden sie etwas durchgebogen. Das könnte man durch ein X zwischen den Kanten bewerkstelligen. Um das Material dem Komposter zu entnehmen wäre es am einfachsten, wenn man eine Platte von Aussen her entfernen könnte. Das ginge mit ein Paar Scharnier-Gelenken im Rahmen.
Herzliche Grüsse,
Jonas