Küchenbokashi mit Biokohle

Berit
Beiträge: 19
Registriert: Mi 19. Jan 2011, 18:41

Küchenbokashi mit Biokohle

Beitrag von Berit »

Moin, Moin,

Seit 2003 pachte ich einen 70 m² großen Gemüsegarten.
Seit 2004 wende ich Effektive Migroorganismen im Haushalt, im Garten und im Gemüsegarten an.
Seit 2008 mache ich aus den Küchenabfällen eines 4-Personen-Haushaltes Küchenbokashi.
Bisher war das Problem, dass mein Küchenbokashi bedingt durch den Gärungsvorgang zu riechen anfängt. Ich fand den Geruch akzeptabel, andere Familienmitglieder konnten ihn gar nicht ertragen.
Ende 2009 habe ich zum ersten Mal von der Terra Preta gehört und habe daraufhin viel darüber gelesen. Das ganze ist so überzeugend für mich, dass ich seitdem viel lese um selber meine Terra Preta herstellen zu können.
Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal mit Biokohle im Gemüsegarten eingearbeitet und habe in diesem Winter zum ersten Mal Biokohle in mein Küchenbokashi gestreut.
Die Wirkung ist enorm: der unangenehme Geruch ist weg, jetzt kann ich den Bokashi-Eimer öffnen oder den Gärungssaft abzapfen, ohne dafür vors Haus gehen zu müssen.

Ich bin aber noch unsicher, was die Dosierung von EMs und Biokohle angeht.

Gibt es andere Mitglieder im Terra Preta Forum, die mit Küchenbokashi arbeiten?
Gibt es Mitglieder, die bereits eigene Terra Preta mit Biokohle herstellen?

Ich freue mich auf einen regen Austausch mit euch.

Berit
hobbygaertner
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Registriert: Do 11. Nov 2010, 16:42

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Beitrag von hobbygaertner »

Hallo Berit,

ich experimentiere gerade sehr emsig mit Küchenbokashi. Dabei ist es mir erst einmal "gelungen", stinkende Sickerflüssigkeit zu erzeugen. Darf ich fragen, bei welchen Temperaturen Du Dein Bokashi zu stehen hast?

Ich fülle die Eimer nach ca. vier bis sechs Wochen - je nach Aussehen und pH-Wert - in größere Behälter und vermische sie dort mit Holzkohle.

Hat jemand andere Vorschläge für die Lagerung/Verarbeitung?

Viele Grüße
Hobbygärtner
Berit
Beiträge: 19
Registriert: Mi 19. Jan 2011, 18:41

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Beitrag von Berit »

Hallo Hobbygaertner,

ich habe zwei Bokashi-Eimer, die je 18 Liter fassen. In unserem 4-Personen-Haushalt ist ein Eimer je nach Küchenabfallmenge in 2-5 Wochen gefüllt.

Bisher hatte ich es so gemacht, dass ich auf jede neue Lage verdünntes EMa gesprüht habe und von Zeit zu Zeit etwas EM-X-Keramikpulver gestreut habe.

Die Eimer stehen während der Befüllungs- und der Gärungszeit in unserem Hausanschlußraum. In dem HAR befindet sich neben aller Technik auch die Heißwassertherme, so dass dieser Raum eine recht gleichbleibende Temperatur von ca. 17° C hat.

Aber bisher war es halt so, dass sich ziemlich schnell ein Geruch gebildet hat, den einige im Haus unerträglich fanden, so dass ich die Eimer nur außer Haus befüllen durfte.

Anfang Januar habe ich dann zum ersten Mal in einen Eimer insgesamt ca. 2 Liter Biokohle gestreut, die ich aber vorher mit verdünntem EMa angefeuchtet hatte. Und dieses Mal riecht es richtig gut. Natürlich riecht es vergoren, aber eben nicht mehr so übel. Und deshalb habe ich gestern zum ersten Mal die Gärungsflüssigkeit als Düngemittel für unsere Zimmerpflanzen benutzt. (Das wäre vorher mit dem üblen Geruch der Gärungsflüssigkeit nicht gegangen.)

Wenn der Boden gefroren ist, kann ich den Bokashi nicht ausbrigen, und lasse ihn deshalb in den Eimern (die Eimer haben einen Siebeinsatz, so dass das Bokashi unten nicht nass ist und faulig wird). Ich bin mal gespannt, wie der Geruch sich entwickelt, wenn ich dieses erste Biokohle-Bokashi-Gemisch länger stehen lasse.

Nach der Gärungszeit mische ich dieses Bokashi mit Erde. Mal tue ich das direkt in einer zukünftigen Pflanzenreihe, mal an einem gesonderten Platz und wenn es mir zu faulig geworden ist, mische ich es mit Gesteinsmehl in meinen Kompost.


Wenn ich dich richtig verstanden habe, misst du den pH-Wert vom Küchenbokashi. Wie hoch ist der pH-Wert im allgemeinen? Ich messe den pH-Wert nur von dem EMa, was ich selber ansetze.

Wenn du dein Bokashi nach der Gärung mit Holzkohle mischst, welches Mischungsverhältnis nimmst du dann? Und woher bekommst du die Holzkohle?

Impfst du das Bokashi bzw die Holzkohle mit EMs?

Viele Grüße
Berit
elis
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Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Beitrag von elis »

Hallo Berit und Hobbygärtner !

Darf ich was dazu sagen. Bei mir stinkt das normale Bokashi nie. Du mußt ja regelmäßig den Saft ablassen. Sonst fängt es an zu stinken.

Beim Holzkohlenbokashi ist wichtig, wenn es fermentiert ist braucht es unbedingt Erdkontakt, damit es vererden kann. Darum habe ich ja mir den Schnellkomposter gekauft, der steht unten ganz offen, auf der blanken Erde, damit die Würmer und Assel usw. schnell einwander kann und das Bokashi schnell umsetzen können. Als Holzkohlenmenge nimmt man 10 % von der Menge Organischen Materials. Beim Bokashi braucht man keinen ph-Wert messen. Wozu braucht man das. Bei der Herstellung vom Ema da ist das wichtig, da messe ich das auch.

Hobbygärtner: Warum mischt Du die Holzkohle denn nicht zum Bokashi gleich dazu ? Da können die Mikroorgnismen sich gleich einnisten und Du hast Zeit gewonnen. Wenn Du es erst hinterher machst hast Du schon mal 14 Tage verloren. Die Vererdung ist so wichtig, wenn Du das Bokashi mit Holzkohle ohne Vererdung in den Boden ausbringst, dann stockt das Wachstum ganz massiv und Du hast keinerlei Vorteile.
Wenn Du Bokashi ansetzt ohne Ema, dann fängt das zu stinken an. Wenn Du gleich Ema dazugibst, hast Du dieses Problem nicht. Je wärmer es steht, desto schneller fermentiert es. Ich mache die Holzkohle immer gut feucht, erstens staubt sie nicht und zweitens siedeln sich die Mikroorganismen und der gute Schimmelpilz schneller rein. Mein Bokasi ist oft von einem weißen Schimmel bedeckt. Das ist ein Qualitätszeichen.

lg. elis
Berit
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Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Beitrag von Berit »

Hallo Elis,

danke für deine Erläuterungen, so kommt langsam Klarheit in meine Gedanken.

Herzliche Grüße
Berit
hobbygaertner
Beiträge: 23
Registriert: Do 11. Nov 2010, 16:42

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Beitrag von hobbygaertner »

Hallo Berit,

ich messe nicht das Bokashi direkt (müßte ich mal machen), sondern die Sickerflüssigkeit. Der pH-Wert ist am Ende praktisch immer bei 5,6 bis 5,4.

Im Moment lagere ich das Bokashi nach den Gärungsexperimenten in größeren Eimern. Dann mische ich es mit Holzkohle. Ich hatte an mehreren Stellen etwas von ca. 10% Holzkohle gelesen, das mache ich grob geschätzt so.

Die Holzkohle verwende ich aus den Säcken der Grillkohle (da hatte ich den 'Prökelkram' gesammelt) und aus der Lagerfeuerstelle im Garten. Eigentlich wollte ich mit einem Pyrokocher selbst welche herstellen, doch das gelingt mir noch nicht so recht.

Ich hab' auch eine Frage. Wenn Du Dein EMa mißt, könntest Du ja auch mal die Sickerflüssigkeit messen. Mich würde interessieren, welchen pH-Wert Du erreichst.

Viele Grüße
Hobbygaertner
Berit
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Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Beitrag von Berit »

Hallo Hobbygärtner,

die Sickerflüssigkeit meines Küchenbokashi hat heute morgen einen pH-Wert von 3,8. Und ich bin wieder begeistert, wie gut das riecht im Vergleich zu früher, wo ich keine Biokohle ins Bokashi getan habe. Jetzt riecht es leicht säuerlich, als wäre es ein angemachter Salat. Mein jüngster Sohn meinte, er kann etwas von Bananenschalen und Sellerie riechen, mein ältester Sohn meinte: saure Gurken. Aber eben nichts mehr von dem früher üblen Geruch, wo es manchmal gerochen hat wie Erbrochenes.

Mir ist beim Lesen deiner Nachricht aufgefallen, dass ich in meiner einen Antwort den Begriff "gären" benutzt habe. Inzwischen ist mir einiges klarer geworden: beim Bokashi findet ein Fermentationsprozess statt. Wenn es gären würde, würde alles bald faulig werden. Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich dadurch Verwirrung gestiftet habe.

Und eines ist mir auch klar geworden: Wenn mein Bokashi-Eimer voll ist, anschließend noch zwei Wochen anaerob fermentiert hat, werde ich das Bokashi nicht weiter in einem Eimer lagern. Früher hatte ich dieses fermentierte Bokashi in einer Maurerwanne mit Erde gemischt. Es vererdete auch, aber es waren keine "Tierchen" drin.

Letzte Woche habe ich fermentiertes Bokashi auf einem abgeräumten Beet mit Erde gemischt und habe die Maurerwanne oben drüber gestüllplt, damit der Regen die Nährstoffe nicht auswäscht.

----

Ich hatte selber mal überlegt, gekaufte Holzkohle zu benutzen, traue mich aber nicht so recht. Ich hatte mal Holzkohlereste vom Grillen in den Kompost getan , konnte aber hinterher durch den gewonnenen Kompost nicht wirklich eine Verbesserung beobachten.

Heute denke ich, dass das wahrscheinlich daran lag, dass ich die Holzkohle nicht mit EMa getränkt hatte.

Andererseits habe ich im Internet die Informationen vom Delinat Institut und vom Ithaka Journal gelesen und meine, daraus verstanden zu haben, dass das Delinat Institut eine andere Produktionsmethode entwickelt hat, um besondere Biokohle herzustellen.

Ich bin aber keine Wissenschaftlerin und könnte den Unterschied jetzt nicht wiedergeben.

Hast du denn gute Erfolge mit den Grillkohleresten.

(Dadurch dass ich neu bin im Forum, weiss ich jetzt zwar noch, dass einige ihre Versuche mit Fotos ins Forum gestellt haben, erinnere mich aber nicht, wer das war. und leider kann ich an dieser Stelle nicht in die anderen )

Viele Grüße
Berit
elis
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Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Beitrag von elis »

Hallo Berit !
Damit die Vererdung vom Bokashi mit Biokohle funktionieren kann, ist wichtig, das es Erdkontakt hat. Damit die Würmer ect. von unten reinwandern können um das Bokashi umzusetzen. Wenn Du es in die Wanne tust, dann können die Würmer von unten nicht rein. Das abdecken von oben ist auch sehr wichtig beim Vererdungsprozeß, damit die Nährstoffe während der Umsetzungszeit nicht ausgewaschen werden können. Darum habe ich mir so einen schwarzen Schnellkomposter mit Deckel und nach unten offen, gekauft. Das funktioniert wunderbar. Habe ja auch mal Bilder reingestellt. Bei den Terra-Preta-Versuche. Bei Bokashi-Versuche. Mußt mal schauen.
lg elis
Berit
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Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Beitrag von Berit »

Berit hat geschrieben:Hallo Hobbygärtner,

die Sickerflüssigkeit meines Küchenbokashi hat heute morgen einen pH-Wert von 3,8. Und ich bin wieder begeistert, wie gut das riecht im Vergleich zu früher, wo ich keine Biokohle ins Bokashi getan habe. Jetzt riecht es leicht säuerlich, als wäre es ein angemachter Salat. Mein jüngster Sohn meinte, er kann etwas von Bananenschalen und Sellerie riechen, mein ältester Sohn meinte: saure Gurken. Aber eben nichts mehr von dem früher üblen Geruch, wo es manchmal gerochen hat wie Erbrochenes.

Mir ist beim Lesen deiner Nachricht aufgefallen, dass ich in meiner einen Antwort den Begriff "gären" benutzt habe. Inzwischen ist mir einiges klarer geworden: es handelt sich um eine milchsaure Gärung, wie es für Saure Gurken, Sauerkraut etc genutzt wird. Bei der Bokashi-Herstellung wird es auch Fermentierung genannt.

Und eines ist mir auch klar geworden: Wenn mein Bokashi-Eimer voll ist, anschließend noch zwei Wochen anaerob fermentiert hat, werde ich das Bokashi nicht weiter in einem Eimer lagern. Früher hatte ich dieses fermentierte Bokashi in einer Maurerwanne mit Erde gemischt. Es vererdete auch, aber es waren keine "Tierchen" drin.

Letzte Woche habe ich fermentiertes Bokashi auf einem abgeräumten Beet mit Erde gemischt und habe die Maurerwanne oben drüber gestüllplt, damit der Regen die Nährstoffe nicht auswäscht.

----

Ich hatte selber mal überlegt, gekaufte Holzkohle zu benutzen, traue mich aber nicht so recht. Ich hatte mal Holzkohlereste vom Grillen in den Kompost getan , konnte aber hinterher durch den gewonnenen Kompost nicht wirklich eine Verbesserung beobachten.

Heute denke ich, dass das wahrscheinlich daran lag, dass ich die Holzkohle nicht mit EMa getränkt hatte.

Andererseits habe ich im Internet die Informationen vom Delinat Institut und vom Ithaka Journal gelesen und meine, daraus verstanden zu haben, dass das Delinat Institut eine andere Produktionsmethode entwickelt hat, um besondere Biokohle herzustellen.

Ich bin aber keine Wissenschaftlerin und könnte den Unterschied jetzt nicht wiedergeben.

Hast du denn gute Erfolge mit den Grillkohleresten.

(Dadurch dass ich neu bin im Forum, weiss ich jetzt zwar noch, dass einige ihre Versuche mit Fotos ins Forum gestellt haben, erinnere mich aber nicht, wer das war. und leider kann ich an dieser Stelle nicht in die anderen )

Viele Grüße
Berit
hobbygaertner
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Registriert: Do 11. Nov 2010, 16:42

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Beitrag von hobbygaertner »

Hallo Berit,

Dein pH-Wert der Sickerflüssigkeit von 3,8 überrascht mich, ganz ehrlich. Bisher hatte ich (wenn überhaupt - leider sind da viele EM-Anwender sehr sehr zurückhaltend) nur Bestätigungen erhalten, daß "meine" 5,4 für die Sickerflüssigkeit 'normal' bzw. 'o.k.' sind. Die evtl. abweichende Temperatur hatten wir ja wohl schon ausgeschlossen, wenn ich mich recht erinnere. Vielleicht können wir ja weiter eingrenzen, weshalb Dein Zeugs saurer ist... Meine Frage dazu: wieviel EM(a)-Brühe gießt Du insgesamt auf das Bokashi?

Zur Holzkohle:
Ja, ich bin im Moment zufrieden mit meinem Grillkohleprökelzeugs. Allerdings, ganz ehrlich, auch aus Mangel an Alternativen. :-)

Viele Grüße
Hobbygaertner
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