Feuchtigkeit ind der Grassilage...

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lilak5
Beiträge: 5
Registriert: Mo 19. Sep 2011, 20:04

Feuchtigkeit ind der Grassilage...

Beitrag von lilak5 »

Hallo EM-Freunde,

meine erster Beitrag hier im Forum.
Ich habe einige Dinge noch nicht richtig verstanden und hoffe hier Hilfe zu bekommen.
Mache für jede Frage ein neues Thema, auch wenn es sicherlich Überscheidungen gibt.

Meine erste Frage:

Ich habe ca. 5000 qm Rasen, der entsprechend gemäht wird (von mir!)
Diesen Sommer habe ich einige Versuch unternommen diesen Rasenschnitt zu fermentieren, mit nur mäßigem Erfolg.
- Im 200l Regenfaß; nicht wirklich luftdicht, funktioniert aber grundsätzlich
- Im Müllbeutel; aufwendig... funktionierte teilweise
- im Bigpack für Lehm; stinkt... war einen Versuch wert.
- unter Folie; muss wohl mehr Aufwand betreiben zum Verdichten und Abdichten. Mache die nächsten Tage mal eine richtige Miete.

Spielt die Feuchtigkeit des frisch geschnittenen Grases hier eine Rolle? Hat jemand Erfahrungen? Muss man das antrocken? Eine Bauer macht das so, für seine Silage...

Eine Möglichkeit frischen Rasenschnitt zu fermentieren wäre für sehr viele Gärtner ein Argument auf EM umzusteigen. Der normale schwarze, stinkende Matsch ist überall ein Problem. Die wenigsten machen sich die Mühe den Schnitt mit Trockenem zu mischen und zu kompostieren, was konventionell auch funktioniert.


Vielen Dank


/peter
manure
Beiträge: 6
Registriert: Mi 28. Sep 2011, 18:22

Re: Feuchtigkeit ind der Grassilage...

Beitrag von manure »

Anwelksilage aus juengerem und eiweißreicherem Feldgras (das ist keine Kräuterwiese) machen wir fuer normales Rinderfutter.
In Trocknungsanlagen nachgetrocknetes älteres und somit rohfaserreicheres Anwelkgras (im angelsächsischen Raum strenger gesehen / hierzulande auch Wiesengras oder einen Tag länger sonnengebleichtes Gras) wird zu Heulage fuer Pferde gemacht: das liegt nicht so lange auf dem Feld, verbraucht Heizenergie und soll nur noch max. 40% Feuchte haben (was in der deutschen Praxis aber breit schwankt), während das bei der Anwelksilage meist nicht einmal 35% TS sind.
Seit drei Jahrzehnten will ich Silage aber auch zu Kunstmist machen, und das nenne ich in den USA manure silage - deshalb mein Username.
Ich bitte um Fragen.
Marko Heckel
Beiträge: 188
Registriert: So 26. Sep 2010, 21:00

Re: Feuchtigkeit ind der Grassilage...

Beitrag von Marko Heckel »

Hallo Peter,

ich habe mich ja schon als Fan des Stapelkompostes geoutet.
http://www.terra-preta-forum.de/viewtopic.php?f=13&t=18

"Halt Ihn feucht und tritt ihn feste, dann gelingt der Mist aufs Beste!"
Mindestens 10% TriaTerra-Streu bzw. Holzkohle-Gesteinsmehl-EM-Mischung dazu und durchfeuchten mit EM-Wassergemisch oder bei sehr feuchtem Grasschnitt nur einsprühen mit EM. Am besten man sprüht die Rasenfläche vor dem mähen mit EM ein, dann verteilt es sich am besten.
Eine Abdeckung mit Folie für ein zwei Monate ist ganz gut, wenn man Unkrautsamen keimunfähig fermentieren will auch in den Randschichten.
Aus Grasschnitt wird ein erstklassiger Terra Preta-Kompost entstehen.

Wenn es nur ums kompostieren ohne Matsch und Fäulnis geht, kann man einfach 10-30% Erde dazwischen und oben drauf machen und fest treten. Ohne Holzkohle wird daraus aber nur ein guter Kompost und keine dauerhaft wirksame Terra Preta.

EM fördert dabei stark die Milchsäuregärung und sorgt für mehr Antioxidantien/Vitamine im Kompost, die Pflanzen und Würmer genauso lieben wie wir.

Schönen Gruß Marko
lilak5
Beiträge: 5
Registriert: Mo 19. Sep 2011, 20:04

Re: Feuchtigkeit ind der Grassilage...

Beitrag von lilak5 »

Erst mal vielen Dank für die Antworten!

@manure:
Ist "ordinärer" Rasen. Keine Kräuter, außer Löwenzahn, etc. Durch regelmäßiges Mähen kann man wohl nicht zwischen erstem und späteren Schnitten unterscheiden, wie auf der Wiese (Das mach wir auch, Heu für Damwild, Esel und Schafe...).

Welche Feuchtigkeit hat den so ein Rasenschnitt? Ich habe da keine Vorstellung.


@Marko

Ich werde nächstes Jahr versuche Erde einzumischen. Gute Idee. Das Problem bleibt der Aufwand. Kann ich nur von Hand machen, werde ich aber überleben.
Funktioniert der Stapelkompost auch ohne Folie? Dann nur in dünnen Schichten neues Material aufbringen?

Habe noch einen erfolgreichen Versuch gemacht: Eine mittelgroße Ikea Plastikkiste (gibt' s günstig...) mit gehäckselten Gartenabfällen befüllt. Mit rel. hohem Holzanteil aus Ästen. Aufgefüllt mit frischem Rasenschnitt (ca. 20%). Man kann darauf rumtrampeln... Mit Deckel und dann mit Steinen beschwert. Man könnte auch mehrere stapeln.
Zu viel Feuchtigkeit kann man sehen und könnte man durch Loch mit Korken ablassen.
Ist ganz lecker sauer mit weißem Pilz.
Werde mir jetzt noch 10 Stück kaufen, befüllen mit den Resten des Jahres und im Frühjahr weiter verarbeiten.
Ich glaube eine gute Lösung für kleine Gärten.

Kohle und Gesteinsmehl machen dass Ganze dann rund!
Deine TT-Streu funktioniert gut in Deiner Kompost-Toilette, auch wenn das Ganze gewöhnungsbedürfig ist. Habe sie schon einigen Nachbarn gezeigt, doch die warten noch auf meine Erfahrungen... Wir sind alle zu verwöhnt.



Grüße


/peter
Marko Heckel
Beiträge: 188
Registriert: So 26. Sep 2010, 21:00

Re: Feuchtigkeit ind der Grassilage...

Beitrag von Marko Heckel »

@ lilak5

Stapelkompost geht auch ohne Folie und kann auf einmal oder je nach Anfall in Schichten aufgebaut werden. Die Folie die man am Schluß 1-2 Monate rüber machen kann, ist nur dazu da auch in den Randschichten Sauerstofffreiheit zu erreichen.
Braucht man bloß bei unsicherem Material mit Krankheitskeimen oder bei vielen Unkrautsamen die wegfermentiert werden müssen.

Marko
Stefan
Beiträge: 5
Registriert: Mo 25. Jun 2012, 09:28

Re: Feuchtigkeit ind der Grassilage...

Beitrag von Stefan »

Hallo Peter,

ich bin auf Deinen Spuren (ein halbes Jahr später) und im Moment auch am experimentieren mit den Regentonnen und den Müllbeuteln. Ergebnisse gibts in zwei bis drei Wochen. Ich teile genau wie Du die Überlegungen, dass eine einfache und sinnvolle Rasenschnittverwertung eine hohe EM-Akzeptanz ergibt.

Stapelmist ist auch eine Möglichkeit, aber ich möchte den Rasenbokaschi direkt nach 4-6 Wochen als Mulchmaterial in den Garten bringen und dort vererden lassen.
Das Problem, das Regentonnen-Deckel nicht Luftdicht schließen, habe ich gelöst, indem ich auf den Grasschnitt noch eine Folie gelegt habe. Der Deckel der Tonnen ist nur dafür da, daß es nicht reinregnet. Am Boden der Tonne habe ich eine Schicht von 5-10cm dünnen Ästen, so daß überflüssige Feuchtigkeit sich unten sammeln kann und ich die durch einen Hahn ablaufen lassen kann.

Ich hoffe mit der Tonne gute Ergebnisse erzielen zu können, da ich sie mit einer Maht füllen kann und nicht wie bei Küchenbokaschie immer wieder öffnen muß.

Grüße
Stefan
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