Häusliche Kreislaufwirtschaft 2

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Simone
Beiträge: 6
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Häusliche Kreislaufwirtschaft 2

Beitrag von Simone »

... hier das Foto vom Bio-Köhlern,
das fand ich zu eindrucksvoll, um es Euch vorzuenthalten!
Unten die große Flamme stammt aus der Brennschale des Pelletofens, oben die beiden Flammen kommen halbrund aus dem Rand der Suppen-Dosen...
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Rob
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Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft 2

Beitrag von Rob »

Hallo Simone,

ich bin echt begeistert über deinen Bericht zur häuslichen Kreislaufwirtschaft. Ich mache zwar ähnliches aber noch nicht in diesem ausgereiften Stadium wie du.

Jetzt hätte ich eine Frage zur Biokohle Herstellung. Wie genau sieht den das Metallgefäß aus, in dem du die Bioabfälle zu Kohle machst?
Der Grund ist nämlich folgender. Wir haben einen Kachelofen (Grundofen) in den ich jeden Tag einmal einheize. Auch hier könnte ich ein Metallgefäß mit Grüngut einbringen und verkohlen. Aber wie verschließt du das Metallgefäß und wie werden die entstehenden Gase ausgeleitet? Wenn das Gefäß vollkommen Dicht ist, wird sich wohl sehr hoher Druck aufbauen. Aber wenn ich ein Loch in den Deckel für das entstehende Gas mache, ist das innere ja wieder mit Luft in Verbindung und wird sich vielleicht entzünden?! Es müsste eigentlich ein Einwegeventil am Deckel angebracht werden.
Ausserdem entstehen im Kachelofen ca. 1000 Grad. Was passiert da mit dem Metallgefäß bzw. der Blechdose?

Vielleicht kannst du mir helfen oder zumindest eine Beschreibung bzw. Bild von eurer Box geben.

Vielen Dank
Grüße aus dem bayerischen Wald
Rob
Simone
Beiträge: 6
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:40

Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft 2

Beitrag von Simone »

Hallo Rob,
sorry, ich war ein paar Tage verreist, deswegen die späte Antwort.
Wir haben ganz einfach XXL-Suppendosen verwendet (1600 ml). Lässt sich auf dem Foto schwach erahnen. Wie beim Dosenöffnen bei uns normal hängt der Deckel zunächst noch an einem Zipfel fest (fällt nach dem x-ten mal Verwenden ab, aber dann liegt er halt einfach auf der Streu.) Der Schlitz zwischen Deckel und Wand reicht zum Entweichen des Gases, aber bisher war der Deckel nur einmal schief gerutscht oder so, so dass sich die Streu entzündet hat und zu Asche wurde. Sonst kein Problem.
Wie erwähnt hat mein Mann vor, ggf. eine Art Düse zu bauen, die alle Gase direkt Richtung Flamme führt für eine vollständigere Verbrennung. Ist aber noch nicht erfolgt.
Eben hab ich aber eine Mail von Haiko Pieplow gelesen, der empfiehlt, die Dose auf den Kopf zu stellen für eine bessere Verkohlung. Kann ich mir zugegebenermaßen noch nicht ganz vorstellen, aber wenn der Meister das rät, probieren wirs auf alle Fälle aus!
Unser Pelletofen hat allerdings nur ca. 500°C, keine 1000. Was dann mit den Blechdosen oder Inhalt passieren würde, weiß ich auch nicht. Versuch macht kluch!

Schönen experimentierfreudigen Gruß
Simone
Marko Heckel
Beiträge: 188
Registriert: So 26. Sep 2010, 21:00

Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft 2

Beitrag von Marko Heckel »

Die Antwort von Hernn Pieplow soll ich für ihn hier reinstellen:

Hallo Simone,

das sieht schon mal sehr gut aus.

Mit der Pipinette oder einer Urinflasche geht es noch einfacher und mit weniger Gerüchen, die mit der Zeit (Urinsteinablagerung) auftreten werden.

Wenn man die Dosen mit der Öffnung nach untern stellt, ist die Holzkohleausbeute noch größer.

Gruß Haiko
resaha
Beiträge: 3
Registriert: Di 11. Jan 2011, 00:11

Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft 2

Beitrag von resaha »

Hallo Rob,
habe auch etwas mit meinem Holzofen experimentiert, nachdem ich auf YouTube ein paar Kurzfilme über die Herstelllung von Holzkohle (Biochar) gefunden hatte. Hier in Norwegen heizen wir meist elektrisch, aber wenn's richtig kalt ist, wird im Holzofen aufgeheizt. Wie hoch die Temperaturen werden, weiss ich allerdings nicht. Oft heize ich morgen richtig auf und lasse dann den Ofen ausgehen, so dass es nicht zu warm wird. Das gleiche dann wieder am Nachmittag/Abend. Wenn der Ofen dann so richtig gut brennt, lege ich zwei Kuchendosen (von Weihnachtsbrötchen oder Danish Chockies), die ich vorher mit Holzresten oder anderen Abfällen wie Schnittblumen, Orangenschalen, dicke Pappe (und was halt so anfällt), gefüllt habe, oben auf das Holz. Habe ein paar Löcher in den Boden gebohrt, und lege die Dosen immer mit dem Deckel nach unten, damit Gase entweichen können. Sie dürfen nicht zu voll sein, sonst geht der Deckel leicht auf und der Inhalt verbrennt. Wenn der Ofen kalt ist, nehme ich die Dosen raus (Gummihandschuhe) und zerkleinere die Holzkohle gleich. Es funktioniert perfekt.
Freue mich riesig auf den Frühling, der aber noch unter einem Meter Schnee schläft.
Aber bis dann - viele Grüsse aus Norwegen - Resaha
Rob
Beiträge: 34
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Re: Häusliche Kreislaufwirtschaft 2

Beitrag von Rob »

Hallo Resaha,

danke für deine ausführliche Schilderung. Das Ganze scheint also gar nicht so schwierig zu sein. Letzte Woche habe ich mal schnell mit zwei Dosen einen Pyrolysekocher gebaut, der auch funktioniert hat. Tags darauf baute ich noch einen wesentlich größeren, der aber leider nicht funktionierte. Wahrscheinlich war der innere Behälter oder die Löcher zu klein.
Das mit dem Kachelofen habe ich noch nicht probiert. Ich hätte zwar schon eine Idee, aber momentan komme ich nicht dazu, denn jetzt gehts mit meinem Permakultur-Projekt richtig los. Das muss ich wohl auf den nächsten Winter verschieben.

Liebe Grüße nach Norwegen
Rob
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