Holzkohle machen

Isidora
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von Isidora »

Du hast ja gute Ideen, Erdgeist. Ich habe mich noch nicht rangetraut, eigene Holzkohle zu machen, aber wenn ich Eure Beiträge hier so lese, könnte ich das glatt auch mal ausprobieren. Die nächste Grillsaison steht an, da sollte ich nicht lange herumfackeln (Achtung Wortspiel *grins)
Tester
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von Tester »

Eine Methode Holzkohle herzustellen

Ein 3-5 Liter Blechgefäß oder Zinkeimer mit einigen Löschern
kurz über dem Bodenrand und kurz unter dem Oberrand versehen und mit Sägespänen füllen. Das Gefäß wird ohne Deckel auf das Kohlerost des Grills gestellt und mit trockenen Holzstücken umgeben. Eine solche Ladung brennt etwa 20 Minuten. Ich lege ab und zu Holz nach und erhalte bei 3 Liter Gefäßen in weniger als 30 Minuten etwa 2 Liter feinste Kohle, die nicht mehr zerkleinert werden muss. 5-10 Liter Gefäße dauern natürlich länger. Wenn man die Späne in den Behältern gelegentlich mit einem Metallstab etwas auflockert, beschleunigt es den Prozess enorm. Mit einer Kohlezange das Gefäß zum ablöschen in einen Eimer Wasser stellen.
Wenn das Feuer weiter unterhalten wird, kann man in 2 Stunden das Gefäß 3-5 mal wechseln und ca. 10 Liter feinste Kohle herstellen.
Durch mehrmaliges Holz nachlegen sammelt sich auch auf dem Grillrost einige gut durchgebrannte Holzkohle, die dann allerdings zerkleinert werden sollte. Alles in allem ein akzeptables Ergebnis. Mehrfach getestet vom

Tester
infoscholz
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von infoscholz »

Hallo, ich bin seit 2 Tagen begeisterter Holzkohlenhersteller auf banale Art und für umme (kostenlos).
Die Idee mit der Dose im Kaminofen hat mich gepackt. Also zum Italiener (Restaurant) 4Kg Dosen(Tomatenkonserven) geholt - der war froh, dass sie weg waren - ca. 20 Stück, diese mit Löchern versehen. Dann zum Holzlieferanten, der hatte einen großen Berg Sägespäne vom Bäumezerteilen mit der Kettensäge (sind etwas gröber als normale Sägespäne, dafür ist das Holz SICHER unbehandelt). War auch nicht böse, daß das weg war: 20 gelbe Säcke voll!!
Und gestern; war es nicht besonders warm, also den Ofen zur Probe anheizen.
Dann: nur noch Begeisterung Späne rein, gut andrücken, für knapp 1 Stunde in den Ofen, raus fertig!
Beginnt die Heizperiode wieder kann ich mit ca. 1/2 h Arbeit täglich ausreichen Holzkohlevorräte schaffen; tägl. 1-2 kg, bei 30 Heiztagen im Monat - Problem gelöst, Dank der hier gefundenen Anregungen. Danke!
Aber Italiener gibts heute überall und das Netz der Holzverkäufer ist auch immer dichter, vielleicht hilft auch diese Anregung dem einen oder anderen.

Viel Glück und gutes Gelingen
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holzgaser
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von holzgaser »

Servus!

ich will Deine Freude nicht trüben....

aber beim Sägen mit der Motorsäge wird Kettenöl verwendet.
Dieses Öl hast Du dann in den Spänen. Es gibt Kettensägeöl auf Pflanzenölbasis und auf Mineralölbasis.

Achte darauf das die Späne auch wirklich duch sind dann ist das Öl auch weg.

Gruß holzgaser
Erdgeist
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von Erdgeist »

infoscholz hat geschrieben: Dann: nur noch Begeisterung Späne rein, gut andrücken, für knapp 1 Stunde in den Ofen, raus fertig!
Tip:
Wenn die Loecher bei der Dose unten sind dann hilft das abfackelnde Holzgas beim Erhitzen des Doseninhaltes; man braucht weniger Unterfeuerung.
Hobbygaertnerin
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von Hobbygaertnerin »

Bei Bekannten steht ein Inkaofen herum - könnte man aus diesem Tonofen auch Holzkohle herausbringen?
Leider wissen wir nicht, wie früher gekocht und geheizt worden ist, das I-net gibt nicht viel über diese töneren Herde her, weder von der Geschichte, noch von den Anwendungsmöglichkeiten.
Erdgeist
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von Erdgeist »

Hobbygaertnerin hat geschrieben:Bei Bekannten steht ein Inkaofen herum - könnte man aus diesem Tonofen auch Holzkohle herausbringen?
Naja, im Prinzip ist jeder Ofen auf moeglichst rueckstandsarme Verbrennung konzipiert. Also genau das Gegenteil vom Kohle-machen.

Man muesste entweder bei voll brennendem Ofen die Luftzufuhr KOMPLETT unterbrechen und nach dem Erkalten die Kohle herausnehmen oder die noch gluehende Kohle entnehmen und abloeschen. Das Erste ist meist nicht moeglich und das Zweite ist nicht ganz ungefaehrlich. Ich wuerde abraten davon.

Ich glaube am Besten ist das Retorten- oder Zweidosenkonzept. Dose in der Dose; eine Dose ist der Ofen und die Zweite ist drin im Ofen. Zwischen den Dosen findet die Unterfeuerung statt.
Erdgeist
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von Erdgeist »

So.Zeit fuer ein update.
Mit einer einzigen ~2,4 Ltr grossen Stahlblechdose habe ich diesen Winter fast 140 Ltr Holzkohle 0/10 gebrannt, hauptsaechlich aus Saegespaenen und noch etwas Thuja-Heckenschnitt. Letztes Jahr mit der gleichen Dose in zwei Monaten etwa 90 Ltr.Also in Summe ~230 Ltr und ~250 Brennzyklen, und jetzt ist die Dose fertig, durchgebrannt.(der Mantel war urspruenglich 2.5mm stark).

Die Dose stelle ich mit dem nicht ganz dicht schliessenden Deckel nach unten in den Ofen, und von der Seite des Deckels her begann sie durchzubrennen nach ~220 Brennzyklen.Zuerst machte ich einen neuen Deckel aus inox(das haelt viel laenger) und dann verkuerzte ich die urspruenglich 250mm hohe Dose schrittweise immer mehr.Jetzt ist sie so 100mm hoch, also schon zu klein um sie sinnvoll weiterzubetreiben, und der Winter ist ja vorbei.

Was ich dabei festgestellt habe, ist,dass eine kleinere weniger hohe Dose, also kompaktere Form, unverhaeltnismaessig weniger Zeit braucht bis die Kohle fertig ist.Der Temperaturunterschied zwischen oben und unten ist bei kleinerer Hoehe deutlich kleiner und es geht schneller.Daher sind zwei kompaktere Dosen in Umlaufbetrieb, anstatt einer laenglichen, effizienter und langlebiger da die kompaktere Dose nicht so lange im Feuer stehen muss.

Zum Ertrag:
2,4 Ltr Dosenvolumen ergaben mit vorher auf richtige Laenge geschnittenem Nadelholz, dass dann gespalten und mit Hammerschlag in die Dose getrieben wurde, etwas mehr als 1 Ltr zerriebene Kohle; feine Saegespaene mit Holzscheit und Hammerschlag in die Dose gestampft gaben ebensoviel; Spaene von der Kettensaege etwas weniger als 1 Ltr; und zerkleinerter Thuja-Schnitt etwa 0,4 Ltr.Am Ende habe ich dann immer etwas Thuja in die Spaene gemischt als beste Loesung.


Genau wie letztes Jahr werde ich auch heuer wieder im Sommer zusaetzliche Kohle brennen (~80 Ltr) um meinen Bedarf zu decken, aber ab naechstem Jahr werde ich wohl nicht mehr als 100-150 Ltr brauchen; und die kann ich leicht waehrend des Winters produzieren.
Günter
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von Günter »

Das Zerkleinern geht sehr gut mit einem Fleischwolf (für wenige Euros vom Flohmarkt). Habe den haushaltsüblichen Größe 7 und schaue mich nach einem größeren um, dürfte damit noch besser gehen.
Die Arbeit ist relativ leicht und praktisch staubfrei. Falls es doch etwas staubt, sprühe ich die Kohle mit etwas Wasser ein (oder gleich mit EM wäre vielleicht noch besser, was mir aber erst jetzt beim Schreiben eingefallen ist). Nicht zu viel Wasser, sonst verhärtet die Masse zu einem Klumpen, was aber auch nicht schlimm ist, der Klumpen lässt sich leicht mit der Hand zerbröseln.
Günter
visionhelp
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Holzkohle machen [Re1]

Beitrag von visionhelp »

Hallo HolzKohle-Kollegen,

hab´ich dort schon mal geschrieben:
http://www.emev.de/forum/viewtopic.php? ... 2479#p2479

Hier jetzt auch - noch mal und - gerne:

MEINE eigene Entdeckung:
HolzKohle aus Küchen-´Abfällen´, Schalen von Kartoffeln, Bananen, usw., die ´Abfall´-Reste von Salaten und Gemüsen, also Alles außer von Zitrus-Früchten - Die schimmeln noch als HolzKohle (ohne EM).
Eine halbe Stunde bei ´passender´* Hitze in Alu-Folie oder nicht mehr zum Kochen benötigter Topf oder Pfanne.
(* Leider kann ich keine genaueren Angaben machen, außer, daß es Qualmen MUSS, aber nicht Glühen darf; Letzteres besonders bei (Vor-)Getrocknetem: es soll ja Kohle werden und keine Asche.
Mit Deckel oder Abdeckung, aber mit Qualm-Abfuhr. Qualmt gewaltig.
Kann auch Alles (erst) ´vor-´getrocknet werden, im Winter beispiels-Weise auf Heizung.
Vor Erhitzen be-sprühe ich mit EM.
Die Mühe dieser Arbeit nehme ich ´auf mich´ NUR für ´Abfälle´ von Produkten mit BIO-Qualität.)

(In diesen Tagen jetzt fand ich in einem Forum - URL kann ich vielleicht noch nach-liefern -, daß auch Andere bereits diese Idee haben.
Dort gibt es Angaben über Energie-sparende Spezial-Geräte, die ich nicht kenne und auch nicht verstehe, weil sie wohl etwas mit - schon - vorhandenen Haus-Heizungs-Systemen zu tun haben. Keine Ahnung; wie gesagt: versteh´ ich nicht, muß ich ´jetzt´ aber auch nicht.)

Das - Küchen´Abfälle´, Alu-Folie oder Topf, Pfanne, E-Herd-Platte -, ist für kleine - EinPersonen-Haushalt(e) - Mengen machbar und akzeptabel.

Die Lösungen für GROSSE Mengen finde ich HIER jetzt interessant.
(Leider je-doch - für mich - noch nicht so prickelnd, die Lösungen.
Aber in ´die großen Mengen - Selbst Machen´ - konnte ich selbst noch nicht wirklich einsteigen; wirklich: machen.)

Das Tolle an der Küchen´Abfälle´-HolzKohle:
sie ist sehr weich und sehr leicht zu zerkleinern; nicht, daß es nicht auch staubt.
(Ist aber - bei den kleinen Mengen - mit Mixer (z. B.) und Deckel d´rauf richtig GUT machbar.)
Vielleicht interessiert´s den Einen oder Anderen, ODER bringt den Einen oder Anderen auf weiter-gehende NEUE Ideen.
Würde mich freuen.


Hier ´spricht´ Jemand von einem Sampada (-Gerät) . . . für HolzKohle (und Grillen, soweit ich verstehen konnte).
http://www.terra-preta-forum.de/viewtop ... 1a77#p1420

Erfüllendes - frohes - ´Kohlen´ uns Allen, weiter-hin.
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