Dass die Pflugwirtschaft und unkontrollierte Weidewirtschaft (siehe Vorträge von Allan Savory) der Hauptgrund für die Desertifikation sind ist ganz klar. Genau deshalb verzichtet die Getreideanbaumethode von Fukuoka und Bonfils auf sämtliche Bodenbearbeitung und platziert die Getreidearten in ihr ökologisches Optimum, damit sie quasi von alleine äusserst gut wachsen. Pflanzen die ausserhalb ihres ökologischen Optimums wachsen müssen haben es schwer (z.B. Tomaten im kalten und nassen Frühling etc.).
Der Einsatz von Kunstdünger hat in Kombination mit dem Herabsetzen der Pflugebene dank starker Maschinerie den Humusabbau noch mehr angetrieben. Der etwas weniger rasche Humusabbau im biodynamischen und organischen Landbau ist lediglich auf die Kohlenstoffmenge zurückzuführen, die mit dem Mist etc. ausgebracht wird. Alle industriellen Anbausysteme kompostieren jedoch wortwörtlich den Boden weg! Viele Regionen der Welt sind heute nahe am Ende dieser Kompostierung, Mesopotamien ist vermutlich das naheliegendste Beispiel.
Bezüglich der mild-Züchtung von Eichen sehe ich zumindest 2 Probleme: 1) Bei dieser Generationszeit dauert die Wegzüchtung der Tannine in den Eicheln vermutlich sehr lange, und 2) da diese Bitterstoffe Schutz vor Herbivoren (v.A. Insekten) sind müsste mit deutlich höherem Insektenbefall gerechnet werden. Der beste baumförmige Ersatz für Getreide ist meiner Meinung nach die Edelkastanie. Für eine maximale Produktion muss die am besten angepasste Sorte für das jeweilige Mikroklima gewählt werden.
Ein weiterer Punkt, der betrachtet werden muss ist die Produktion von Streu (Stroh, Blätter, holzige Fruchtschalen…). Getreide ist in dieser Hinsicht ziemlich produktiv, ein gut unterhaltener Kastanienhain kann aber auch jede Menge Laub produzieren. Das ist wichtig für die Kompostierung und insbesondere die Hygienisierung der Fäkalien. Beiträge dazu sind in "Kompostheizung mit Urin u.a." zu finden.
Bis so ein Waldgarten etabliert ist müssen dazwischen einjährige oder schnellwachsende mehrjährige Pflanzen bodenschonend kultiviert werden.
Es lohnt sich übrigens einmal einen Blick in die ausführliche Dokumentation von Marc Bonfils zu werfen. Die ist hier zu finden
http://www.scribd.com/fullscreen/101346 ... qaoln5umauDie gibts so viel ich weiss jedoch nur auf Französisch, das sollte aber für viele Leute zumindest in Ansätzen verständlich sein.
viele Grüsse,
Jonas