Re: Pflanzen gießen mit Urin
Verfasst: Di 18. Feb 2014, 19:56
Hallo Jonas,
ich finde es immer wieder beeindruckend, wo du all die Zahlen herbringst. Ich verlasse mich nämlich meist auf mein Gefühl. Und da Pflanzen meines Erachtens etwas langsamer reagieren als wir Menschen (man könnte auch sagen, Pflanzen sind meist nicht so ungeduldig), weiß ich aber nie so genau, ob mich mein Gefühl am Ende nicht doch täuscht. Also 4,5Kg N ist nicht wenig. Jetzt aber doch ein bisschen Rechnerei. Wenn ich jährlich ca. 600 Liter Urin ausscheide (bei einer täglichen Dosis von ca. 3 Liter - an mir gemessen seit 16.12.2013 wären es gar 1095 Liter - oha!) müsste es bei einem durchschnittlichen N- Anteil von 4% 24 "Liter" (wie rechnet man das in Kilo?) bzw. knapp 44 "Liter" sein. Da aber dieser Anteil vermutlich sehr schwankend ist, gemäß dem Spruch "du pisst was du isst", ist mir dieses Zahlenspiel zu viel. Ich probiere lieber.
Soweit kann ich zumindest feststellen, dass ich an meinem "Testurin" von 16.12.13 immer noch keinen Ammoniak Geruch ausmachen kann. Er färbt sich zwar ins dunkelorange, aber riecht eher säuerlich, nicht unangenehm. Die Temperaturen Nachts sind etwa vier Grad, die Lufttemperatur Tagsüber geht zwischen 15-20 Grad. Am Boden, wo die Kübel stehen, hat es aber wohl nicht mehr als 10 Grad. Das würde aber bedeuten, dass sich Urin in den Wintermonaten doch ohne weiteres lagern ließe. Meine Idee, die ich derzeit in einer eher privaten Versuchsreihe teste ist, den Urin den Winter über zu sammeln, um ihn dann im Laufe des Frühjahrs mit dem Dügermischer möglichst konzentriert an die Pflanzen auszubringen. Also die Flüssigkeit muss verbraucht sein, bevor es richtig warm wird. Dann sollten eigentlich die Nährstoffe in der Topferde angekommen sein und von den Pflanzen abgerufen werden können. Das ist der Idealfall. Im ungünstigsten Fall gibts mit zunehmender Bodentemperatur viel Ammoniak und dadurch ein toxisches Bodenmilieu. Aber Grundsätzlich müsste das Lagern von Urin auch ohne Einbeziehung von Kompost gehen. Für meine Arbeit brauche ich Dünger in flüssiger Form. Deshalb hake ich immer so auf dieser Lagerung so rum. Also fürs Erste möchte ich versuchen, soviel Urin wie möglich auf eine von mir bestimmte Pflanzenfläche auszubringen in der Hoffnung, dass da "nichts anbrennt" im wahrsten Sinne des Wortes. Aber ehrlich gesagt kann ich mir das sowas von überhaupt nicht vorstellen. Eher noch, dass da viel zu wenig an Dünger reinläuft in die Töpfe. Aber, ich werde so gut ich kann berichten. Wenn du nur vielleicht noch einen Tipp Wirkungsweise von Urin nach Ausbringen hättest, vor allem was die Urease betrifft. Wie war das mit der Nitrifikation? Ammonium-Nitrit-Nitrat? Oder wie? Zu viel Theorie bringt mich immer etwas durcheinander. Aber wenn die Umwandlung in pflanzenverfügbares N im Boden stattfinden könnte, dann würde das mit meiner Flüssiglagerungstheorie von Urin funktionieren. Was meinst du?
Herzliche Grüße
Thomas
ich finde es immer wieder beeindruckend, wo du all die Zahlen herbringst. Ich verlasse mich nämlich meist auf mein Gefühl. Und da Pflanzen meines Erachtens etwas langsamer reagieren als wir Menschen (man könnte auch sagen, Pflanzen sind meist nicht so ungeduldig), weiß ich aber nie so genau, ob mich mein Gefühl am Ende nicht doch täuscht. Also 4,5Kg N ist nicht wenig. Jetzt aber doch ein bisschen Rechnerei. Wenn ich jährlich ca. 600 Liter Urin ausscheide (bei einer täglichen Dosis von ca. 3 Liter - an mir gemessen seit 16.12.2013 wären es gar 1095 Liter - oha!) müsste es bei einem durchschnittlichen N- Anteil von 4% 24 "Liter" (wie rechnet man das in Kilo?) bzw. knapp 44 "Liter" sein. Da aber dieser Anteil vermutlich sehr schwankend ist, gemäß dem Spruch "du pisst was du isst", ist mir dieses Zahlenspiel zu viel. Ich probiere lieber.
Soweit kann ich zumindest feststellen, dass ich an meinem "Testurin" von 16.12.13 immer noch keinen Ammoniak Geruch ausmachen kann. Er färbt sich zwar ins dunkelorange, aber riecht eher säuerlich, nicht unangenehm. Die Temperaturen Nachts sind etwa vier Grad, die Lufttemperatur Tagsüber geht zwischen 15-20 Grad. Am Boden, wo die Kübel stehen, hat es aber wohl nicht mehr als 10 Grad. Das würde aber bedeuten, dass sich Urin in den Wintermonaten doch ohne weiteres lagern ließe. Meine Idee, die ich derzeit in einer eher privaten Versuchsreihe teste ist, den Urin den Winter über zu sammeln, um ihn dann im Laufe des Frühjahrs mit dem Dügermischer möglichst konzentriert an die Pflanzen auszubringen. Also die Flüssigkeit muss verbraucht sein, bevor es richtig warm wird. Dann sollten eigentlich die Nährstoffe in der Topferde angekommen sein und von den Pflanzen abgerufen werden können. Das ist der Idealfall. Im ungünstigsten Fall gibts mit zunehmender Bodentemperatur viel Ammoniak und dadurch ein toxisches Bodenmilieu. Aber Grundsätzlich müsste das Lagern von Urin auch ohne Einbeziehung von Kompost gehen. Für meine Arbeit brauche ich Dünger in flüssiger Form. Deshalb hake ich immer so auf dieser Lagerung so rum. Also fürs Erste möchte ich versuchen, soviel Urin wie möglich auf eine von mir bestimmte Pflanzenfläche auszubringen in der Hoffnung, dass da "nichts anbrennt" im wahrsten Sinne des Wortes. Aber ehrlich gesagt kann ich mir das sowas von überhaupt nicht vorstellen. Eher noch, dass da viel zu wenig an Dünger reinläuft in die Töpfe. Aber, ich werde so gut ich kann berichten. Wenn du nur vielleicht noch einen Tipp Wirkungsweise von Urin nach Ausbringen hättest, vor allem was die Urease betrifft. Wie war das mit der Nitrifikation? Ammonium-Nitrit-Nitrat? Oder wie? Zu viel Theorie bringt mich immer etwas durcheinander. Aber wenn die Umwandlung in pflanzenverfügbares N im Boden stattfinden könnte, dann würde das mit meiner Flüssiglagerungstheorie von Urin funktionieren. Was meinst du?
Herzliche Grüße
Thomas