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Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Verfasst: Mi 23. Mär 2011, 21:11
von Berit
Hallo Hobbygärtner,

entschuldige bitte, dass ich erst jetzt dazu komme, zu antworten.

Ich habe einen 18-L-Bokashi-Eimer. Früher habe ich "so über den Daumen gepeilt" 1/4 bis 1/2 Liter EMa dazugetan. Heute handhabe ich es so, dass ich ca. 2 Liter Biokohle mit 1/2 Liter EMa vermische, das ganze 2-3 Tage stehen lasse und dann dieses Biokohle-EMa-Gemsich nach und nach auf die einzelnen Küchenabfälle-Lagen streue.

Vielleicht ist mein Küchenbokashi saurer als deines, weil ich mehr EMa dazugebe?
Vielleicht aber, weil mein Küchenbokashi wärmer steht und schnell zu fermentieren beginnt? Es heißt ja nicht ohne Grund Sauerkraut oder Saure Gurken.

Ansonsten gieße ich immer mindestens 1 Liter EMa mit Wasser in einer großen Gießkanne auf meine 1 qm Kompostkiste, wenn ich die fertig befüllt habe.

Ich hoffe, dass dir meine späte Antwort noch hilft.

Viele Grüße
Berit

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Verfasst: Do 24. Mär 2011, 21:38
von Marko Heckel
Der pH-Wert von Bokashi hängt erstmal ganz stark vom Ausgangsmaterial ab. Sauerkraut kann locker einen Saft von pH-Wert 3,5 schaffen. Mit Gurken, Salat und Kartoffelschalen wird man lange nicht so sauer werden.
5,4 ist nur sehr leicht sauer. Es spielt natürlich auch eine Rolle ob der Bokashisaft schon nach wenigen Tagen austritt, dann ist er noch nicht voll sauer geworden oder ob er nach 1-2 Wochen austritt und die Milchsäurenakterien ihre Arbeit schon erledigt haben.

Wichtig ist das es gut riecht. Die Nase ist das beste Labor.
Mit TriaTerra-Streu fällt deutlich weniger Sickersaft an und der der anfällt ist nicht mehr so sauer weil Holzkohle und Steinmehl neutralisierend wirken.

Schönen Gruß Marko
http://www.triaterra.de

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Verfasst: Fr 25. Mär 2011, 06:09
von Berit
Hallo Marko,

danke für die Antwort.

Ich streue seit Januar Biokohle in mein Küchenbokashi und auch EM-X-Keramikpulver (hatte ich ganz vergessen zu erwähnen). Nun riecht es immer gut, auch der Gärungssaft.

Herzliche Grüße
Berit

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Verfasst: Do 16. Feb 2012, 13:18
von Andrea Marks
Hallo, ist hier noch jemand von euch aktiv?

Ich habe meinen ersten Terra preta - Bokashi-eimer voll.
Es hat in den ersten zwei Wochen der Befüllung recht gut funktioniert, kein Geruch, aber auch keine Flüssigkeit. In den letzten Tagen bis zur vollständigen Befüllung dann, gab es auch Flüssigkeit, und die stinkt wie Erbrochenes. Wenn ich mit dem Eimer beschäftigt bin kann ich keinem die Tür auf machen, so stinkt das. Ich kippe es auch immer direkt ins Klo, kein anderer Ort käme dafür in Frage. Der Eimer selbst stinkt allerdings kaum, auch jetzt nicht, wo er schon ganz voll ist.

In meinem bokashi befindet sich nichts Tierisches. Der Eimer steht relativ warm, 18 - 20 Grad würde ich sagen. Soweit kann ich noch damit leben, obwohl ich es schade finde, dass ich die flüssigkeit nicht als Dünger verwenden mag. (Vielleicht draußen, aber selbst das weiß ich nicht.) Ein bisschen beunruhigt bin ich, wenn ich mir vorstelle, der ganze Garten stinkt am Ende so, wenn ich das Zeug dort vergrabe. gibt es da Erfahrungswerte? Hat jemand mal herausgefunden, woran es liegt, wenn es so stinkt?

Andrea

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Verfasst: Sa 18. Feb 2012, 16:54
von elis
Hallo Andreas !

Ich mache das ja auch. Die Biokohle saugt viel Flüssigkeit auf habe ich festgestellt. Die Sickerflüssigkeit riecht schon so säuerlich, aber stinken tut sie nicht bei mir. Gibst Du auch Ema dazu ? Ich mache das schon, mache die Biokohle auch gut naß, auch mit Ema, schon im Kübel wo sie lagert damit sie schneller zu fermentieren anfängt. Bei mir ist auch immer alles mit so weißen Pilz durchzogen, das ist ja ein Qualitätsmerkmal vom Bokashi. Nicht jeder Kübel voll, aber die meisten. Ich gehe ja immer so eine Schicht Bokashi, dann eine Schicht Biokohle. Dann tu ich alles in einen Schnellkomposter zum vererden. Wenn alles vererdet ist verwende ich sie erst, entweder für die Beete ganz oben drauf oder in Blumengefäße, ganz oben drauf, da wo ich z.B. die einjährigen, wie Geranien einsetze. Wünsche Dir gutes Gelingen.

Gruß Elis

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Verfasst: Sa 18. Feb 2012, 16:58
von elis
Hallo Andrea !

Jetzt habe ich Dich zum Andreas gemacht, verzeih mir. Auf dem einen Bild ist das Bokashi noch ziemlich groß, das hatte ja von Okt.2011 nun Zeit bis zum April 2012 um zu vererden. Habe es noch zusätzlich gut abgedeckt mit allerlei Mulchmaterial. Damit die Bodenlebewesen es schön warm haben und noch viel arbeiten können.

lg. Elis

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Verfasst: So 19. Feb 2012, 07:53
von Berit
Hallo Andrea,

ich hatte auch diesen Effekt, dass der Bokashi-Gärungssaft nach Erbrochenem riecht, allerdings nur so lange, bis ich angefangen habe, Biokohle (die ich zuvor mit 40-80 ml EMa + Wasser getränkt habe) in den Bokashi-Eimer dazuzugeben. Seitdem riecht es bei mir nicht mehr so unangenehm.

Ein wichtiger Punkt beim Ansetzen von Küchenbokashi ist auch, dass du das ganze schön fest zusammendrückst. Ich lege dafür immer einen großen Teller oben drauf, mit dem ich dann das ganze fest zusammen drücke. Den Teller lasse ich im Eimer liegen, damit weniger Sauerstoff an das Bokashi kommt.

Außerdem hilft es meines Erachtens, wenn die Flüssigkeit regelmäßig abgezapft wird. Ich mache das so ca. einmal die Woche.

Vielleicht helfen dir diese Gedanken.

Viel Erfolg
Berit

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Verfasst: So 1. Apr 2012, 11:25
von Andrea Marks
Vielen Dank, ich habe jetzt erst bemerkt, dass ich Antworten bekommen habe. Ich will euch deshalb gleich berichten, wie es bei mir weitergegangen ist. Ich hatte nämlich im ersten Eimer meine Kaffee-Pads mit drin. Das habe ich beim zweiten Eimer mal gelassen und jetzt geht es mit dem Geruch. Riecht immer noch nicht gut, aber bei Weitem nicht so gallig, wie beim ersten Mal. Danke für die anderen Tipps, die habe ich schon weitestgehend beherzigt und bin gespannt, wenn ich in dieser Woche zum ersten Mal die Abdeckung von meiner ersten "Eingrabung" abmache.

Zur Methode insgesamt kann ich sagen: es ist auch für einen städtischen Haushalt wunderbar zu händeln. Ich kaufe die fertige terra preta Mischung von Marcus Heckel, mit der kann ich wunderbar sauber und praktisch arbeiten. Und ich konnte meiner Vermieterin Bescheid sagen, dass ich nur noch eine kleinere Mülltonne brauche. So habe ich nicht einmal zusätzliche Ausgaben, sondern nur Vorteile, weil ich über längere Sicht auch keine Pflanzenerde mehr kaufen muss.

lg Andrea

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Verfasst: Mi 25. Jul 2012, 23:00
von Ireca
Hallo,

mein erster Bokashi-Eimer mit Tria-Terra-Streu fermentiert gerade vor sich hin. Mit Interesse habe ich die Beiträge hier im Forum gelesen. Nun besitze ich keinen Garten, in dem ich einen Schnellkomposter aufstellen könnte, um das Bokashi zu vererden. Das Bokashi in eine Wurmkiste zu schütten scheint auch nicht zu gehen. Ich kann es natürlich einfach mit Erde in einem Eimer mischen. Aber dann habe ich nicht den gleichen Effekt, wie wenn Würmer ihre Verdauungsarbeit leisten.
Eine andere Möglichkeit wäre eine kleinere Kiste, die unten offen ist, im Hof auf der Erde aufzustellen und Bokashi mit Erde und ein paar Würmern rein zu füllen.

Hat irgendjemand als Nicht-Gartenbesitzer Erfahrungen mit der Vererdung von Holzkohle-Bokashi gemacht?

herzlichen Gruß. Ireca

Re: Küchenbokashi mit Biokohle

Verfasst: Mi 1. Aug 2012, 12:47
von charly
Hallo Ireca,
genau das habe ich ausprobiert, und das Ergebnis war fantastisch.
Ich habe eine zweiteilige Wurmkiste im Garten, und da ich die zweite Hälfte noch nicht brauchte, habe ich meine selbsthergestellte Holzkohle mit reichlich EMa und Bokashi sowie ein paar handvoll Pferdeäpfel hineingetan, festgetreten und mit Folie und Steinen abgedeckt und beschwert.
Nach 4 Wochen habe ich nachgeschaut und der Inhalt ist regelrecht lebendig. Da krabbelt und wimmelt es und das " Substrat" ist sehr feinkrümlig und locker geworden. Ich habe gleich noch mal etwas organisches Material nachgefüllt und werde die Sache weiter beobachten.

Gruß sabine