Zerkleinern von Gartenabfällen

charly
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Zerkleinern von Gartenabfällen

Beitrag von charly »

Hallo,

ich habe ein Problem. Ich konnte den Sommer über einen Uraltschredder von einem Gartenfreund benutzen, der alles fraß von Staudenschnitt, Holzkohlebrocken, Falläpfel, dünne Laub- und Nadelholzzweige, z.T. auch grobe Küchenabfälle.
Das so gewonnene Hächselgut ließ sich viel besser zum Mulchen und fermentieren verwenden als ungehächseltes. Leider ist der Gartenfreund weggezogen und hat sein Gerät mitgenommen.
Nun habe ich das Internet und die Baumärkte (mit völlig unbefriedigender Beratung) durchforstet, um einen ähnlich funktionierenden preiswerten Schredder aufzutreiben leider ohne Erfolg.
kann mir jemand ein geeignetes gerät empfehlen?

gruß charly
Marko Heckel
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Registriert: So 26. Sep 2010, 21:00

Re: Zerkleinern von Gartenabfällen

Beitrag von Marko Heckel »

Hallo charly,

kann ich gar nix zu sagen und warte gespannt auf weitere Anregungen zu guter Technik.

Ich selber habe gar keinen Häcksler sondern bringe das Material unzerkleinert auf den Komposthaufen, grabe es direkt in die Erde ein oder mulche mit ganzen Ästen und Zweigen.
Ich lass die Mikroorganismen die Arbeit tun, man braucht allerdings etwas mehr Geduld dazu.

Gruß Marko
charly
Beiträge: 11
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Re: Zerkleinern von Gartenabfällen

Beitrag von charly »

Hallo Marco,
das habe ich selber auch jahrelang so gemacht, bei 1500 mq kein Problem und die beste lösung allemal, aber auf einer 200qm Kleingartenparzelle in der großstadt stößt man da schnell an die Grenzen (seiner Nachbarn).
1. ist vor allem im Sommer, wenn der garten vor lauter Vegetation fast aus den Nähten platzt, gar kein Platz um etwas unterzugraben, den Kompost habe ich abgeschafft und mit Bokashifässern getauscht. Werde aber wieder einen anlegen, denn mit der vererdung klappt es doch nicht so (bei geplatzten Regentonnen boden abgesägt ond mit den oberen Rand nach unten aufgestellt) es kommt wahrscheinlich zu wenig Sauerstoff ran.
2.erfolgt die Umwandlung wesentlich schneller und zuverlässiger(Geruchsproblem) was auch wiederum eine Platzfrage ist und das fertige material lässt sich viel besser aus den Tonnen entnehmen und
3. habe ich so den Nadelbaumschnitt von den Nachbarn unterarbeiten können, was die fresswütigen Mäuse doch ein wenig abgeschreckt hat.
Ich bin schon froh wenn sie sich nur das vergrabene Bokashi einverleiben , aber die pastinaken haben sie trotzdem nicht verschmäht.
Als Übergangslösung hat mir ein Nachbar einen "Rübenstampfer" wie wir ihn früher zum futter zubereiten benutzt haben, gebaut. damit kann ich wenigstens das"weiche" wie Falläpfel und Gemüseabfälle zerhacken.
Werde bei Gelegenheit ein Paar Bilder einfügen.

Gruß charly
Hobbygaertnerin
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Re: Zerkleinern von Gartenabfällen

Beitrag von Hobbygaertnerin »

Nach vielen Jahren Kompromisswirtschaft hab ich mir einen Schredder geleistet, der strauchiges und holziges Material zerkleinert.
Der einzige Nachteil, das Fallobst passt nicht durch diese Schlitze und es muss eine gute Mischung von Strauch- und Holzschnitt vorhanden sein.
Aber es erleichtert die Kompostierung um vieles, Mulchen geht viel einfacher.
Bokashiherstellung geht damit auch zeitsparender.
@charly,
hatte auch eine Weile keinen Komposthaufen mehr, inzwischen bin ich wieder zur Kompostwirtschaft zurückgekehrt, weil bei mir auch während der Vegetation keine Flächen zur Vererdung vorhanden sind.
Inzwischen mach ich es anders, Bokashi ist für die Lagerung vorgesehen, im Frühjahr wird alles in der Erde vergraben, damit kann ich die dabei entstehende Umsetzungswärme noch gut ausnutzen, ich müsste sowieso die Hochbeete jedes Frühjahr nachfüllen.
Die Bilder der vergrabenen Tongefässe in den Terra Preta Filmen haben mich darauf gebracht, das Bokashi konsequent zu vergraben und mit Erde abzudecken, für Stauden, Rosen und andere Dauerbepflanzungen ist der gute alte Kompost sehr nützlich.
Einmal irgendwann solche Bodenprofile wie in einem Foto über Terra preta gesehen- das wäre mein Traum.
Zumindest hatte ich in diesem Jahr einen sehr hohen Gemüseertrag, wenn sich das weiterhin so gut entwickelt, das käme meinem Traum doch näher.
Mit wenig Arbeit viel Gemüse.
Gruss
hobbygaertnerin
charly
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Re: Zerkleinern von Gartenabfällen

Beitrag von charly »

hallo Hobbygärtnerin,
danke für die Antwort, und kannst du mir mitteilen wie das Gerät heißt? Typbezeichnung, Preis etc. Die Falläpfel sind auch nicht das Problem die kriege ich anders klein und außerdem hoffe ich, daß nächstes Jahr noch weniger verfaulen, dann erübrigt sich das. Wichtiger ist das Nadelholz.
Vergraben ist beim Bokashi wirklich die beste Lösung, weil es doch "ein wenig" streng riecht, oder was meinst du? Aber die Mäuse! kaum einen Tag später ziehen sie ihre Bahn und fressen und wühlen.
Mein Gemüse war dieses Jahr das beste aller Zeiten. Hätte nie geglaubt, daß mir mal so prächtiger Rosenkohl gelingt! Für Kohl ist unser Boden hier eigentlich gar nicht geeignet. Der Spätblumenkohl hat es leider nicht mehr geschafft, ich lasse ihn stehen und habe ihn warm eingepackt, dann wird er vielleicht im Frühjahr. Speziellen Winterblumenkohl gibt es ja auch, habe nur wieder keine Pflanzen bekommen. die Zuccini haben bis Ende Oktober durchgehalten, obwohl der Mehltau einige male zuschlagen wollte.Tomaten im Freiland ebenfalls, allerdings mit Unterstand bzw. de Berao. Die Radieschen haben geschmeckt wie noch nie und sind sogar von den Erdflöhen verschont worden. der Salat war viel weniger faulig und der zweijährige Spargel hat sich trotz dem extrem hohen Grundwasserstand und teilweiser Überschwemmung im Frühjehr super entwickelt. Die sonnenblumen waren so wuchtig, daß sie z.T. nach starkem Regen umgekippt sind. Noch nicht zufrieden bin ich mit dem Porree, da haben Fliege und Miniermotte wieder ganze Arbeit geleistet. Bei den Zwiebeln sah es schon etwas besser aus. Was mich sehr erstaunt hat, ich habe im Frühjahr weil es nichts anderes mehr gab, pillierten porree ausgesät.1. ist nicht mal die Hälfte aufgegangen, davon die Hälfte ist verkümmert und die ausgepflanzten Pflanzen sind trotz spritzen mit EM 5 eingegangen, Dagegen die andern Pflanzen von einem gatennachbarn stehen zumindest noch, obwohl mickrig.
Die Äpfelbäume habe ich in der blüte mit Meerrettichtee + EM gespritzt. Monilia hat etwas nachgelassen. Auch die Baumscheiben habe ich im sommer mit EMa gegossen. Aber am meisten freue ich mich über meine schwarzen johannisbeeren. Das war immer ein trauerspiel. erst die Schwarze Blattlaus +Ameisen und mitten im sommer Säulenrost und fast vollständiges Verkahlen. Dieses Jahr habe ich EM 5 gespritzt gleich bei Beginn der Läuseinvasion und Bokashi um die Sträucher vergraben. Die Sträucher waren bis anfang November saftig grün belaubt und die Beeren waren auch viel größer und sind kaum gerieselt. Alles in allem endlich ein Durchbruch und schluß mit dem ewigen kampf und Krampf. So wie sich der erbärmliche Boden in meinem garten dieses jahr erholt hat, bin ich auf nächstes Jahr gespannt. Werde den Winter über fleißig Bokashi bunkern.
Jetzt ist alles gut abgedeckt mit bokashi ,mulch, Pappe und Reisig.
gruß Sabine
elis
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Re: Zerkleinern von Gartenabfällen

Beitrag von elis »

Hallo !

Zum Thema Häcksler habe ich auch was zu erzählen. Für das weichere wie Staudenrückschnitte habe ich meinen Handhäksler, den möchte ich nicht mehr missen.
Für Sträucher und Äste habe ich einen elektrischen schweren Häksler mit Hammerwerk, der zerfassert alles schön.

lg. elis
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mulchmann
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Re: Zerkleinern von Gartenabfällen

Beitrag von mulchmann »

Hallo, auch wenn die Beiträge schon ein wenig abgelagert sind, hier meine Erfahrungen mit Häckslern.
Wenn es sich um den privaten Garten handelt, dann halte ich die Geräte auf der Basis von Schneidwalzen (Suchbegriff=Leisehäcksler) als besten Kompromiss zwischen allen Interessen. Also meinen und meiner Umweld.

(1) maximale Größe des Schnittguts ca. 4cm, hängt natürlich auch an der Holzart und Härte
(2) Lautstärke: unschlagbar, da die Lautstärkeentwicklung so gering ist, das ich es sogar an Sonntagen kurz riskiert habe damit zu arbeiten
(3) Preis: Die Startinvestition ist recht hoch, dafür habe ich ein Gerät, welches schon 10 Jahre ohne Wartung / Austausch funktioniert. Alle Geräte mit Schneidklingen dürften da deutlich mehr vom Besitzer verlangen...
(4) Leistung: der Grad der Zerkleinerung bleibt systembedingt hinter den Schnellläufern mit viel Krach und kleinen Teilchen zurüch. Das ist aber kein Nachteil, da das Zerquetschen des Häckselgutes das ausgleicht.

http://www.amazon.de/Bosch-AXT-2500-HP- ... B0001E34B2
Dieser Typ bildet die Grundlage für meine Erfahrungen. Es gibt auch genügend andere Modelle, die ich aber nicht bewerten kann.

Wie ist Deine Entscheidung und Erfahrung bisher ?
Hobbygaertnerin
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Re: Zerkleinern von Gartenabfällen

Beitrag von Hobbygaertnerin »

Hallo mulchmann,
ich arbeite mit dem gleichen Modell, bis jetzt bin ich damit sehr zufrieden.
Von der Arbeitsleistung her ist er nicht überschnell, allerdings mein Vergleich ist der Grosshacker - da kann unser Hacker natürlich nicht mithalten.
Was ich praktisch finde, Tomaten, Paprika, Sonnenblumen, Mais und viele andere hartfasrige Stauden können kleingehäckselt werden. Gemeinsam mit dem Strauchschnitt geht das recht gut.
Er arbeitet wirklich leise.
Einziger Nachteil, Äpfel und anderes Obst, durchlassen, um geschreddert entsaftet zu werden, funktioniert schlecht.
Dank des Häckslers kann ich die Beerensträucher gut mulchen und für die Terra Preta Herstellung ist die gehäckselte Masse gut verwendbar.
Allen Terra Freunden ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes, neues Terra Preta Jahr mit vielen praktischen Erfahrungen
Gruss
hobbygaertnerin
mulchmann
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Re: Zerkleinern von Gartenabfällen

Beitrag von mulchmann »

Hallo Hobbygaertnerin,
gute Entscheidung !
Das mit dem Schreddern von fetten, nassen Pflanzen geht nicht. Die Walze verstopft und es ist lästig die Reste wieder loszuwerden. Man braucht immer festes Astwerk zum "Zähneputzen".

Schönes Weihnachtsfest und ein gutes Gartenjahr 2012
Hobbygaertnerin
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Re: Zerkleinern von Gartenabfällen

Beitrag von Hobbygaertnerin »

Die Verarbeitung der Gartenabfälle geschieht jetzt auf recht praktische Weise.
Als nächstes Projekt kommt das Papier an die Reihe.
Es eben nicht mehr in die Papiertonne zu geben oder zu verbrennen, sondern zu verkohlen.
Kein Hochglanz, Werbe oder Zeitschriftenpapier, sondern es fällt eine Menge Papier an, das nicht bedruckt ist.
Ob es für nachhaltige Terra preta Nutzung sinnvoll ist, das möchte ich herausfinden.
Hab mir zumindest für die nächste Zeit vorgenommen, ähnlich von Holzverkohlen auch ans Papier zu denken.
Ob Papier alleine gut zu verkohlen ist oder in Kombination mit zerkleinertem Holz,
vielleicht gibt es bereits Erfahrungen?
Gruss
hobbygaertnerin
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