TerraPreta: so koennte es passiert sein
Verfasst: Do 4. Aug 2016, 09:26
Occam's Razor besagt dass die einfachste Erklaerung fuer eine Frage auch die groesste Wahrscheinlichkeit hat, die richtige Erklaerung zu sein. Hier ein Versuch der einfachsten Erklaerung fuer die Entstehung der amazonischen TerraPreta.
Vor Jahrtausenden hatten es die Amazonier satt, kilometerweit durch den Wald zu laufen um Nutzbaeume dort zu beernten wo die Goetter sie gesaet hatten. Sie wollten ihre Baeume geziehlt um ihre Siedlungen pflanzen; und auch fremde Baeume, etwa aus der Karibik.(1)
Aber sie hatten keinen brauchbaren Boden dafuer(Counterfeit Paradise). Was macht man wenn man keinen Boden hat? Na, man zieht eben Topfpflanzen! Also machten sie erst mal Platz fuer ihre Plantagen, durch Brandrodung (Slash & Burn). Und sie wussten auch, dass aus jederart Biomasse Humus entsteht.(Alle Achtung!). Also fertigten sie erst mal Latrinen-Amphoren deren Inhalt sie anaerob fermentieren liessen(2); wahrscheinlich unter Zugabe der Reste ihrer Herdfeuer, Holzkohle(3) und Asche zur Geruchsbindung. Wenn eine Amphore voll war dann pflanzten sie einen Baum hinein. Auf diese geziehlte und archaeologisch belegte Verwendung dieser Latrinen-Amphoren hat Heiko Pieplow schon vor 10 Jahren hingewiesen. Um diese Baeume herum konnte man dann auch Kuechenabfall gemeinsam mit Herdfeuerresten entsorgen, vielleicht im Stile des japanischen Ackerbokashis. Der sich durch die Wurzelaktivitaet der wachsenden Baeume im entstehenden Humus etablierende Boden verhinderte immer mehr die Auswaschung der Naehrstoffe und durch die staendige Zugabe von Herdfeuerresten stieg der Kohlegehalt des Bodens immer mehr. Und spaeter waren auch einjaehrige Kulturen zwischen und unter den Baeumen moeglich. Und fertig war der Waldgarten. So schufen die Amazonier eines der ganz wenigen Beispiele fuer jahrtausendelange nachhaltige permanente Siedlungskultur.
Und dann kamen die Fremden, die Gold und Geld mehr schaetzen als alles Andere, Humus inbegriffen. Sie brachten Krankeiten gegen die die Amazonier keine Abwehrkraefte besassen, und sie starben wie die Fliegen. Die Wenigen die noch laufen konnten machten das epidemiologisch Sinnvollste; sie liefen in den Wald und lebten fortan in kleinen nomadisierenden Gruppen um dem Fluch der Goetter (denn nur so konnten sie es interpretieren) zu entgehen. Sie mieden die von den Goettern verfluchten Siedlungen ihrer Vorfahren und vielleicht erklaerte dieses solcherart kollektiv traumatisierte Volk permanente Siedlungen fortan zum Tabu. Die Waldgaerten ihrer Vaeter beernteten sie weiterhin mit der gebotenen Vorsicht. Bis heute.(4)
Kleine Nomadengruppen schleppen nur wenige Dinge mit sich herum; das betrifft Werkzeug und Hausrat ebenso wie Archive und Aufzeichnungen. Da gibt es meist nur die orale Kultur der Lagerfeuergeschichten, und in Abwesenheit der bei uns bekannten langen Winterabende gab es davon wahrscheinlich bei den nomadisierenden Amazoniern weniger als etwa bei uns. Es ist nicht ueberraschend dass das Wissen um die Schaffung der Waldgaerten in Vergessenheit geriet. Vielleicht lockerten spaete Nachfahren der amazonischen Waldgaertner das Tabu der permanenten Siedlung soweit, dass sie Wanderfeldbau betrieben. Per Slash & Burn.
(1) Das Proteus-Prinzip. Die Verwegenheit, das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und Dinge zu tun die eigentlich den Goettern vorbehalten sind. Aber das braucht grosse Umsicht. Man vergleiche nur etwa die amazonische Waldgaertnerei mit unseren Praktiken der Chemiewirtschaft und der Gentechnik.
(2) Das Geschenk des Dionysos. Natuerlich war die Weingaehrung immens wertvoll, da kultischer Rausch zur momentanen Ueberbrueckung der zunehmenden Entfremdung vom Urgrund des Seins diente; aber im Vergleich zur Milchsaeuregaehrung erscheint sie fast wie ein fruehzeitlicher Werbegag. Und auch Wein war die erste Methode um Vitamin-C lagerfaehig zu machen. Die Milchsaeuregaehrung ist die einzige Konservierungsmethode bei der das Lebensmittel auch noch aufgewertet wird anstatt mehr oder weniger zu degradieren. Aber kein Licht ohne Schatten. Wein und Sauerkraut gaben den Anhaengern der Gold & Geldsekte ueberhaupt erst die Moeglichkeit ueber grosse Entfernungen zu reisen (vor Allem ueber See) und socherart die ganze Welt heimzusuchen.
(3) Man koennte auch sagen: "Hefaistos"
(4) Wir machen das anders; wir hinterlassen unseren Nachkommen Muellhalden und Atom-Endlager; ueberhaupt vererben wir ihnen die katastrophalen Folgen unseres Unsinns und unserer Verbrechen.
Die Punkte (1), (2) und (3) zusammenfassend, koennte man in archaischer Sprache sagen:
Wenn Proteus und Dionysos Hefaistos zu einem Gelage laden, dann erbluehen Demeter und Kore in all ihrer Schoenheit
Vor Jahrtausenden hatten es die Amazonier satt, kilometerweit durch den Wald zu laufen um Nutzbaeume dort zu beernten wo die Goetter sie gesaet hatten. Sie wollten ihre Baeume geziehlt um ihre Siedlungen pflanzen; und auch fremde Baeume, etwa aus der Karibik.(1)
Aber sie hatten keinen brauchbaren Boden dafuer(Counterfeit Paradise). Was macht man wenn man keinen Boden hat? Na, man zieht eben Topfpflanzen! Also machten sie erst mal Platz fuer ihre Plantagen, durch Brandrodung (Slash & Burn). Und sie wussten auch, dass aus jederart Biomasse Humus entsteht.(Alle Achtung!). Also fertigten sie erst mal Latrinen-Amphoren deren Inhalt sie anaerob fermentieren liessen(2); wahrscheinlich unter Zugabe der Reste ihrer Herdfeuer, Holzkohle(3) und Asche zur Geruchsbindung. Wenn eine Amphore voll war dann pflanzten sie einen Baum hinein. Auf diese geziehlte und archaeologisch belegte Verwendung dieser Latrinen-Amphoren hat Heiko Pieplow schon vor 10 Jahren hingewiesen. Um diese Baeume herum konnte man dann auch Kuechenabfall gemeinsam mit Herdfeuerresten entsorgen, vielleicht im Stile des japanischen Ackerbokashis. Der sich durch die Wurzelaktivitaet der wachsenden Baeume im entstehenden Humus etablierende Boden verhinderte immer mehr die Auswaschung der Naehrstoffe und durch die staendige Zugabe von Herdfeuerresten stieg der Kohlegehalt des Bodens immer mehr. Und spaeter waren auch einjaehrige Kulturen zwischen und unter den Baeumen moeglich. Und fertig war der Waldgarten. So schufen die Amazonier eines der ganz wenigen Beispiele fuer jahrtausendelange nachhaltige permanente Siedlungskultur.
Und dann kamen die Fremden, die Gold und Geld mehr schaetzen als alles Andere, Humus inbegriffen. Sie brachten Krankeiten gegen die die Amazonier keine Abwehrkraefte besassen, und sie starben wie die Fliegen. Die Wenigen die noch laufen konnten machten das epidemiologisch Sinnvollste; sie liefen in den Wald und lebten fortan in kleinen nomadisierenden Gruppen um dem Fluch der Goetter (denn nur so konnten sie es interpretieren) zu entgehen. Sie mieden die von den Goettern verfluchten Siedlungen ihrer Vorfahren und vielleicht erklaerte dieses solcherart kollektiv traumatisierte Volk permanente Siedlungen fortan zum Tabu. Die Waldgaerten ihrer Vaeter beernteten sie weiterhin mit der gebotenen Vorsicht. Bis heute.(4)
Kleine Nomadengruppen schleppen nur wenige Dinge mit sich herum; das betrifft Werkzeug und Hausrat ebenso wie Archive und Aufzeichnungen. Da gibt es meist nur die orale Kultur der Lagerfeuergeschichten, und in Abwesenheit der bei uns bekannten langen Winterabende gab es davon wahrscheinlich bei den nomadisierenden Amazoniern weniger als etwa bei uns. Es ist nicht ueberraschend dass das Wissen um die Schaffung der Waldgaerten in Vergessenheit geriet. Vielleicht lockerten spaete Nachfahren der amazonischen Waldgaertner das Tabu der permanenten Siedlung soweit, dass sie Wanderfeldbau betrieben. Per Slash & Burn.
(1) Das Proteus-Prinzip. Die Verwegenheit, das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und Dinge zu tun die eigentlich den Goettern vorbehalten sind. Aber das braucht grosse Umsicht. Man vergleiche nur etwa die amazonische Waldgaertnerei mit unseren Praktiken der Chemiewirtschaft und der Gentechnik.
(2) Das Geschenk des Dionysos. Natuerlich war die Weingaehrung immens wertvoll, da kultischer Rausch zur momentanen Ueberbrueckung der zunehmenden Entfremdung vom Urgrund des Seins diente; aber im Vergleich zur Milchsaeuregaehrung erscheint sie fast wie ein fruehzeitlicher Werbegag. Und auch Wein war die erste Methode um Vitamin-C lagerfaehig zu machen. Die Milchsaeuregaehrung ist die einzige Konservierungsmethode bei der das Lebensmittel auch noch aufgewertet wird anstatt mehr oder weniger zu degradieren. Aber kein Licht ohne Schatten. Wein und Sauerkraut gaben den Anhaengern der Gold & Geldsekte ueberhaupt erst die Moeglichkeit ueber grosse Entfernungen zu reisen (vor Allem ueber See) und socherart die ganze Welt heimzusuchen.
(3) Man koennte auch sagen: "Hefaistos"
(4) Wir machen das anders; wir hinterlassen unseren Nachkommen Muellhalden und Atom-Endlager; ueberhaupt vererben wir ihnen die katastrophalen Folgen unseres Unsinns und unserer Verbrechen.
Die Punkte (1), (2) und (3) zusammenfassend, koennte man in archaischer Sprache sagen:
Wenn Proteus und Dionysos Hefaistos zu einem Gelage laden, dann erbluehen Demeter und Kore in all ihrer Schoenheit