Re: Versuch Terra Preta für Rasen
Verfasst: Mo 17. Aug 2015, 13:00
Danke für deine Antwort!
Ich glaube wir haben nicht nur die gleiche Pampe im Einsatz sondern auch eine sehr ähnliche Gartenphilosophie :)
Ich mähe den Rasen auch nur wo wir gehen müssen und auch um schöne Kräuter herum. Wir haben unser recht grosses Grundstück seit letztem Jahr. Der alte Mann der den Garten vorher bewirtschaftete hatte den kompletten Rasen (über 1000qm) sehr kurz gehalten und auch die Pflanzen um einen Bachlauf der bei uns durchs Grundstück geht zweimal im Jahr radikal gestutzt. Unsere ersten Maßnahmen waren dann auch erstmal "gar nichts mehr machen" und der Garten atmet jetzt spürbar durch und erholt sich und dankt es uns durch eine unglaublich beeindruckende Vielfalt an schönen Pflanzen :-)
Der Bachlauf ist mittlerweile ein traumhaftes Biotop von dem aus sich tolle Wassergräser und Schilf ausbreitet. Wir haben viele verschiedene Libellen und Wassertiere (sogar Flußkrebse) und Wasserlilien säumen das Ufer. Die letzten Monate hat sich dann überall Baldrian gezeigt der in im Abendlicht eine sehr betörende Farbigkeit hatte.
Die Wiese neben dem Bachlauf wird gar nicht mehr gemäht und entwickelt sich gerade zum 1A Feuchtwiesenbiotop mit wunderschönem Blutweiderich und diversen anderen Kräutern.
Wirklich gemäht wird nur noch um die Gemüsebeete herum und dort wo wir uns wirklich aufhalten und der ein oder andere Weg wird ins Pflanzenchaos gefräst (zum Glück hat der alte Mann uns einen sehr leistungsstarken Mäher hinterlassen). Ich bin aber auch sehr froh über den Grünschnitt weil er die Basis meiner Komposthäufen ist.
Die Einteilung in "Unkraut und anderes" finde ich auch sehr absurd. Alles was mir gefällt und nicht zu sehr wuchtert darf bleiben. Der Kampf gegen die Brombeeren die aus den verwilderten Nachbargärten rüberdrängen ist zwar hart - aber die letzten Wochen hatten wir dafür auch reichlich Beeren und man freut sich dann doch über jeden Ast den man nicht zu sehr zurückgedrängt hat wenn er voller süsser Beeren hängt.
Wir haben uns jetzt eine Komposttoilette aufgestellt (ein Biolanmodell aus Finnland) und damit wollte ich die neu gepflanzten Hecken (Weide und Liguster) versorgen. Die Basis dafür ist eine Art super-isolierter Thermokomposter den wir vielleicht im Winter auch mit Küchenabfällen befüllen können (ist für finnische Verhältnisse gemacht)
Ich habe mir vor ein paar Tagen einige Deckelfässer besorgt und lege jetzt los mit der Verjauchung.
Geplant ist ein grösseres Faß als Gartenbokashi zu füllen und darin alles zu versenken was Samen trägt oder sich auch als Wurzel noch ausbreitet und es milchsauer zu vergären. Ausserdem ist ein grosses Faß Brennesseljauche angesetzt (Brennesseln habe ich reichlich) das ich auch noch mit Baldrian und Ackerschachtelhalm versetzen kann - wächst alles bei uns.
Ein kleineres Faß wird zum Kompostteefaß. Eine Solarpumpe soll es belüften und ich wollte in diesen aeroben Fermenter dann auch noch Walderde und Erde von befreundeten Biogärten reinwerfen auf dass sich die darin enthaltenen Mikroorganismen vermehren. Und in einem Faß wollte ich Biokohle mit den diversen Jauchen und Brühen und Goldwasser impfen.
Im Moment läuft alles super. Der Garten hat durch seine flußnahe Lage auch die Dürre gut überstanden und ich bin voller Hoffnung, dass alles mit der Terra Preta Geschichte noch toller wird. Vor allem bei den Gemüsegärten bin ich sehr gespannt. Das lief dieses Jahr zwar sehr gut - aber es wurde auch schon einige Jahre nichts mehr angebaut und das klappt eigentlich ja meistens sehr gut. Da die größten Teile des Gartens eher naturbelassen bleiben bzw. nur sanft reguliert werden sollen sind die Flächen auf denen ich TerraPreta verwenden werde auch sehr übersichtlich (Gemüsebeete, Rosen u.ä. Zierpflanzen und Hecken)
Verbesserungswürdig ist noch der Wurmkompost. Ich verwende dafür einen Neudorff Thermokomposter aber ich glaube den Würmern wurde es in den letzten Wochen zu heiss - jedenfalls wirkt er sehr wurmleer. Ich habe aber eine Balkon-Wurmfarm die für Wurmnachschub sorgen kann. Allerdings ist es natürlich eh noch besser, wenn die Würmer direkt in die Beete einziehen. Ich bin auf jedem Fall sehr gespannt wie sich die Wurmpopulation entwickeln wird. Es lebt auch noch ein Maulwurf mit uns dort und ich glaube dem schmecken Würmer leider sehr gut (aber er liefert mir dafür immer sehr schöne feinkrümelige Erde).
Auf jedem Fall macht es sehr viel Freude den Garten MIT der Natur zu bewirtschaften und nicht dagegen. Was nicht wachsen möchte wird betrauert und verkompostiert. Was zu sehr wuchert wird reduziert der Rest wird beobachtet und bestaunt.
Angesichts der Größe unsers Grundstücks (1500qm) ist das aber auch ein zeitlich vernünftiger Ansatz :-)
Ich glaube wir haben nicht nur die gleiche Pampe im Einsatz sondern auch eine sehr ähnliche Gartenphilosophie :)
Ich mähe den Rasen auch nur wo wir gehen müssen und auch um schöne Kräuter herum. Wir haben unser recht grosses Grundstück seit letztem Jahr. Der alte Mann der den Garten vorher bewirtschaftete hatte den kompletten Rasen (über 1000qm) sehr kurz gehalten und auch die Pflanzen um einen Bachlauf der bei uns durchs Grundstück geht zweimal im Jahr radikal gestutzt. Unsere ersten Maßnahmen waren dann auch erstmal "gar nichts mehr machen" und der Garten atmet jetzt spürbar durch und erholt sich und dankt es uns durch eine unglaublich beeindruckende Vielfalt an schönen Pflanzen :-)
Der Bachlauf ist mittlerweile ein traumhaftes Biotop von dem aus sich tolle Wassergräser und Schilf ausbreitet. Wir haben viele verschiedene Libellen und Wassertiere (sogar Flußkrebse) und Wasserlilien säumen das Ufer. Die letzten Monate hat sich dann überall Baldrian gezeigt der in im Abendlicht eine sehr betörende Farbigkeit hatte.
Die Wiese neben dem Bachlauf wird gar nicht mehr gemäht und entwickelt sich gerade zum 1A Feuchtwiesenbiotop mit wunderschönem Blutweiderich und diversen anderen Kräutern.
Wirklich gemäht wird nur noch um die Gemüsebeete herum und dort wo wir uns wirklich aufhalten und der ein oder andere Weg wird ins Pflanzenchaos gefräst (zum Glück hat der alte Mann uns einen sehr leistungsstarken Mäher hinterlassen). Ich bin aber auch sehr froh über den Grünschnitt weil er die Basis meiner Komposthäufen ist.
Die Einteilung in "Unkraut und anderes" finde ich auch sehr absurd. Alles was mir gefällt und nicht zu sehr wuchtert darf bleiben. Der Kampf gegen die Brombeeren die aus den verwilderten Nachbargärten rüberdrängen ist zwar hart - aber die letzten Wochen hatten wir dafür auch reichlich Beeren und man freut sich dann doch über jeden Ast den man nicht zu sehr zurückgedrängt hat wenn er voller süsser Beeren hängt.
Wir haben uns jetzt eine Komposttoilette aufgestellt (ein Biolanmodell aus Finnland) und damit wollte ich die neu gepflanzten Hecken (Weide und Liguster) versorgen. Die Basis dafür ist eine Art super-isolierter Thermokomposter den wir vielleicht im Winter auch mit Küchenabfällen befüllen können (ist für finnische Verhältnisse gemacht)
Ich habe mir vor ein paar Tagen einige Deckelfässer besorgt und lege jetzt los mit der Verjauchung.
Geplant ist ein grösseres Faß als Gartenbokashi zu füllen und darin alles zu versenken was Samen trägt oder sich auch als Wurzel noch ausbreitet und es milchsauer zu vergären. Ausserdem ist ein grosses Faß Brennesseljauche angesetzt (Brennesseln habe ich reichlich) das ich auch noch mit Baldrian und Ackerschachtelhalm versetzen kann - wächst alles bei uns.
Ein kleineres Faß wird zum Kompostteefaß. Eine Solarpumpe soll es belüften und ich wollte in diesen aeroben Fermenter dann auch noch Walderde und Erde von befreundeten Biogärten reinwerfen auf dass sich die darin enthaltenen Mikroorganismen vermehren. Und in einem Faß wollte ich Biokohle mit den diversen Jauchen und Brühen und Goldwasser impfen.
Im Moment läuft alles super. Der Garten hat durch seine flußnahe Lage auch die Dürre gut überstanden und ich bin voller Hoffnung, dass alles mit der Terra Preta Geschichte noch toller wird. Vor allem bei den Gemüsegärten bin ich sehr gespannt. Das lief dieses Jahr zwar sehr gut - aber es wurde auch schon einige Jahre nichts mehr angebaut und das klappt eigentlich ja meistens sehr gut. Da die größten Teile des Gartens eher naturbelassen bleiben bzw. nur sanft reguliert werden sollen sind die Flächen auf denen ich TerraPreta verwenden werde auch sehr übersichtlich (Gemüsebeete, Rosen u.ä. Zierpflanzen und Hecken)
Verbesserungswürdig ist noch der Wurmkompost. Ich verwende dafür einen Neudorff Thermokomposter aber ich glaube den Würmern wurde es in den letzten Wochen zu heiss - jedenfalls wirkt er sehr wurmleer. Ich habe aber eine Balkon-Wurmfarm die für Wurmnachschub sorgen kann. Allerdings ist es natürlich eh noch besser, wenn die Würmer direkt in die Beete einziehen. Ich bin auf jedem Fall sehr gespannt wie sich die Wurmpopulation entwickeln wird. Es lebt auch noch ein Maulwurf mit uns dort und ich glaube dem schmecken Würmer leider sehr gut (aber er liefert mir dafür immer sehr schöne feinkrümelige Erde).
Auf jedem Fall macht es sehr viel Freude den Garten MIT der Natur zu bewirtschaften und nicht dagegen. Was nicht wachsen möchte wird betrauert und verkompostiert. Was zu sehr wuchert wird reduziert der Rest wird beobachtet und bestaunt.
Angesichts der Größe unsers Grundstücks (1500qm) ist das aber auch ein zeitlich vernünftiger Ansatz :-)