Holzkohle machen

ebs
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von ebs »

@hero:
Die Selbstherstellung von Pflanzenkohle hat neben dem Nutzen auch einen gehörigen Spaßfaktor. Als Betreiber eines Selbstbau-Kon-Tiki kann ich da erzählen.
Wenn man aber außen nennenswert Emissionen erzeugt, versteht nicht jeder Nachbar diesen Spaß. Da soll es ja welche geben, die schon beim Grillen des Nachbars die Polizei rufen.

Vor allem wenn einem alle möglichen Voraussetzungen für eine eigene Herstellung fehlen, könnte man auch (ggf. als Übergangslösung) dann zertifizierte Pflanzenkohle kaufen. Bei einer richtigen Abnahmemenge kann man da aktuell auf 0,21 € pro Liter (1800 Liter Bigbag in 0-5 mm Körnung) kommen. Man muss sich da aber Lagerung und Verwendung vorstellen können. Bei einer 1:10-Einmischung kommt man auf etwa 20 Kubikmeter Substrat zur Verwendung.
Kleinere Mengen sind dann preisintensiver.

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ebs
visionhelp
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von visionhelp »

Eins der Besonderheiten der Pyrolyse-Technik ist doch, daß der Qualm, ´sprich´: das Holz-Gas, komplett verbrennt.
Und überhaupt nur das Holz-Gas, wenn das Herstellen der Holz-Kohle nicht über den Weg der extra Unterfeuerung statt-findet.

Beim Ofen, Kamin, und einigen Pyrolyse-Techniken, wird unter-feuert, nenne ich es mal.
Dort qualmt es, von dieser Unter-Feuerung.

Es gibt beide Techniken, wie ich aktuell erkennen muß.

Für draußen empfiehlt sich das Topf-in-Topf Verfahren, bei dem jegliches Holz-Gas verbrennt.
Da kann ein Nachbar eigentlich nur noch ein Problem damit haben, was darauf gegrillt oder gekocht wird, von der Geruchs-Belästigung.
Aber nicht von einem Qualm, der da gar nicht vorhanden ist, wenn man es richtig macht.


"die schon beim Grillen des Nachbars die Polizei rufen":
Wenn Einer einen Nachbarn grillt, rufe ich aber auch die Polizei. Aber BEVOR der Grill an-gezündet wird.
ebs
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von ebs »

"Nur Ruinen können vom Krieg erzählen." (Axel J. Bertling)
Der Geruch eines Holzfeuers ist sehr weit wahrnehmbar, selbst aus einer Heizungsanlage. Bei einem Outdoor-Feuer zu ebener Erde gibt es zusätzliche Störgrößen (Wind, Nachlegen), die man über die gesamte Zeit beherrschen muss. Die Köhler früherer Zeit waren nicht nur wegen des Holzes vor Ort einsam im Wald.

Heiße Holzkohle, die man ablöscht, hat einen eigenen sehr intensiven Geruch, der über einige Tage andauern kann. Man kennt das, wenn man mal an einer frischen Brandruine vorbeigelaufen ist. Selbstredend ist die Belastung aus einem Ein-Liter-Töpfchen nicht so deutlich als wenn man es mit 200 Liter Holzkohle aus dem Kon-Tiki oder eben mit einer Brandruine zu tun hat.
wenn man es richtig macht
Bei der Umsetzung von örtlichen geschlossenen Kreisläufen hat man nicht immer die 1A-getrockneten Buchenspäne zur Verfügung. Den Aufwand, den "der Mann mit dem erhobenen Zeigefinger" vorschreiben möchte, kann und wird man nicht immer treiben wollen - man erzeugt ja nun nicht richtiges Gold.

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Re: Holzkohle machen

Beitrag von ebs »

visionhelp hat geschrieben:aber weil ich auch nicht Ofen, noch Kamin, noch Garten habe.

Wozu die Terra-Preta? Wozu die Holz-Kohle?

Ich will schwarze, fruchtbare, gesunde, gute Erde machen.

Ich will meine Küchen-Grün-Abfälle, bis Eier-Schalen, zu Holz-Kohle machen.
(Neben:
Die Abfälle können auch als Direkt-Dünger direkt in die Erde zu den Pflanzen
Für den Stadtbewohner (den es vom Typ und üblichen Umfeld auch auf dem Lande gibt) mit seinen Bedürfnissen könnte eine Wurmfarm eine gute Alternative sein. Damit kann man seine Küchenabfälle gut und unbedenklich entsorgen, der erzeugte Wurmkompost wie auch der Wurmtee sind hervorragende Dünger.
Kompost, Holzkohle und Terra Preta betrachte ich persönlich nicht als Dünger, sondern als Substrate, die in den Boden eingehen und diesen verbessern.
Düngen = Versorgen von abhängigen Pflanzen
Bodenverbesserung = Hilfe zur Selbsthilfe. Pflanzen können sich selber ernähren, wenn man sie lässt.

Für eine Wurmfarm gibt es Einsteigersets mit Beschreibung. Da kann man einfach loslegen: Wurmwelten
Begleitend gibt es auch da Foren, wo die Fans alles beschreiben, was da so vorkommt bis hin zu einer Begeisterung, nach der man meinen würde, dass "die Kleenen" schon den Status von Streicheltieren angenommen haben. Da werden nicht nur Abfälle gefüttert, sondern auch Leckerlis zugekauft und/oder bei Spaziergängen gesammelt. Mit anderen Worten: Auch hier kann man sehr viel Herz investieren.

Daneben kann man Wurmkompostierung auch in größerem Stil betreiben, durchaus auch als Ergänzung zu Terra Preta, Bokashi & Co.

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Re: Holzkohle machen

Beitrag von visionhelp »

ebs hat geschrieben:"Nur Ruinen können vom Krieg erzählen." (Axel J. Bertling)
Der Geruch eines Holzfeuers
Na, dann erzähl ich mal vom Krieg. Scherz.

Die Sampadas, El Carboneras, T-Luds, und wie sie Alle heißen, arbeiten genau mit der Technik, daß nur das Holz-Gas von dem zu Holzkohle werden Sollende verbrannt wird, durch das Verbrennen von oben nach unten.

Die Videos von den schon etwas ausgereifteren Kon-Tikis zeigen dies deutlich.
ebs hat geschrieben:Heiße Holzkohle, die man ablöscht, hat einen eigenen sehr intensiven Geruch, der über einige Tage andauern kann.
Das Wasser, von unten nach oben befüllt, ebenfalls aus Video über Kon-Tiki, ist bis über Füll-Höhe der Holzkohle-Menge bedeckt.

Zugegeben, es IST Aufwand, aber machbar.
ebs hat geschrieben:
wenn man es richtig macht
Den Aufwand, den "der Mann mit dem erhobenen Zeigefinger" vorschreiben möchte, kann und wird man nicht immer treiben wollen - man erzeugt ja nun nicht richtiges Gold.
Das sehe ich für den Boden und die Pflanzen und die Umwelt anders.


Sorry, ebs, das Thema ist "Holzkohle machen".
Und wenn ich schreibe, daß ich machen will Hozkohle aus Küchen-Abfällen, neben Anderem, dann finde ich es mehr als irritierend, mir zu sagen, ich soll doch lieber etwas Anderes damit machen, und gleich mit einer Rund-Um-Anleitung. Das ist absolut unangebracht.
ebs
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von ebs »

visionhelp hat geschrieben:daß ich machen will Hozkohle aus Küchen-Abfällen
Dann mach doch, keiner hält Dich ab.
Von praktischen Erfahrungen kannst Du gerne berichten.
Küchenabfälle sind eine ganz spezielle Ausgangsbasis für eine Verkohlung, auf die nicht jeder kommt, in Ausschließlichkeit gleich gar nicht. Von diesen Erkenntnissen könnte man profitieren. Andere wollen Holzanteile (klassisches Ausgangsmaterial für Holzkohle) fermentieren - wie sich doch Vorstellungen unterscheiden können.
wie ich aktuell erkennen muß
Allerdings: Mit stolpernder Gedankenakrobatik allein, bar jeder Praxis, ist niemandem gedient. Vom Video-Anschauen spürt man keine Hitze des Feuers im Gesicht, und die Nase wird auch nicht bedient.

Wenn man sich um den Boden bemüht, muss man als erstes mal richtig reingreifen, in alles, was dazu gehört.

... von einem, der in diesem Jahr fünfmal 200 Liter Holzkohle erzeugt und dazu einiges Holz bewegt hat, und zwar in Praxis. Und der (bezüglich Erde) im Moment reichlich acht Kubikmeter Substrat liegen hat, von Fertigkompost bis Vorhaltemasse für die Kompostierung im kommenden Jahr.

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Re: Holzkohle machen

Beitrag von visionhelp »

ebs hat geschrieben:
visionhelp hat geschrieben:daß ich machen will Hozkohle aus Küchen-Abfällen
Dann mach doch, keiner hält Dich ab.
Sie rauben mir gerade Zeit und Nerven für das hier.
ebs hat geschrieben:Von praktischen Erfahrungen kannst Du gerne berichten.
Habe ich schon. Wollen Sie doch gar nicht wissen . . .
ebs hat geschrieben:Küchenabfälle sind eine ganz spezielle Ausgangsbasis für eine Verkohlung, auf die nicht jeder kommt, in Ausschließlichkeit gleich gar nicht.
"Neben Anderem": heißt alles Andere als ausschließlich.
ebs hat geschrieben:Von diesen Erkenntnissen könnte man profitieren.
Wenn das Einer möchte . . ., gerne.
Eben sollte ich noch eine Wurm-Farm eröffnen.
ebs hat geschrieben:Andere wollen Holzanteile (klassisches Ausgangsmaterial für Holzkohle) fermentieren - wie sich doch Vorstellungen unterscheiden können.
Warum denn auch nicht? Jedem das Seine?
ebs hat geschrieben:
wie ich aktuell erkennen muß
Allerdings: Mit stolpernder Gedankenakrobatik allein, bar jeder Praxis, ist niemandem gedient. Vom Video-Anschauen spürt man keine Hitze des Feuers im Gesicht, und die Nase wird auch nicht bedient.
"Die stolpernde Gedanken-Akrobatik":
nehme ich persönlich und übel.
"spürt man keine Hitze des Feuers im Gesicht":
das ist WAHR.
"die Nase wird auch nicht bedient":
vom Qualm, vom Holz-Gas, das doch verbrennen soll?
ebs hat geschrieben:Wenn man sich um den Boden bemüht, muss man als erstes mal richtig reingreifen, in alles, was dazu gehört.
Bleiben Sie beim Eingreifen beim Boden, im Moment greifen Sie sehr direkt, unschön und unfreundlich in mein Leben ein.
Das ist mein Boden, bitte.
ebs hat geschrieben:... von einem, der in diesem Jahr fünfmal 200 Liter Holzkohle erzeugt und dazu einiges Holz bewegt hat, und zwar in Praxis. Und der (bezüglich Erde) im Moment reichlich acht Kubikmeter Substrat liegen hat, von Fertigkompost bis Vorhaltemasse für die Kompostierung im kommenden Jahr.
Da habe ich lediglich erwähnt, daß ich das nicht kann, und schon bekommt man es post-wendend so zurück um die Ohren gehauen.
Es sei Ihnen gegönnt.


Wenn das Thema hier ist, "Holzkohle machen, im Ofen, im Kamin", dann benennt es um, und ich lösche meine Beiträge hier.
Die scheinen eh´ nur zu stören oder zu provozieren, weshalb auch immer.
Noch so eine Reaktion und ich lösche möglicher-weise meinen Account hier.
Oder wenigstens die Beiträge in diesem Thema.
Käferkarl
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von Käferkarl »

Theorie und Praxis sind eins wie Leib und Seele, und wie Seele und Leib liegen sie großenteils miteinander in Streit.
"Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach"

selbst wenn die Theorie für alle gleich ist, muss die Praxis nicht für alle gleich sein, denn jeder hat einen anderen Hintergrund und andere Bedingungen.
Einer denkt in Dimensionen eines Garten- oder Landwirtschaftsbetriebes, der andere im Strebergarten Bereich, weitere nur im Vorgartenbereich und wieder andere im Kübel und Blumenkasten Dimensionen oder so wie bei meinem ersten Kontakt, wo es nur um ein wenig Erde für ein paar Kakteen ging.(inzwischen aber auf den Garten ausgedehnt)

so ist es denn auch schade, wenn eine andere Meinung gleich als Angriff gewertet wird.
Lasst uns ohne Stress den Austausch suchen.

@ Vision: mich würde wirklich mal interessieren was du da für Vorstellungen hast in Bezug auf die Verkohlung von Küchenabfällen, denn die einzige Möglichkeit, die ich mir vorstellen kann, ist die Nassverkohlung, nur ist die nicht mit Konservendosen machbar.
visionhelp
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von visionhelp »

Gerne, aber bitte: visionhelp, danke; vision . . . na ja . . . OK.
(Ich bin nicht die Vision, nicht die Visions-Hilfe, nicht mal der Visions-Helfer vielleicht: Ich rufe quasi die Vision selbst um Hilfe, auch wenn das nicht Jeder so verstehen mag.)

Irgendwo habe ich es mal beschrieben, ob in diesem Forum oder bei dem sich komplett veränderndernden EMeV.de Forum, weiß ich leider nicht mehr.
Ist eine Weile her.

Kartoffel-Schalen, Gemüse-Abfälle, nicht die Abfälle von Zitrus-Früchten - die schimmeln noch als Holz-Kohle, außer mit EM -, Eier-Schalen.

Trocknen auf Heizung, auch Pfanne oder Topf geht, oder im Sommer in Sonne oder/und Wind.

Erste Versuche in Pfanne mit Deckel.
Letzte, aktuelle Vorgehens-Weise: in Alu-Folie locker verpackt direkt auf die Herd-Platte.
Locker, so daß der Qualm raus kann.
Ich falte 4 mal flach zusammen, und wende 1 oder 2 mal, bis Alles verkohlt ist.
Mit ziemlicher Hitze, so daß nach 5 bis 10 Minuten Alles vorbei ist; je nach Hitze, je nach Qualm.

Ich habe nicht die Mengen, das regelmäßig zu machen.
Und der Qualm in der Küche im Winter, nein danke.

Bei größeren Mengen wird es interressant, denke ich.
Und in Feuern, und Gefäßen, in denen der meiste Qualm mit verbrennen kann. Ist hier aber erst - wenn überhaupt möglich - erst nächste Überlegung.

Über die Qualität im Vergleich mit Holz-Kohle aus Holz kann ich nichts sagen.
Mit Wasser ablöschen tue ich in der Küche nicht.


Die Eier-Schalen sammle ich extra.
Vor Verkohlen zerkleinern, schon mit Küchen-Brett auf flacher Fläche reicht.
Über Qualität für Erde und Pflanzen kann ich leider auch nichts sagen, da ich gleichzeitig die paar Pflanzen mit EM und selbst-gemachtem Flüssig-Dünger - aus Grün-Abfällen und EM -, versorge.
Und Hühner sollen leicht angeröstete, zerkleinerte Schalen auch sehr gerne mögen.
Käferkarl
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Re: Holzkohle machen

Beitrag von Käferkarl »

das ist aber eine zeitaufwendige Variante und spätestens bei unseren Mengen(500-1000l) nicht mehr machbar. Abgesehen davon, daß ich ja den Kompost zum Einmischen der Kohle brauche.

Außerdem, wenn ich auf die Idee kommen sollte irgend etwas mit Kohle auf der Herdplatte zu machen....hätte ich wohl anschließend Nudelholz-Schmerzen.

Das mit der Qualität kann wohl derzeit noch niemand wirklich beantworten. Zumindest habe ich noch nichts gefunden. Kohle kann je nach Ausgangsmaterial sehr unterschiedlich sein. Z.B.wurde bei der Herstellung von Schießpulver nur das Holz bestimmter Bäume verkohlt, aber auf die Frage: ob sich die Wirkung von Hart- oder Weichholz im Boden unterscheidet hab ich noch nichts gefunden. Einzige bisher gefundene Info, Kohle aus Stroh soll nicht die Haltbarkeit im Boden haben. K.A. ob das stimmt.

Eierschalen dürften sich nicht wirklich verkohlen lassen, denn sie enthalten kaum Kohlenstoff. Sie bestehen ja hauptsächlich aus Calciumverbindungen und ein paar anderen Mineralstoffen. darum fressen das ja die Hühner so gern. Sie sind aber auch so im Garten ein guter Dünger.

Was machst du mit der so erzeugten Kohle?
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