Kamerun
Verfasst: Di 1. Mai 2012, 20:20
Wie die Jungfrau zum Kind bin ich an ein Stück Land im Süden Kameruns gekommen. Beim Boden handelt es sich um für tropische Regenwälder typischen Ferralsol, also sehr verwitterte, unfruchtbare von Eisen- und Aluminiumoxiden dominierte Erde.
Traditionell baut man dort nach dem "slash and burn"-Prinzip an mit Brachzeiten von 20 Jahren (jedenfalls theoretisch), daneben gibt es Ölpalmen- und Kakaoplantagen - weder das eine naoch das andere scheint mir besonders sinnvoll.
Alternativen scheinen mir zu sein: 1.) Den Boden "umgehen" und nur die klimatischen Vorteile nutzen, also Hydrokultur oder Aquaponie, 2.) Agroforestry (weiss kein deutsches Wort dafür), also eine Kombination von Baumpflanzungen und Gemüse oder anderen Nutzpflanzen und 3.) Humus akkumulieren, also sowas probieren, wie es die Indios im Amazonas geschafft haben, Terra preta.
Ich hab vor einigen Wochen von Terra preta gehört und war zunächst einmal begeistert. Dann war ich etwas weniger begeistert, nachdem ich auf allerlei Spinner, Geschäftsleute und international tätige Biochar-Schlawiner wie den Herrn Rademakers gestossen bin. Jetzt denk ich doch wieder, man sollte es ausprobieren.
Eine häufige Todesursache in Kamerun ist Durchfall, hervorgerufen durch Trinken von mit Fäkalien kontaminiertem Wasser. Schon allein das wäre ein Grund, es mit Milchsäurefermentation zu versuchen. Auf der anderen Seite heisst das natürlich auch, dass, wenn etwas "daneben" geht, die Folgen fatal sein können.
Kurz und gut: In Kamerun herrschen in etwa Bedingungen wie im Amazonas, was das Klima und die Bodenbeschaffenheit angeht - und diese Bedingungen sind extrem. Die Landwirtschaft in den feucht-tropischen Gebieten leidet unter der zunehmenden Verschlechterung der Bodenqualität, und die Bevölkerung unter den miserablen hygienischen Zuständen, was das Trinkwasser anbelangt. Es gilt also ernst.
Ich sollte vielleicht noch hinzufügen: In Bamenda gibt es einen EM-Vertrieb und Holzkohle wird in letzter Zeit en masse hergestellt in Kamerun (die Gründe für diesen Boom kenne ich nicht genau).
Obwohl ich als Privatmensch nach Kamerun gehe und nicht als Hilfswerk, scheint es mir doch wichtig, auf kostspielige Methoden zu verzichten. Nicht allein, weil mein eigenes Budget beschränkt ist, sondern auch um des Friedens mit den Nachbarn willen. Also, die Methoden sollten erschwinglich sein, sollten in die Gegend passen.
So, und jetzt warte ich einfach mal auf Eure Anregungen, Erfahrungen, Ideen, Fragen und Ratschläge.
Bis dann,
Ako'oloui
Traditionell baut man dort nach dem "slash and burn"-Prinzip an mit Brachzeiten von 20 Jahren (jedenfalls theoretisch), daneben gibt es Ölpalmen- und Kakaoplantagen - weder das eine naoch das andere scheint mir besonders sinnvoll.
Alternativen scheinen mir zu sein: 1.) Den Boden "umgehen" und nur die klimatischen Vorteile nutzen, also Hydrokultur oder Aquaponie, 2.) Agroforestry (weiss kein deutsches Wort dafür), also eine Kombination von Baumpflanzungen und Gemüse oder anderen Nutzpflanzen und 3.) Humus akkumulieren, also sowas probieren, wie es die Indios im Amazonas geschafft haben, Terra preta.
Ich hab vor einigen Wochen von Terra preta gehört und war zunächst einmal begeistert. Dann war ich etwas weniger begeistert, nachdem ich auf allerlei Spinner, Geschäftsleute und international tätige Biochar-Schlawiner wie den Herrn Rademakers gestossen bin. Jetzt denk ich doch wieder, man sollte es ausprobieren.
Eine häufige Todesursache in Kamerun ist Durchfall, hervorgerufen durch Trinken von mit Fäkalien kontaminiertem Wasser. Schon allein das wäre ein Grund, es mit Milchsäurefermentation zu versuchen. Auf der anderen Seite heisst das natürlich auch, dass, wenn etwas "daneben" geht, die Folgen fatal sein können.
Kurz und gut: In Kamerun herrschen in etwa Bedingungen wie im Amazonas, was das Klima und die Bodenbeschaffenheit angeht - und diese Bedingungen sind extrem. Die Landwirtschaft in den feucht-tropischen Gebieten leidet unter der zunehmenden Verschlechterung der Bodenqualität, und die Bevölkerung unter den miserablen hygienischen Zuständen, was das Trinkwasser anbelangt. Es gilt also ernst.
Ich sollte vielleicht noch hinzufügen: In Bamenda gibt es einen EM-Vertrieb und Holzkohle wird in letzter Zeit en masse hergestellt in Kamerun (die Gründe für diesen Boom kenne ich nicht genau).
Obwohl ich als Privatmensch nach Kamerun gehe und nicht als Hilfswerk, scheint es mir doch wichtig, auf kostspielige Methoden zu verzichten. Nicht allein, weil mein eigenes Budget beschränkt ist, sondern auch um des Friedens mit den Nachbarn willen. Also, die Methoden sollten erschwinglich sein, sollten in die Gegend passen.
So, und jetzt warte ich einfach mal auf Eure Anregungen, Erfahrungen, Ideen, Fragen und Ratschläge.
Bis dann,
Ako'oloui